Flora
Die Rhön: Paradies für Pflanzenliebhaber und Botaniker
Das Biosphärenreservat Rhön ist ein wahres Paradies für Pflanzenliebhaber und Botaniker. Mit seiner außergewöhnlichen Artenvielfalt gehört die Region zu den 30 Hotspots der biologischen Vielfalt in Deutschland1. Die einzigartige Kombination aus verschiedenen Lebensräumen und geologischen Gegebenheiten macht die Rhön zu einer botanischen Schatztruhe, die es zu entdecken gilt.
Vielfältige Lebensräume
Wälder
Obwohl die Rhön weniger bewaldet ist als andere Mittelgebirge, beherbergen ihre Wälder eine beeindruckende Pflanzenvielfalt. Die vorherrschende Rotbuche gesellt sich je nach Standort zu anderen Baumarten wie Berg- oder Spitzahorn1. In den Laubmischwäldern finden sich auch seltene Orchideenarten, die hier ideale Bedingungen vorfinden.
Wiesen und Weiden
Die Rhön ist besonders bekannt für ihre artenreichen Bergmähwiesen und Borstgrasrasen. Im Frühjahr verwandeln sich diese Flächen in wahre Blütenteppiche1. Zu den charakteristischen Pflanzen gehören:
- Arnika
- Silberdistel
- Kuhschelle
- Moorklee2
Diese extensiv genutzten Grünlandflächen sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch ökologisch äußerst wertvoll.
Moore und Feuchtgebiete
Das Rote und Schwarze Moor sind einzigartige Lebensräume in der Rhön. Als westlichster Vorposten der Karpatenbirke beherbergen sie eine spezialisierte Flora, die an die nährstoffarmen und feuchten Bedingungen angepasst ist1.
Quellen und Bachläufe
Die zahlreichen Quellen und klaren Gebirgsbäche der Rhön bieten Lebensraum für feuchtigkeitsliebende Pflanzen. Entlang der Ufer wachsen Schwarzerlen, Weiden, Mädesüß und Sumpfstorchschnabel1.
Botanische Besonderheiten
Die Rhön beherbergt eine beeindruckende Anzahl seltener und geschützter Pflanzenarten:
- Fast 40 verschiedene Orchideenarten2
- Über 3.000 Pilzarten2
- Seltene Pflanzen wie das Echte Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea)3
- Nationale Verantwortungsarten wie Arnika, Weicher Pippau und Breitblättriges Knabenkraut2
Auf der Wasserkuppe, dem höchsten Berg der Rhön, findet man charakteristische Borstgraswiesen mit seltenen und streng geschützten Pflanzen wie Seidelbast, Türkenbundlilie und Arnika5.
Saisonale Blütenpracht
Die Vegetation in der Rhön folgt einem einzigartigen jahreszeitlichen Rhythmus. Aufgrund der Höhenlage beginnt die Blütezeit später als in den umliegenden Tälern. Während das Rhein-Main-Gebiet bereits in voller Blüte steht, zeigen sich auf der Wasserkuppe gerade erst die ersten Frühblüher. Das Ende des Sommers wird durch die verblühten Weidenröschen markiert5.
Schutz und Erhaltung
Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön setzt sich aktiv für den Erhalt dieser einzigartigen Pflanzenwelt ein. Besonders schutzbedürftig sind die rund 100 wildlebenden Pflanzenarten, die deutschlandweit gefährdet sind und in der Rhön einen Rückzugsraum gefunden haben2.
Zu den Schutzmaßnahmen gehören:
- Erhaltung und Pflege der extensiv genutzten Wiesen und Weiden
- Schutz der Moore und Feuchtgebiete
- Förderung naturnaher Waldwirtschaft
- Umweltbildung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit
Entdecken und Erleben
Besucher haben zahlreiche Möglichkeiten, die Pflanzenwelt der Rhön zu erkunden:
- Geführte botanische Wanderungen
- Lehrpfade und Informationstafeln
- Besucherzentren mit Ausstellungen zur Flora der Region
Beim Erkunden der Rhön sollten Besucher jedoch einige wichtige Regeln beachten:
- Gekennzeichnete Flächen, insbesondere auf dem Flugplatz und in sensiblen Bereichen, dürfen nicht betreten werden.
- Pflanzen dürfen weder beschädigt, abgerissen, abgeschnitten noch ausgegraben werden5.
Die Blumen- und Pflanzenwelt des Biosphärenreservats Rhön ist ein lebendiges Zeugnis der biologischen Vielfalt Mitteleuropas. Ihre Erhaltung ist nicht nur von wissenschaftlicher Bedeutung, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Naturerbe für zukünftige Generationen.
Quellen:
- https://www.biosphaerenreservat-rhoen.de/natur/lebensraeume-tiere-und-pflanzen/pflanzen-der-rhoen
- https://nationale-naturlandschaften.de/gebiete/biosphaerenreservat-rhoen
- https://nationale-naturlandschaften.de/zertifizierte-naturschutzprojekte/unesco-biosphaerenreservat-rhoen-grossenbrach
- https://www.bund-thueringen.de/fileadmin/thueringen/BUND_Magazin/2024/Gesamt_bund-magazin-2024-01.pdf
- https://wasserkuppe.net/flora/
- https://rhoennatur.de/die-rhoen/flora-und-vegetation/
- https://www.biosphaerenreservat-rhoen.de/unesco-biosphaerenreservat/arbeitsgruppen/ag-arten-und-naturschutz
- https://www.ufz.de/export/data/462/190982_ProduktivkraftNatur.pdf
- https://www.biosphaerenreservat-rhoen.de/leichte-sprache/pflanzen-in-der-rhoen
- https://www.biosphaerenreservat-rhoen.de/fileadmin/media/publikationen/pdf/Rhoener_Pflanzenwelt.pdf
- https://ehrenberg-rhoen.de/tourismus/freizeit-kulinarik/neuigkeiten/detail?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=360&cHash=bdc439d1a19da16148483d02021062da
- https://www.biosphaerenreservat-rhoen.de/natur/lebensraeume-tiere-und-pflanzen

