die Rhön
entdecken Sie die Rhön online
|1.1  Startseite |1.2  Sitemap |1.3  Suche |1.4  Kontakt |1.5  Impressum |1.6  Datenschutz |1.7  A-Z |  
 Startseite > Rhoenline > Geschichte(n) > Mundart: „O Schmeäzz lass nach und komm nichd wiider!“ >

Anzeigen
Landhaus Hubertus

„O Schmeäzz lass nach und komm nichd wiider!“

Diesen Artikel bieten wir exklusiv auch im Original Burkardrother Platt gesprochen an. Der Text steht in drei verschiedenen Formaten zur Verfügung:

Symbol: Interner Linkmit dem Windows Media Player anhören [hier klicken]

Symbol: Interner Linkmit dem Ogg-Vorbis Player anhören [hier klicken]

Symbol: Interner Linkmit dem Real Audio Player anhören [hier klicken]

Zum Anhören benötigen Sie eines dieser kostenlos erhältlichen Abspiel-Programme:
Symbol: Externer Link Symbol: Externer Link Symbol: Externer Link

„O Schmeäzz lass nach und komm nichd wiider!“

„O Schmerz lass nach und komm nicht wieder!“


Boos nidd aaues so gaid o Krangede!
Was es nicht so alles gibt an Krankheiten!

Und boos konn mer denn doa gemach?
Und was kann man denn da tun?

Mi hönn en Haufe Zäüch zammgedrooche vo unnere Geechend sou üm 1950 rüm.
Wir haben eine Menge zusammengetragen von unserer Gegend um etwa 1950.

Di Meddelich, bu doa geroade warn, seänn aauminanner saauwer rescherschieäd, owwer mii üwernamme koi Verandwordung, benns bai äüch neäss höllfd!!! Ihr könnd jo äüern Douggder odr Obbedegger gfreäch.
Die Mittelchen, die hier geraten werden, sind alle sauber recherchiert, aber wir übernehmen keine Verantwortung, wenn es bei euch nicht hilft!!! Ihr könnt ja euren Arzt oder Apotheker fragen.

1. Heänn iich aain Weäddich, aaue Dooch, di Sunndich bi da Waddich
Habe ich einen Schmerz, alle Tage, sonntags wie werktags
 
Geä mer waider mid dai Gedueä!
Geh mir weiter mit deinem Getue!
 
Ich bin jo sou malladd, ganz schowu.
Ich bin ja so malad, mir ist ganz übel.
 
Du hoasd owwer a aaue Malester.
Du hast aber auch alle Leiden.
 
Mir geäds häüd goanidd guad.
Mir geht es heute gar nicht gut.
 
Du guggsd mer a sou üwerzwerch, „bi benn di Kuu nai en Sunndich guggd“.
Du schaust aber auch so überzwerch, „als ob die Kuh in den Sonntag guckt.“
 
Mich hoads schöä derwouschd.
Mich hat es schön erwischt.
 
Du sieäsd mer a sou kaased aus, no ja, benn mer ümmer bii e Hümmeläüder rümläffd, is doos a koi Wunner!
Du siehst auch so käsig aus, nun, wenn man immer wie ein Hemdenmatz herumläuft, ist das auch kein Wunder!
 
Ich glää, ich heänn di Kreänk.
Ich glaube, ich bin krank
 
Du guggsd mer scho sou ünnerschdöwerschd, bi di Kadz, benns blidzt. Leäich dich ema nai di Boodwanne un dennoach küünsde nai dai Bedd un schweäidzd ema düchdich. Di Heäind blaiwe owwer dinn!
Du schaust mir schon so verkehrt herum, wie die Katze wenn es blitzt. Lege dich einmal in die Badewanne und danach kommst du in dein Bett und schwitzt einmal tüchtig. Die Hände bleiben aber drinnen (unter der Decke)
 
Ich heänn häüd ze Nochd koi Aach zugemochd.
Ich habe heute Nacht kein Auge zugemacht.
 
Dai Aache schdeänn a ganz verkeeäd rüm dinn.
Deine Augen stehen auch ganz verkehrt herum drinnen.

2. Ich moi, dr Koubf zerschbringt mer.
Ich meine, der Kopf zerspringt mir.

Drink ema e Dasse schwoarzer Kaffe.
Trinke einmal eine Tasse schwarzen Kaffee.

