ehemals Kirchenburg
Wenn man in Eußenhausen - etwa in der Dorfmitte - links abbiegt, kommt man auf eine Straße, die in ein parallel zur B19 gelegenes Seitental mündet und nach etwa einem Kilometer erkennt man unterhalb der Hohen Schanze eine auffällige Baumgruppe. Inmitten dieser Bäume befinden sich die Reste der Kirchenburg des 1559 erstmals als wüst bezeichneten Ortes Ellenbach.
Wenn man das Areal betritt, fällt einem sofort die ungewöhnliche Lage der Kirche am Vorderhang auf. 20 Höfe sollen sich einst hier befunden haben und 1234 wurde der Ort erstmals in einer Urkunde erwähnt, als der Kreuzritter Otto von Bodenlauben zur Gründung des Kloster Frauenroth dieses Dorf neben anderen Gütern an das Hochstift Würzburg verkaufte.
Heute ist in dem noch gut erhaltenen Turmstumpf eine Marienkapelle untergebracht und im Kirchenschiff befinden sich Bänke. Interessant sind vor allem die noch ca. 1 - 2 m hohen Mauern, da diese aus Füllmauerwerk bestehen. Von der ehemaligen Umfassungsmauer kann man allerdings nur noch die Reste erahnen.
Ellenbach bestand 1521 noch und es erscheint völlig unerklärlich, warum in einer Zeit der Neugründungen und Wiederbesiedlungen ein Ort wüst fällt.
Man berichtete 1559: "So liegt eine Wüstung, die noch bei alten Leuten gedenken ein Dorf gewesen ist, wo auch noch die Kirche steht, zwischen Hermannsfeld und Eußenhausen, Elnbach genannt". Über die Gründe des Niedergangs kann man somit nur spekulieren.
Die Ruinen dienten im Dreißigjährigen Krieg Landsknechten, Räubern und Wegelagerern als Unterschlupf und bald danach war die Gemarkung völlig überwuchert.
Einer Sage nach soll dieses Dorf im Schwedenkrieg zerstört worden sein. Nur eine alte Frau konnte sich in einem hohlen Baum verstecken. Diese zog dann nach Eußenhausen und vererbte die Flur an die dortigen Bürger.