Ackerkratzdistel

Ackerstiefmütterchen

Ackerwitwenblume

Akelei

Anemone

Arnika

Bergflockenblume

Blutweiderich

Echte Schlüsselblume

Felsenfetthenne

Filz-Klette

Fingerkraut

Frauenflachs

Fuchsknabenkraut

Gänseblümchen

Gewöhnlicher Natternkopf

Großes Windröschen

Günsel

Hufeisenklee

Ibengarten

Kaukasusfetthenne

Knoblauchsrauke

Küchenschelle

Löwenzahn

Lungenkraut

Margerite

Nickende Nelke

Rote Lichtnelke

Rote Taubnessel

Silberdistel

Sumpfdotterblume

Sumpfkratzdistel

Thymian

Trollblume

Türkenbundlilie

Was wäre ein Land ohne seine Bäume!

Wegwarte

Weidenröschen

Wiesenflockenblume

Wiesenglockenblume

Wiesenknopf

Wiesenknöterich

Wiesensalbei

Zaunwinde
Schmetterlinge
Die Rhön: Heimat von rund 130 Schmetterlingsarten
Das Biosphärenreservat Rhön ist ein wahres Paradies für Schmetterlingsliebhaber und Naturfreunde. Mit seiner außergewöhnlichen Artenvielfalt gehört die Region zu den bedeutendsten Gebieten Deutschlands für Tagfalter. Von den etwa 170 Tagfalterarten, die in Bayern vorkommen, sind rund 130 Arten in der Rhön heimisch3. Diese beeindruckende Vielfalt macht das Gebiet nicht nur wegen der Anzahl der Arten, sondern auch aufgrund der Seltenheit einiger hier vorkommenden Spezies zu einem Hotspot der Schmetterlingsfauna.
Lebensräume und Artenvielfalt
Die Rhön bietet eine Vielzahl unterschiedlicher Lebensräume, die ideale Bedingungen für verschiedene Schmetterlingsarten schaffen:
Kalkmagerrasen und Trockenstandorte
Hier finden sich spezialisierte Arten wie der vom Aussterben bedrohte Streifenbläuling (Polyommatus damon). Dieser seltene Falter benötigt Kalkmagerrasen mit Vorkommen der Sandesparsette und ein trockenwarmes Mikroklima4. Auch die Berghexe (Chazara briseis), eine stark gefährdete Art, hat am thüringischen Gebaberg ihr deutschlandweit größtes Vorkommen1.
Feuchtwiesen und Moore
In diesen Lebensräumen können Besucher auf den Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous) und den Braunfleckigen Perlmutterfalter (Clossiana selene) treffen5. Das Rote Moor beherbergt zudem den seltenen Skabiosen-Scheckenfalter (Euphydryas aurinia), für dessen Erhalt spezielle Schutzmaßnahmen durchgeführt werden7.
Wälder und Waldränder
Naturnahe, feuchte Laubwälder sind die Heimat beeindruckender Arten wie dem Großen Eisvogel (Limenitis populi), dem Kleinen Eisvogel (Limenitis camilla) sowie dem Großen und Kleinen Schillerfalter (Apatura iris und Apatura ilia)5.
Häufige und seltene Arten
Neben weit verbreiteten Arten wie dem Tagpfauenauge (Inachis io), dem Kleinen Fuchs (Aglais urticae) und dem Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) beherbergt die Rhön auch einige Besonderheiten:
- Der Schwarze Apollofalter (Parnassius mnemosyne) und der Weißbindige Mohrenfalter (Erebia ligea) sind typische Vertreter der Mittelgebirgslagen5.
- Der Segelfalter (Iphiclides podalirius) und der Schwalbenschwanz sind in den wärmeren Lagen zu finden5.