Ich krieäch oi Geenshaud noach di anner un mai Schdiän is ganz heäß.
Ich bekomme eine Gänsehaut nach der anderen und meine Stirn ist ganz heiß.

No ja, bemmer a nai aaue Bfödsche sabbd!
Nun ja, wenn man auch in alle Pfützen tritt!

Leäich dich ema nai dai Naasd un drink en heässe Hollersafd.
Lege dich einmal in dein Nest und trinke heißen Holundersaft.

Ich moi, darre ir Kiind heädd es Schbiil.
Ich glaube, ihr Kind hat hohes Fieber.

Doos Fiiwber geäd beschdümmd mit kaaude Woodeweggu roo.
Das Fieber geht bestimmt mit kalten Wadenwickeln herunter.

Mich heääids, ich glää, ich mueäss gögg.
Mir kommt es hoch, ich glaube, ich muss erbrechen.

Audds raus doamidd!
Immer heraus damit!

Ich heänn dr ain Kadaar, audszu muass ich köülz!
Ich habe einen Katarrh, immerzu muss ich husten.

Du hoasdr wallich ain Gekullch. Mi raiwe dich ema mid worm Zeloodöl ai. Un dann krieächsde en Fichdeschbedzdee. Hoasde a scho mal Zwübbudzsafd browieäd?
Du hast wirklich ein Gehuste. Wir reiben dich einmal mit warmem Salatöl ein. Und dann bekommst du einen Fichtenspitzentee. Hast du auch schon einmal Zwiebelsaft probiert?

Mai Hueässde wüäd un wüäd nidd besser!
Mein Husten wird und wird nicht besser.

Dai Geköülz is jo wallich nidd zun Oohöärnn. Du wüäschd ema mid Geäinsfedd aigeriiwe un dann leeche mer dr e heäss Aadöbfudssäckle auf dai Brust. Dann krieächsde no en Brombeerlaabdee. Doos weer jo gelachd, benn mer dich nidd hiikrieächede!
Dein Gehuste ist wirklich nicht zum Anhören. Du wirst einmal mit Gänsefett eingerieben und dann legen wir dir ein Säckchen mit heißen Kartoffeln auf deine Brust. Dann gibt es noch einen Brombeerlaubtee. Das wäre ja gelacht, wenn wir dich nicht hinbekämen!

Ich heänn di Schnobbe.
Ich habe Schnupfen.

No ja, doos füäd nidd zun Toad.
Nun ja, das führt nicht zum Tod.

Mi mache ema e heäss Bood mid e Hammbfou Saauz dinn.
Wir machen einmal ein heißes Bad mit einer Hand voll Salz drinnen.

Di hoad ain boor Flöässaache.
Die hat ein Paar „Fließaugen“

Doa konn mer ema en Schbüulabbe draufgeleäich
Da kann man einmal den Spüllappen auflegen.

Ich heänn dr ainen Waachschaisser.
Ich habe ein Gerstenkorn.

Dan Aider drögge mer raus un dann küünt e löwueder Kommeäilümschlog drauf. Den Eiter drücken wir heraus und dann kommt ein lauwarmer Kamillenumschlag darauf.

Na, doa mach ich nidd mid, „eer geäd di Kuu di Gerüssdlädder nauf.“
Nein, da mache ich nicht mit, „eher geht die Kuh die Gerüstleiter hinauf.“

No, mach koi Schbirennzlich, sai doch nidd sou ollwered!
Na, mache keine dummen Sachen, sei doch nicht so albern!

Audszu mueass ich knieäsch.
Immerfort muss ich niesen.

„ Höülf Godd, Dank Godd!“ ...“brauch koann Mönsche.“
„ Helf Gott, Dank Gott!“...“brauch keinen Menschen!“

Ich heänn dr ain Oarnnraißes.
Ich habe Ohrenschmerzen

Häddsde dai Kabbe aufgsedzd! Dar Wiind, bu vo di Berch robfäüffd, is nidd oone! Doa hölffd blooß Wirm. Mi leeche ema e heäss Kommeäilkössue drauf.
Hättest du deine Mütze aufgesetzt! Der Wind, der von den Bergen herunterpfeift, ist nicht zu unterschätzen. Da hilft nur Wärme. Wir legen einmal ein kleines Kissen mit heißen Kamillen darauf.

