Wie es sich gehört, wandern wir dann zurück zum eigentlichen Wanderweg.
Der kleine Abstecher zum See war angenehm auf einem festgetretenen Pfad zu laufen, während der Rundwanderweg leider von Anfang bis Ende fast gänzlich geteert oder geschottert ist, was unseren Gelenken nicht gerade gut tut und uns später einen Wadenmuskelkater bescheren wird.
Nun biegt unser rotes Dreieck rechts ab, doch geradeaus vor uns laden Tisch und Bänke zur Rast ein. Nachdem wir bereits seit 8.00 Uhr unterwegs sind, haben wir schon richtig Hunger und so werden die Rucksäcke ausgepackt und zünftig gevespert.
Bei dieser Gelegenheit zieht sich Martin einen prächtigen Spreißel aus der neuen Holzbank ein, dorthin, wo man normalerweise ruhig darauf sitzt, und Sasja und Ken amüsieren sich köstlich, als ich ihn vorsichtig aus diesem wichtigen Körperteil Martins entferne.
Danach geht es dann satt und zufrieden (und Martins Rückseite frisch 'entholzt') weiter, nun immer leicht bergab, vorbei an blühenden Frühlingswiesen und weiter durch einen lichten Maienwald.
Allerorts gluckern und glucksen Bächlein durch den Wald und am Wegesrand entlang, gesäumt von Vergissmeinnicht, Löwenzahn und anderen Frühlingsblumen. Und überall begegnen uns bemooste Steinfelder.
Rechts vom Wege erkennen wir nun eine steile, tiefschwarze Steinwand. Wir vermuten einen Steinbruch, von dem Wasser in einen kleinen See herunterrieselt. Träge liegt er milchig-grün in der Sonne, umgeben von Gestein und Wald und ein Hauch von Unergründlichkeit liegt über seiner undurchdringlichen Oberfläche.
Das sollte uns eine weitere Pause wert sein und Sasja und ich genießen den Anblick von einer kleinen Bank am Ufer aus. Die Füße weit von uns gestreckt, lassen wir uns von der Sonne bescheinen, und der Blick auf den stillen kleinen See macht auch uns träge. Hier könnten wir Stunden sitzen.
Gerade hier gelingt es mir, zwei der selteneren Exemplare der deutsch-amerikanischen "Rhönfoto-Hunter" in abschussbereiter Phase abzulichten. Man beachte die grazile und doch entschlossene Körperhaltung und die absolute Konzentration der Jäger. Doch dieser ergötzliche Anblick ist vergänglich und wir ziehen weiter.
Unser Weg führt noch immer bergab bis er sich wieder teilt und wir nun endgültig nicht mehr wissen, wohin wir uns wenden sollen.
Wir entscheiden uns für den bergauf führenden Waldweg, fragen aber sicherheitshalber noch einige uns entgegenkommende Wanderer, wohin dieser führt. Man gibt uns die freundliche Auskunft, dass wir hier auf dem Weg zum Thüringer Rhönhaus sind und wir sind der Meinung, das hört sich gut an.
Nach einigen Schritten finden wir auch das in den Wald geworfene Hinweisschild.
Nun also wieder bergauf, aber noch sanft auf einem schönen Weg, auf dem im Sonnenlicht die Schatten der Blätter und Bäume tanzen. Auch hier begleitet uns ein kleiner Bach am Wegesrand mit seinen von Blumen bunt gesäumten Ufer.
Dann kommen wir an einer Kuhweide vorbei, werden freundlich aber desinteressiert von den thüringschen Rindviechern zur Kenntnis genommen.
An dieser Stelle erfreut uns ein herrlicher Ausblick in die umliegende Berg- und Hügelwelt.
Anders als wir es von der Bayerischen und Hessischen Rhön gewöhnt sind, bieten sich hier dicht bewaldete Kuppen unserem Auge.
Haben wir doch schon das eine oder andere Mal die oft gepriesene 'freie Sicht' unserer anderen Ausflüge vermisst.