die Rhön
entdecken Sie die Rhön online
|1.1  Startseite |1.2  Sitemap |1.3  Suche |1.4  Kontakt |1.5  Impressum |1.6  Datenschutz |1.7  A-Z |  
 Startseite > Rhoenline > Burgen & Ruinen > Johanniterburg bei Kühndorf >

Anzeigen
Peterchens Mondfahrt Wasserkuppe

Die Johanniterburg in Kühndorf

Joahnniterburg Kühndorf

... ein imposanter und erhabener Bau mit Ausstrahlung

Am Fuß des Dolmars - am Ostrand von Kühndorf nahe Meiningen, thront auf einen vorgelagerten Bergsporn eine der eindrucksvollsten Burgen im Grenzgebiet der Rhön. Ihr guter Erhaltungszustand veranschaulicht geradezu die Geschlossenheit und kraftvolle Ausstrahlung früherer Herrschaftssitze, deren wehrhafter Charakter trotz mehrmaliger Umbaumaßnahmen bis in die heutige Zeit erhalten blieb. So bietet sich dem Betrachter heute ein idyllischer Renaissancebau, der seine mittelalterliche Herkunft nicht leugnen kann. Selbst Umbauten neueren Datums sind dem Gesamterscheinungsbild nicht abträglich.

Die Hauptburg besteht aus einem trapezförmigen Geviert von etwa 40 m Länge und 23-30 m Breite. Die Umfassungsmauer hatte ursprünglich 5 Wehrtürme, von denen aber nur noch zwei erhalten sind. Einer der erhaltenen Ecktürme weist eine eigentümliche achteckige Form auf.

Joahnniterburg Kühndorf

Der weiträumige Hof der Vorburg, der auch als Parkplatz dient, ist mit Wohnhäusern und Wirtschaftsgebäuden bebaut und lässt die einstige Größe dieser imponierenden Anlage erahnen. Die Hauptburg ist von der Vorburg durch einen Graben getrennt und lediglich durch eine Brücke, die vormals eine Zugbrücke war, zu erreichen. Innen angelangt, hat man den Eindruck, als sei die Burg noch vollständig erhalten. Lediglich die Ruine des ehemaligen Bergfrieds trübt dieses Bild.

Durch die bedrückende Enge der beiden Burghöfe, den Holzkonstruktionen der Treppen und Gänge, entsteht vor dem Betrachter ein Bild der mittelalterlichen Vergangenheit, das er nur noch aus Märchenbüchern zu kennen scheint. Fast entrückt von der Realität wähnt man sich in die Zeit zurück versetzt. Gerade für Detailverliebte bietet sich hier ein Eldorado.

Da man sich in der Burg (auf eigene Gefahr) frei bewegen kann, sollte man sich anhand eines Plans orientieren, den man mit dem Entrichten des Eintritts ausgehändigt bekommt, denn durch die Vielzahl der Räume und Wehrgänge kann man schnell die Orientierung verlieren. Zudem enthält der Plan auch gleich die ausführliche Beschreibung der einzelnen Objekte.

Joahnniterburg Kühndorf

Vor allem sind es die Wandmalereien im alten Gerichtszimmer, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Sie entstanden von 1543 bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Interessant ist auch der ausgestellte Richtklotz von 1628, auf dem noch mehr als deutlich die Beilhiebe zu sehen sind.

In einem Bau des unteren Burghofs, der als Back- und Sommerhaus bezeichnet wird, werden in unregelmäßigen Abständen auch Sonderausstellungen organisiert. Und in der so genannten West-Kemenate findet man einen holzgetäfelten Raum mit Wandmalereien. Vom oberen Bughof gelangt man auch in die "Küche". Dort findet man eine Ausstellung, die sich eingehend mit der Geschichte und Gegenwart des Johanniterordens befasst und durch eine Vielzahl von Exponaten sowie Dokumenten das Wesen dieses Ordens veranschaulicht.