Ich hänn en Schlugger.
Ich habe einen Schluckauf.

Schlugg en noo! Boos hömme denn nachde gesse? - Un oanzichnachde?
Schlucke ihn hinunter! Was haben wir denn gestern gegessen? – Und vorgestern?

Ich heänn ain Soadbrüünes.
Ich habe Sodbrennen.

Drink ewing dünne Mellich un ess eboär Öbudzschoowe.
Trinke ein wenig dünne Milch und esse einen geriebenen Apfel.

Mai Haauds duäd weä.
Mein Hals tut weh

Mi mache ema en kaaude Weggu üm dai Haauz.
Wir machen einmal einen kalten Wickel um deinen Hals.

Ich konn neäss gschling häüd.
Ich kann heute nicht schlucken.

Gurchu mid Saauzwasser un drink en Salwbaidee!
Gurgle mit Salzwasser und trinke einen Salbeitee.

Doos wüäddr douch koi Diffderii sänn.
Das wird doch nicht Diphterie sein.

En heässe Komeäildee mid en Schnabbs dinn
Einen heißen Kamillentee mit einem Schnaps darin.

Ich moi, ich heädd en Froousch dinn en Haauz.
Ich meine, ich hätte einen Frosch im Hals.

Na, schluck ihn hinunter!
No schlugg en noo!

Ich heänn dr aainen Zeeweäddich. Benn doos nar nidd di Aachezee seänn!
Ich habe Zahnweh. Wenn das nur nicht die Augenzähne (Weisheitszähne) sind!

Namm dr ema äwing Schnabbs nai dai Mau!
Nimm dir einmal ein wenig Schnaps in deinen Mund!

3. Mai Libbe seänn häud ganz rufferedd.
Meine Lippen sind ganz rau.

Duä ewing Zeloodöl drauf!
Streiche Salatöl darauf!

Dar hoad owwer ain Grieäwemau.
Er hat aber einen grindigen Mund.

Koi Wunner, dinn di Anschdald warnn a aaue Kinn mid oan un enselwe Labbe obbgewöschd.
Kein Wunder, in der (Kinderbewahr-) Anstalt werden auch alle Kinder mit demselben Lappen abgewaschen.

Sai Grieäwegusche sieäd jo aus bi di Maul-und Klaunsäüche.
Sein grindiger Mund sieht aus wie die Maul- und Klauenseuche.

Doa konn er ema en Kommeäilüwerschlooch gemach.
Da kann er einmal einen Kamillenumschlag machen.

Ich moi, mai Mau un mai Noose wern dereggd naigschwoun. Doos wüäd doch nidd schkrufelöös sain?
Ich meine, mein Mund und meine Nase wären Ich glaube, da müssen wir den Arzt fragen. direkt zugeschwollen. Das wird doch nicht skrofulös sein?

Ich heänndr doa ainen Deächflegg!
Ich habe hier einen „Teigfleck“ (raue Stelle)

En besde leeche mer doa e Groosböschue drauf un baade drü.
Am besten legen wir da ein Grasbüschelchen darauf und beten daüber.

Boos komme denn bai sou e Liässle gemach?
Was kann man denn bei einem solchen Hautpustel machen?

No, ja, sou e Bfüggle künnt un vergeäd a wiär.
Na ja, ein solches Pickelchen kommt und vergeht auch wieder.

Mich juggd dr owwer häüd mai Kiiwu.
Mir juckt aber heute mein Kinn.

Doa krieäche mer annersch Waader.
Da bekommen wir anderes Wetter.

Ich heänn dr ainen Knoude dinn mai Angke.
Ich habe einen Knoten im Nacken.

Doa höüllfd en bessde di Schwoazz Salwbe
Da hilft am besten die „Schwarze Salbe“.

Boos konn mer denn baien Wolf gemach?
Was kann man denn bei einem „Wolf“ machen

Oo, „benn de en Wolf hoasd, rennsde groodaus. biichsd schoarf lings obb, dann rennd dr Wolf groodaus waider.“
Oh, „wenn du einen Wolf hast, rennst du geradeaus, biegst scharf links ab, dann rennt der Wolf geradeaus weiter“.

Ich heänn än böässe Finger.
Ich habe einen bösartigen Finger.

