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Die Burgruine Haselstein

Beim Namen „Haselstein“ sucht man zunächst  das mittlere Dorf, welches am Ostabhang des gleichnamigen steilen Basaltkegels im Quellgebiet der Hasel, östlich von Hünfeld liegt. Der teils senkrecht aufragende Basaltkegel mit schöner Aussicht, der dem Dorf den Namen geschenkt hat, ist eine landschaftlich auffallende und von der Natur gegebene, freilich kleinräumige, Festung.

Südansicht der Burgruine Heidelstein
Südansicht der Burgruine Heidelstein

Nur von der etwas sanfter ansteigenden Nordseite her war ein Zugang zu der großen Burganlage gegeben. Von dieser Anlage blieben leider nur Teile der alten Stützmauern und einige Kellergewölbe erhalten.

Auf der Nordseite ist die Befestigungsmauern noch etwa vier Meter hoch.
Auf der Nordseite ist die Befestigungsmauern noch etwa vier Meter hoch.

Zur Geschichte
Erstmals in einer alten Grenzbeschreibung der Mark Rasdorf wird Haselstein 780/781 als „Hasalachestein“ genannt. Bei „Hasala“ oder „Asala“ handelt es sich vielleicht um eine vor-germanische Flussbezeichnung. Eine Burg Haselstein wurde im Jahre 1113 und ein Ritter von Haselstein, nämlich Wigger de Hasala wurde 1135 und zwar im Gefolge des Erzbischofs von Mainz, genannt. Die Räubereien des buchonischen Kleinadels führten häufig zu Streitigkeiten und Kämpfen mit der Abtei Fulda. Abt Wolfhelm (1109 – 1114) versuchte die Burg Haselstein zu erobern und zu zerstören. Das gelang aber erst seinem Nachfolger, Abt Erlolf von Bergholz.

Die Burgbefestigung von der Ostseite aus
Plan: Rudolf Knappe

1156 kam es erneut zu einer Belagerung und Besetzung der Burg durch den Abt Marquard. Dabei wurde Gerlach von Haselstein von der Burg vertrieben. Diese wurde nun mit Amtmännern der Abtei Fulda besetzt und erst 1170 an die Familie zurückgegeben, nachdem sich die Familie der Haselsteiner mit der Abtei Fulda versöhnt hatte. Die Haselsteiner wurden in den kommenden Jahrzehnten als Ministerialen des Reichsklosters Fulda eine wichtige Stütze der jeweiligen Äbte und erhielten besondere Ämter. Heinrich von Haselstein war 1313 Probst des benediktinischen Andreasklosters vor den Toren Fuldas. Er starb 1330 als Letzter des Geschlechtes. Danach war der Haselstein wieder Amtssitz und wurde mehrfach verpfändet, aber immer wieder eingelöst.

Die Burg Haselstein wurde 1512 letztmalig genannt, als Dietrich von Ebersberg dort Amtmann war. Nun erscheinen viele Institutionen und Geschlechter als Burgherren oder Burgmannen, so das Kloster Fulda selbst, die Probsteien  Michaelsberg und Johannesberg, die Herren von Haselstein, die von Neukirchen, von Buchenau, von Haysberg, von Tafta, von Buttlar, von Romrod, von Schlitz, von Bimbach, von Küchenmeister, von der Tann, von Ebersberg und nicht zuletzt gewann auch der Landgraf Heinrich III von Oberhessen einen Anteil an der Burg. Diesen Anteil konnte der Fürstabt Reinhard von Weilnau nur unter großen Schwierigkeiten zurückgewinnen. Im 14. Jahrhundert wurde Haselstein der Sitz eines fuldischen Amtes, das die Dörfer der alten Marken von Rasdorf und Soisdorf umfasste. Darunter waren zahlreiche, inzwischen  untergegangene Dörfer. Infolge der Säkularisation kam Haselstein, jeweils kurzfristig, an eine ganze Reihe von Verwaltungen, schließlich 1866 an Preußen und 1945 an das Bundesland Hessen.

Weit hin sichtbar ist das makante Kreuz.

Das Amtshaus neben der Kirche, dann Oberförsterei und Kinderheim, wurde 1546 errichtet. Der Umzug des Amtmannes von der Burg in das Amtshaus führte wahrscheinlich den Verfall der Burg herbei, da diese zur Steingewinnung abgetragen wurde. Der Abt Markward I von Fulda hatte schon 1160 zu Füßen des Burgberges das Dorf Haselstein gegründet und verlieh ihm schon damals Marktrechte. Die ehemalige Amtswirtschaft (Zum Stern) fällt durch ihr großes Mansardendach auf. Im Inneren befinden sich fünf stuckierte Zimmer. Eines davon ein Fürstenzimmer für den Aufenthalt des Fuldarer Fürstabtes aus der Zeit um 1730.


Literatur
Erwin Sturm  Die Bau- und Kunstdenkmale des Fuldarer Landes  II    Fulda  1971 (S140 ff.)

Grundriss
Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen

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