Carlina acaulis
Erst spät im Jahr, etwa ab August, entfaltet dieser wehrhafte Korbblütler seine großen Blüten mit den auffallend silberweißen Strahlen. Der Name Wetterdistel leitet sich von der Eigenart der Pflanze ab, ihre Blüten bei trübem feuchtem Wetter geschlossen zu halten, aber bei trockenem sonnigem Wetter weit zu öffnen.
Die Silberdistel bevorzugt magere Weiden als Lebensraum, wo sie durch ihr Stachelkleid hervorragend gegen den Verbiss durch Weidevieh geschützt ist. Manche Rhönbauern betrachten daher die eigentlich hübsche und recht seltene Pflanze eher abfällig als wertloses Weideunkraut.
In der Rhön wird sie oft auch "Rhöndistel" genannt, da sie in der gesamten Umgebung der Rhön (mit Ausnahme der fränkischen Kalkgebiete) auffallend selten ist oder sogar ganz fehlt. Daher gilt sie auch als eine Charakterpflanze der Rhön. Ihre Gesamtverbreitung ist auf die Gebirge Mittel-, Süd- und Osteuropas beschränkt.
Mit dem Rückgang der traditionell genutzten Hutweiden ist die Silberdistel in den letzten Jahrzehnten auch in der Rhön seltener geworden. Ihr Lebensraum wird als unrentables Ödland betrachtet und verschwindet mitsamt seiner Tier- und Pflanzenwelt immer mehr aus der herrlichen Landschaft der Rhön.
Innovative Ideen wie etwa die "Rückkehr des Rhönschafes" oder das Projekt "Rhöner Weideochsen" wirken jedoch seit einigen Jahren diesem Negativtrend erfolgreich entgegen.
Die Pflanze ist besonders geschützt und darf nicht gepflückt werden. Sie gilt in Deutschland als gefährdet.