Mach ewing Schnabbs drauf un bindn ewing zu!
Tupfe etwas Schnaps darauf und binde ihn ein wenig zu.

Dar hoad än Groodz.
Er hat die Krätze.

Doos is öbbeds Schlümms. Bai dan Aidder zwösche di Finger söüll er ema drüü baad leäss.
Das ist etwas Schlimmes. Bei diesem Eiter zwischen den Fingern soll er einmal darüber beten lassen.

4. Aau, mai Räümadissmus, doos raißd dinn aaue Knoche!
Au, mein Rheumatismus, das reißt in allen Knochen!

Du hoasdr owwer a sou ain Gezarr mid dai Knoche un dain Raißmadias! Namm ema Franzbranndwain!
Du hast aber auch ein Gezerre mit deinen Knochen und deinem „Reißmatthias“! Nimm einmal Franzbranntwein!

Doos wünsch ich nidd main öärchsde Faind.
Das wünsche ich nicht meinem ärgsten Feind.

Doo höllfd blooß Wirm!
Da hilft nur Wärme.

Doos wüäd doch koi Gichd sain!
Das wird doch keine Gicht sein!

Doa gaids ema koi Flääsch meer di näggsde Zaid!
Da gibt es einmal kein Fleisch mehr in der nächsten Zeit!

Au mai Kräüz, auwijieälle.
Au, mein Rücken, oh weh.

No, machs halwblang!
Na, mach’s halblang.

Dar Weäddich, ich konn äüch gflüsder.
Dieser Schmerz, ich kann euch flüstern.

Du wüäschd ema mid Arniggaschnabbs aigeriiwe.
Du wirst einmal mit Arnikaschnaps eingerieben.

Doos wüäd doch nidd di Englisch Krankedd sain.
Das wird doch nicht Rachitis sein.

Höddn denn a Leewerdran gaawe?
Habt ihr ihm denn Lebertran gegeben?

Sai Hasse brüünd un doos zäüchd di Boi nauf.
Seine Ferse brennt und es zieht ihm die Beine hinauf.

Vellaichd wössd er wiar ewing.
Vielleicht wächst er wieder ein bisschen.

Vuann Joor bin ich hiigschlooche. Und hieänz heänn ich ümmer nouch doos böäs Boi, doos will goor ness mer zuwoss.
Im vorigen Jahr bin hingefallen. Und jetzt habe ich immer noch das bösartige Bein, es will gar nicht mehr zuwachsen.

Ringublommesalwbe oder awber vellaichd höülfd e Zingglaimverband.
Calendulasalbe oder aber hilft vielleicht auch ein Zinkleimverband.

5. Oo, darre ir Fliichende Heäidz !
Oh, deren Hitzewallungen!

Doa konnsde neäss gemach.
Da kann man nichts machen.

Doos is dr vellaichd sou e Gelummb.
Das ist vielleicht so ein Gelumpe.

Doa geäds dr Möünsche bi dr Läüd.
.„Da geht es den Menschen wie den Leuten!“

Ich moi, doss seänn di Roade Flegge.
Ich meine, das sind die Masern.

Abb nai di Falle un liichegebliiwe! Doa zii mer glaichema di Vüürheäng zu.
Ab ins Bett und liegengeblieben! Da ziehen wir gleich einmal die Vorhänge zu.

Vellaichd seänns a blooß di Windbogge.
Vielleicht sind es auch nur die Windpocken.

Doa düäfsde neäss kradz!
Da darfst du nicht kratzen.

Konn doos a di Güäddelrose gsai?
Kann das auch die Gürtelrose sein?

Doa heässts aufgebasst, benns zommläffd, muassde starb.
Da heißt es aufgepasst, wenn es zusammenläuft, muss man sterben.

Mai Haauz is ganz naigschwoun.
Mein Hals ist ganz eingeschwollen.

Du sieäsd wallich aus bi e Heeiwekloaß. Bai di Mummbs duenn mer ewing worm Öül of dai Ohr.
Du siehst wirklich aus wie ein Hefekloß. Bei dieser Mumps tun wir ein wenig warmes Öl auf dein Ohr.

Darre ir Kiind woar küddegaau, biis of di Welld kumme is.
Ihr Kind war quittengelb, als es auf die Welt kam.

