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Der Wallfahrtsort Maria Ehrenberg in der Rhön

Von Alfred Saam

Der große Umbau in den Jahren 1958/59

Hervorgerufen dadurch, dass seit einhundert Jahren an der Kirche nichts renoviert worden war und durch den unaufhörlichen Wind über den Rhönbergen mit einer nebelfeuchten Witterung in den Wintermonaten, war die Kirche außergewöhnlichen Belastungen ausgesetzt.

Verstärkt wurde dieser Umstand noch durch die ständigen Druckwellen der zahlreichen Explosionen und Erschütterungen im Gebiet des Truppenübungsplatzes. Mitte der fünfziger Jahre musste man feststellen, dass der Chor, bzw. die kleine Kapelle aus dem Jahre 1666 baufällig war. Obwohl alle Möglichkeiten, sie zu restaurieren, erwogen wurden, verlangte das Urteil der Fachleute einen Neubau.

Das Bauvorhaben begann im Jahre 1958, der Chor musste abgerissen und erneuert werden. Dombaumeister Schädel vom Bischöflichen Bauamt hatte die neuen Pläne gemacht, die von allen zuständigen Stellen die Zustimmung erhielten. An Stelle der alten Kapelle trat nicht, wie ursprünglich vorgesehen, ein Rundbau, sondern ein nahezu quadratischer Chor, dessen Dach das Langhaus überragt, außerdem entstand der dahinter liegende Freialtar für die Wallfahrten und eine Seitenkapelle.

Die großzügige Hilfe der Amerikaner und der Bundeswehr in Wildflecken hatten es außerdem ermöglicht, dass der Freiplatz um die Wallfahrtskirche mit Planierraupen eingeebnet und angelegt werden konnte. Für 10.000 bis 15.000 Wallfahrer besteht nun von hier aus die Möglichkeit, das Gnadenbild und den Freialtar zu sehen und dem Gottesdienst zu folgen. Weiterhin wurde der alte Wallfahrtsweg um den Ehrenberg wieder hergerichtet, auf dem schon vor 200 Jahren die Prozessionen gingen.

Am 6. September 1959 vollzog Bischof Josef Stangl aus Würzburg die feierliche Einweihung des neuen Hauptaltars in der umgebauten und erweiterten Wallfahrtskirche. Als Vertreter der Diözese Fulda, war Generalvikar Plettenberg anwesend.

Der Bischof dankte allen, die an den Um- und Erweiterungsbauten der Kirche beteiligt waren, den Gläubigen der umliegenden Ortschaften, den Spendern, den deutschen und amerikanischen Dienststellen, und vor allem Pfarrer Pretscher von Kothen und den beiden leitenden Architekten, Dombaumeister Schädel und Architekt Schilling vom Bischöflichen Bauamt.

Der Wallfahrtsort, so sagte der Bischof abschließend, werde in Zukunft in ganz besonderer Weise für beide Diözesen eine Stätte der Gnade und Fürsprache sein.


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