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Die Teufelsmühle

sagenumwobener Wasserfall

Vor vielen, vielen Jahren, wohl schon lange vor dem Schwedenkrieg, fiel einmal eine Kriegsbande über eine einsame Mühle irgendwo in Deutschland her, plünderte sie aus und brannte sie nieder.

Der Müller hatte sein junges Weib und seine Kinder im Stich gelassen, war geflohen und beobachtete von fern, wie der Söldnerhaufen sein Weib und seine Kinder wegführte. Er war ihnen auch eine Weile vorsichtig gefolgt, doch dann hatte ihn sein Mut restlos verlassen.

Die Teufelsmühle

Da er in seiner Heimat nun nichts mehr verloren hatte, machte er sich auf den Weg und durchwanderte ein schönes Stück Welt. So kam er auch in die Rhönberge und rastete eines Tages gerade an der Stelle, die man heute "Teufelsmühle" nennt, auf einem Basaltbrocken, um etwas zu verschnaufen. Der Platz gefiel ihm so gut, dass er vor sich hinmurmelte: "Wenn es hier Wasser gäbe, würde ich mir eine Mühle hier bauen, und wenn mir der Teufel dazu helfen müsste!"

Die Teufelsmühle

Sogleich war der Böse zur Stelle und versprach, die Wünsche des Müllers zu erfüllen. Doch verlangte er als Gegenleistung die Seele des Menschen, der sich als nächster auf dem Basaltfelsen, auf dem der Müller gerade ruhte, niedersetzte. Der Müller war recht erschrocken über diesen Vorschlag und überlegte sich das Geschäft lange. Dann schlug er doch ein, aber nur unter der Bedingung, dass ihm der Gehörnte auch Weib und Kinder herbeischaffe. Aber darauf wollte der Teufel nicht eingehen. Er verlangte für die Erüllung dieses Wunsches noch die Seele des zweiten Menschen, der sich auf den Stein setze. Schliesslich war der Müller auch damit zufrieden.

Am nächsten Morgen stand die Mühle fertig da. Der Teufel hatte mit seinen Gehilfen auch das Wasser der Schwarzbach hergeleitet. Es fiel an der Felswand herab und trieb das Mühlrad. In der Mühle fand der Müller dann auch Weib und Kinder. Er begann fröhlich, sich einzurichten.

Die Teufelsmühle

Eines schönen Tages erschien der Teufel in der Mühle und erinnerte den Müller an sein Versprechen. Der lachte ihn aus und sprach:
"Du hast dich ja selbst um deinen Lohn betrogen. Der Stein, auf dem ich damals ruhte, ist von dem kleinen Teich, den du am Fuße der Felswand geschaffen hast, vollkommen überschwemmt, und nie wieder wird eine lebende Seele auf ihm ausruhen, du dummer Teufel!"

Die Mühle ist später wieder verschwunden. Aber noch immer stürzt das Wasser an der Felswand herunter, und der Teufel fährt nachts zornig dort auf und nieder und ärgert sich über seine Dummheit.

Die Teufelsmühle

Text entnommen aus der Schrift "Die Hochrhönstraße" von Max Mölter

Die Teufelsmühle
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