Doos gaaid sich wieär noach e boor Dooch.
Das gibt sich wieder nach ein paar Tagen.

Anzeigen
Rhönbilder.de - Das Rhönbilderverzeichnis

6. "Kobfeleweh, Baucheleweh, mag nidd in die Schule geh!"
"Kopfweh, Baucheweh, mag nicht in die Schule geh!"


Du machmer koi Fissemadennde! Doos könndr sou gebass, simmelierd wüäd neäss!
Du, mache mir keine Fisimatenten! (leere Ausflüchte) Das könnte dir so passen, simuliert wird nicht!

Ich heänn dr owwer ain Bauchgrimmes, dr ganz Bauch zäüchd sich zomm.
Ich habe aber ein Bauchgrimmen, der ganze Bauch zieht sich zusammen .

Mach nidd sou ain Jurum, sou e Aufheäiwes, vo waache sou ewing Bauchweäddich.
Mache nicht (ein solches „Jurum“, )so ein Aufheben wegen ein wenig Bauchschmerzen.

Doos hirmmd owwer sou oarich!
Das schmerzt aber so arg!

"Schdehd das Hinderdüärchen offen, had der Dogder nichds zu hoffen." Blai en bessde bai Kumeäildee un Hoowerschlaim!
"Steht das Hintertürchen offen, hat der Doktor nichts zu hoffen." Bleibe am besten bei Kamillentee und Haferschleim!

Ich muass mich ganz zommgrümmbfu.
Ich muss mich ganz zusammenkrümmen.

Koi Wunner, benn mer sich a so nairääld.
Kein Wunder, wenn man sich auch so eng zusammenschnürt.

Naam ema e boor Wirmeddedrobfe un benns nidd besser wüädd, mache mer en heässe Wäggu drauf!
Nimm einmal Wermutstropfen und wenn es nicht besser wird, legen wir einen heißen Wickel darauf.

Au wee, darre ir Bue hoad Würmer!
Au weh, ihr Bub hat Würmer!

Zwübbudssafd mid Honich dinn und gschaabde Gaaueruawe!
Zwiebelsaft mit Honig drinnen und geriebene Karotten!

Doos ziid sich ower hieänz scho oarich lang hii!
Das zieht sich aber jetzt schon sehr lang hin!

Weässte, boos doa ümmer di Schwesder Hadulfa sööchd? “E N E R G I E aufbringen!”
Weißt du, was da immer die Schwester Hadulfa sagt? „Energie aufbringen!“

Es is jo a nidd jede sou e Hoibüchene bi dii!
Es ist ja auch nicht jede so eine Feste wie die!

Dai Geziibf is owwer a scho ewing orich!
Dein Gejammere ist aber auch schon leicht übertrieben!

Ich moi, es geäd wieär ewing auwere!
Ich meine, es geht wieder ein wenig aufwärts!

Siässde wool, bar söchds denn? Me muass blooß wöll!
Siehst du wohl, wer sagt es denn? Man muss nur wollen!

Owwer du bisd mer no e orichs Kaasläwble.
Aber du bist mir noch arg blass.

7. Ich hänn dr ain Huänn!
Ich habe ein Horn, eine Beule!

Sai doch nidd sou zimberlich/ ziämsered!
Sei doch nicht so zimperlich!

Jaa, bi heässds? “Bar en Schoode hoad, braucht für en Schbodd nidd ze suarche“
„ Ja, wie heißt es“ Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen!“

Ich hänn dr aine Schramme.
Ich habe eine Schramme.

Jaa, „bar di Gefahr libbd....“
Ja, „Wer die Gefahr liebt.... (kommt darin um“)

Ich heänn mer aaine Humme roogezouche!
Ich habe mir eine Schramme zugezogen.

Mach glaich ema kaau Wasser drauf!
Mache gleich einmal kaltes Wasser darauf!

Buu hoadn dar sich doos Bliiedzaach ghoudd?
Wo hat er sich denn diesen Bluterguss am Auge geholt?

Ha hoad sich no dan Schaank gschdösse. Doos wüaddr bliidzbloa, doa garandiir ich dr.
Er ist an den Schrank gestoßen. Das wird bestimmt blitzblau, da garantiere ich dir dafür.