- In den Hochlagen der Rhön kann man auf den Silberfleck-Perlmutterfalter (Boloria euphrosyne) treffen8.
Beobachtungsmöglichkeiten
Für Besucher, die die Schmetterlinge der Rhön hautnah erleben möchten, bietet der Schmetterlingslehrpfad bei Oberelsbach eine hervorragende Gelegenheit. Hier können etwa 30 verschiedene Schmetterlingsarten beobachtet werden6. Der Lehrpfad verläuft in einem schönen Mischwald und ist besonders an heißen Sommertagen ein angenehmes Ausflugsziel.
Die beste Zeit für Schmetterlingsbeobachtungen sind die Monate Juli und August. Ideale Bedingungen herrschen an sonnigen, windstillen Tagen, wobei der späte Vormittag bis zum frühen Nachmittag die aktivste Zeit für viele Falter ist6.
Schutz und Erhaltung
Die Vielfalt der Schmetterlinge in der Rhön ist durch verschiedene Faktoren bedroht. Biotopverluste, die Intensivierung der Landwirtschaft und der Klimawandel setzen vielen Arten zu1. Um diesem Trend entgegenzuwirken, werden im Biosphärenreservat verschiedene Schutzmaßnahmen durchgeführt:
- Erhaltung und Pflege von Kalkmagerrasen und extensiv genutzten Wiesen
- Gezielte Anpflanzung von Futterpflanzen für seltene Arten
- Schaffung von Verbindungskorridoren zwischen geeigneten Lebensräumen
Ein Beispiel für solche Maßnahmen ist das LIFE-Projekt zur Stärkung der Population des Skabiosen-Scheckenfalters im Roten Moor7.
Die Schmetterlinge der Rhön sind nicht nur ein faszinierender Anblick für Naturliebhaber, sondern auch wichtige Indikatoren für den Zustand unserer Umwelt. Ihr Schutz und ihre Erhaltung sind daher von großer Bedeutung für das ökologische Gleichgewicht der Region. Besucher des Biosphärenreservats Rhön haben die einzigartige Gelegenheit, diese farbenprächtigen Insekten in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten und mehr über ihre Lebensweise und Bedeutung zu erfahren.
Quellen:
- https://natura-event.com/2022/09/17/seltene-schmetterlinge-der-kalkmagerrasen-und-die-letzten-hexen-in-der-rhoen/
- https://www.biosphaerenreservat-rhoen.de/natur/lebensraeume-tiere-und-pflanzen/tiere-der-rhoen/tagpfauenauge
- https://rhoenline.de/schmetterlingslehrpf.html
- https://www.lfu.bayern.de/natur/bayaz/artenschutz_tiere/schmetterlinge/ahp/streifenblau/index.htm
- https://bad-kissingen.bund-naturschutz.de/unser-landkreis/fauna/tagfalter
- https://www.biosphaerenreservat-rhoen.de/wissen/lehr-und-naturpfade/schmetterlingslehrpfad
- https://www.biosphaerenreservat-rhoen.de/natur/lebensraeume-tiere-und-pflanzen/tiere-der-rhoen/skabiosen-scheckenfalter
- https://schmetterlingsforum.de/eb/entry/Berichte/rhoen-exkursion-2013.html
- https://www.anl.bayern.de/fachinformationen/biodiversitaet/biodiv_rhoenfalter.htm

Admiral

Aurorafalter

Brauner Waldvogel

Distelfalter

Großer Perlmuttfalter

Hauhechelbläuling

Kaisermantel

Kleiner Fuchs

Mondvogel

Pfauenauge

Rapsweißling

Schachbrett

Schillerfalter

Schwalbenschwanz

Schwarzer Apollo

Schwarzkolbiger Braun-Dickkopffalter

Ulmen-Harlekin
