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Peterchens Mondfahrt Wasserkuppe

Auf geht's zur Kaskadenschlucht und durch das Rote Moor - Teil II

Wir entdecken herrliche Blumen am Wegesrand und es geht mir der Gedanke durch den Kopf, es wäre meiner ehemaligen Naturkundelehrerin sicherlich eine echte Freude zu sehen, wie ihre damals recht uninteressierte Schülerin sich versucht an Namen zu erinnern und sich vornimmt, zu Hause in Büchern und in der rhoenline nachzusehen.

Die rosafarbene Schönheit ganz rechts zählt zum Knabenkraut, von dem es viele verschiedene Arten gibt, weshalb ich mich hier lieber nicht weiter festlegen möchte.

So führt uns dieser romantische Waldweg zur ‚Reichsstraße’, der wir, trotz recht ungenauer Richtungsanweisung von Ken und Martin, nach rechts folgen, immer Richtung Rotes Moor.

Hier macht Martin nun eine verblüffende Entdeckung. Er zeigt uns einen Rhöner Bananabaam! Die einzige Frucht, die dieser Baum hervorbringt, wird sofort von Martin geerntet und verzehrt.

Wir sind uns nicht ganz sicher, ob er sich da nicht strafbar gemacht hat. Wahrscheinlich stehen doch Rhöner Bananenbäume unter Natur- und Artenschutz und all so was. Aber jetzt ist es schon geschehen und nur ein Foto zeugt noch von der Wahrhaftigkeit dieser Entdeckung.
(Es ist absolut ein Gerücht, dass man hier Versuche mit genmanipulierten Nadelbananen oder gelbrindigen Nadelbäumen macht!)

Weiter geht es, am Wegrain immer eine üppig blühende Blumenpracht, begleitet vom Gezwitscher verschiedenster Vogelarten und dem Gesumm, Gebrumm und Gesurre von Bienen, Hummeln und anderem ‚Fleuch- und Kreuch-Zeuch’.

An der nächsten Wegbiegung lädt uns eine Wiese mit Tischen und Bänken in heißer Sonne zu einer Rast ein, um unseren Flüssigkeitsbedarf zu stillen. Neben unserem Tisch blüht auf hohen Halmen in sanftem Rosa wunderschön der Wiesenknöterich, die Sonne bescheint uns freundlich und sehr warm, um uns herum nur grüner Wald und Wiesen. Da geht’s uns doch wieder rundum wohlig gut.

Etwas irritiert sind wir allerdings von ein paar ‚Grillern’, die ihren Kleinbus am Waldrand geparkt haben. Der Wald ist zu dieser Jahreszeit ziemlich trocken und wir können uns nicht vorstellen, dass hier ein offener Grill erlaubt ist. Aber wir kümmern uns nicht weiter darum und löschen vornehmlich unseren Durst, um danach links, Richtung Rotes Moor weiter zu wandern.

Als wir die Wiese verlassen, hält gerade ein Jeep der Forstverwaltung und kurz darauf fährt das Auto des Grillmasters an uns vorbei. Offensichtlich hat man ihn zum nahe liegenden Parkplatz geschickt und wir gehen davon aus, dass auch das Feuer gelöscht werden musste. Es ist ein beruhigender Gedanke, dass hier doch offensichtlich was für die Natur und für deren Schutz getan wird.

Wir laufen auf dem Blumen gesäumten breiten Weg zur Schutzhütte am Roten Moor (mit 314 ha das größte Moor der Rhön), biegen aber nicht gleich nach links ab, sondern gehen ein kleines Stück noch geradeaus, um uns am herrlich gelegenen Moorsee zu erfreuen.

Libellen schwirren blau, silbern und rot funkelnd über das Wasser, der Wind weht über das hohe Gras am gegenüberliegenden Ufer und eine Stille und Schönheit umfängt uns, die uns tief durchatmen lässt.

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