Wetterprophet für Rhöner Bauern
Der Große Auersberg liegt zwischen den Ortschaften Oberbach und Wildflecken im oberen Sinntal und zum größten Teil im Sperrgebiet des Truppenübungsplatzes.
Er ist, von ein paar großen Wiesen abgesehen, komplett bewaldet. Mit seinen 818 m Höhe ist er nur 10 m höher als sein benachbarter Bruder, der Kleine Auersberg.
Durch militärische Nutzung hat sich sein Bild etwas gewandelt. An seinem Nordende befinden sich heute diverse Lagergebäude. Angeblich soll er von Stollen halb ausgehöhlt sein.
Tatsächlich wurde zwischen Wildflecken und Oberbach in der "Grube Marie" Schwerspat abgebaut. Ein weiterer Stollen wurde in der Ortschaft Silberhof betrieben.
Die beiden Stollen sollten miteinander in Verbindung gestanden haben.
Die Grube Marie wurde am 30.Oktober 1970 geschlossen.
Sagenerzähler Edi Hahn schreibt hierzu:
Der große Auersberg, der sich neben dem Dammersfeld über den Silberhöfen nach Brückenau zu erhebt, ist für die Rhönbewohner einer ihrer vielen Wetterpropheten. Wenn sein Gipfel dampft, ja wenn nur das geringste Nebelwölkchen in Gestalt einer kleinen Rauchsäule aufsteigt, so sagen sie "Aha! Gräfin Karoline kocht wieder Kaffee!" Das heißt soviel wie: wir bekommen Regen. Wer aber diese Gräfin Karoline gewesen war, darüber lässt sich mit Bestimmtheit nichts ermitteln. Häufiger hört man von diesem Berg den Reimspruch, der ihn zu einem guten Wetterpropheten macht: "Hat der Auersberg einen Dunst, so groß wie ein Butterfass, so macht er den Bauern den Buckel nass".
Eines Tages wurde am Auersberg eine auffallende und seltene meteorische Erscheinung wahrgenommen, und zwar im Juli 1797, mittags gegen zwölf Uhr. Da bildete sich bei heiterem Himmel fast oben an der Kuppe, auf der Seite des Sinngrundes ein kleiner blauer Dunst, der sich plötzlich unter einem fürchterlichen Knall, gleich dem heftigsten Donnerschlag, entzündete und in einem Augenblick starken Platzregen, den brüllender Sturm begleitete, in das Sinntal goss.
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