Ein Gang durch den Zwinger macht die Wehrhaftigkeit der ehemaligen Burg noch deutlicher. Der Ausblick über die Mauerbrüstung auf den Ort, oder die Mächtigkeit des Westteils der Burg, der vormals eine Schildmauer war, hinterlassen beim Besucher einen nachhaltigen Eindruck.

Joahnniterburg Kühndorf

Kurze Besitz- und Baugeschichte

Bereits 1137 wird ein gewisser Gottfried von Kühndorf als Zeuge in einem Tauschvertrag erwähnt. Da die heutige Burg zu dieser Zeit nachweislich noch nicht stand, vermutet man den ursprünglichen Herrschaftssitz auf dem Dolmar. Bisher konnten diese Vermutungen jedoch noch nicht bewiesen werden. Erst um 1150 wird der Bau einer Burg bestätigt, der allerdings nichts mit der jetzigen Anlage zu tun haben soll, sondern sich auf die Burg auf dem Dolmar bezieht. 1274 fällt die Burg im hennebergischen Teilungsvertrag an die Grafschaft Hennberg-Hartenberg.

Am 25.11.1315 verkauft Berthold VII. von Henneberg-Schleusingen seinem älteren Bruder Berthold VI. und dessen Johanniterorden den "Burgstall zu Kühndorf". Somit kann man davon ausgehen, dass kurz vor dieser Zeit ein Vorgängerbau der heutigen Burg entstand. Die wird auch durch dendrochronologische Untersuchungen bestätigt.

Von 1316 bis ca. 1320 entstand unter Verwendung des Vorgängerbaus eine kastellartige Burg der Johanniter, deren Bestandteile noch weitgehend in der heutigen Anlage vorhanden sind. 1389 werden Teile der Burg durch einen Brand beschädigt und um 1436 erfolgte die Verlegung der Komturei des Johanniterordens nach Schleusingen.

1450 erst wird die Burg grundlegend erneuert und erhält den Zwinger mit sechs Flankentürmen. Von 1520 bis 1542 erfolgten weitere Umbauten; die Aufbauten der Toranlage werden geändert. 1565 wurden die Wohnräume erneut umgebaut.

Joahnniterburg Kühndorf

Es entstehen die West- und Südkemenate durch Graf Georg Ernst von Henneberg-Schleusingen, der seinen Sitz zeitweise nach Kühndorf verlegt. Nach dem Aussterben der Henneberger fällt die Burg an die sächsische Linie des Hauses Wettin.

Ab 1590 ist die Johanniterburg in Kühndorf Sitz des Hochgerichts.

Der Umbau der Toranlage fällt auf das Jahr 1605 und 1655 erfolgen weitere erhebliche Umbaumaßnahmen. Der 4. und 5. Stock der Süd-Kemenate entstehen. Nach verschiedenen Herrschaftswechseln wird um 1835 das Gericht von Kühndorf nach Suhl verlegt. Die Burg war ab diesem Zeitpunkt dem Verfall preisgegeben und verwahrloste.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam die Burg in Privatbesitz und ab 1945 befand sie sich im Volkseigentum. Seit 1991 ist die Anlage erneut im Privatbesitz und wird seither in kleinen Schritten liebevoll mit historischem Sachbezug saniert und bewohnbar gemacht.

Besonderheiten
Für größere Feiern und Tagungen können Räume angemietet werden. Weiterhin befinden sich in der Burg auch großzügige Ferienwohnungen.

Anfragen und Besichtigung

Die aktuellen Kontaktdaten und Öffnungszeiten finden sie unter: Symbol: Externer Linkwww.johanniterburg.de

Flash-Animation: Sie können die Karte mit der rechten Maustaste vergrößern und mit gedrückter linker Maustaste verschieben.

Joahnniterburg Kühndorf

Anschrift der Johanniterburg
Johanniterburg Kühndorf
Schloßstraße 17
D - 98547 Kühndorf



Anzeigen
Gersfelder Hof


| nach oben |
Burgen, Ruinen und Schlösser

Burgen & Ruinen

Weitere Artikel zum Thema

© by rhoenline & rhoenline-media