Ha hoad sich en Schiiwer naigezoouche.
Er hat sich einen Spreißel hineingezogen.

Koi Wunner! Dar mid sai zwää linge Heäind.
Kein Wunder! Der mit seinen zwei linken Händen.

Dar is dr ganz schöe verschammerierd .
Er hat ziemlich viele äußere Verletzungen.

Sölwer Schuld! „Back schleechd sich- Back verdreechd sich!“
Selbst Schuld! „Pack schlägt sich, Pack verträgt sich!“

Ich bin hiigfluuche, mai Knii!
Ich bin hingefallen, mein Knie!

Geä haar, ich heäi dich auf!
Komm her, ich hebe dich auf!

„ Haile, haile Seechen, drai Daach Reechen, drai Daach Schnee, duads Wewelle nichd mehr weh!“
„ Heile, heile Segen, drei Tage Regen, drei Tage Schnee, tut das Wehwehchen nicht mehr weh!“

8. Audzema höülffd owwer gor ness mer!
Manchmal hilft aber auch gar nichts mehr!

Owwer “bai Godd is kain Ding unmööchlich!”
Aber „bei Gott ist kein Ding unmöglich!“

Ich moi, di hoad di Lungeschwinnsuchd.
Ich meine, sie hätte die Lungenschwindsucht.

Au wee, doa is Maddeei am Ledzden!
O weh, da ist Mattäi am Letzten!

Doa duäffese se owwer schläünichsd noach Müäschd due.
Da dürfen sie sie aber schleunigst nach Münnerstadt tun.

Dar hoad di Auszeärung..
Der hat die Auszehrung (=Schwindsucht)

Benn de miich freächst: Dar meächd neäss mer lang midd!
Wenn du mich fragst: Der macht nicht mehr lange mit!

Dann hönn se aufgschniide un wieär zugemochd.
Den haben sie aufgeschnitten und wieder zugemacht.

Ha is scho verseänn wuadde.
Er hat schon die Letzte Ölung bekommen.

Auu, dar hoad di Galobbiirende Schwindsuchd!
O weh, der hat die Galoppierende Schwindsucht (rasch fortschreitende Lungentuberkulose)

Dar meächd än Geässgroowe no, benn ich dr sooch.
Der stirbt, wenn ich es dir sage.

Dan hoad dr Schlooch gedroffe!
Ihn hat der Schlag getroffen.

Dar hoad sich sang- und klanglos verabschid.
Der hat sich sang- und klanglos verabschiedet.

Es hoadd scho geläüdd für en.
Es hat schon (die Totenglocke) für ihn geläutet.

Dar hoad dos Zaidliche gseechned.
Der hat das Zeitliche gesegnet.

9. Ich moi, ich konn mer goarness mer gemirk.
Ich meine, ich kann mir nichts mehr merken.

Ess Knouwelling!
Iss Knoblauch!

Ich glää, dar is ewing meschugge.
Ich glaube, der ist ein bisschen meschugge.

Doa hoasde Rachd, dar hoad se neäss mer aaue.
Da hast du Recht, er hat sich nicht mehr alle (beisammen).

Bai dann, moan ich, is e Schraauwe löügg!
Bei dem, meine ich, ist eine Schraube locker.

Benn dar waider sou Bfleänz mächd, küünd er nouch nai di Klabbsmüül.
Wenn er weiter solche dummen Sachen macht, kommt er noch in die (Irrenanstalt.) Psychatrie.

Di is nidd dichd, di reädd blooß nou wirr Zeäüch!
Die ist nicht ganz bei Sinnen, sie redet nur noch wirres Zeug.

„ Weänneck, Weänneck, machs Düärle auf, di ... künnt in Dauerlauf“
„ Werneck, Werneck, machs Türchen auf, die ... kommt im Dauerlauf.“

Dar is wallich bai Goudd ewing blemmblemm.
Der ist wahrlich bei Gott ein wenig verrückt.

„ Dumm gebuänn, neäss dezu gelaand und di anner Hölft vergesse!“
„ Dumm geboren, nichts dazugelernt und die andere Hälfte vergessen!“

Dar hoad di faauene Kranged!
Er hat die hinfallende Krankheit (Epilepsie)

Dar konn ain dinn di Seeäu Laid gedueä- un sai Läüd äschd rachd!
Er kann einem in der Seele Leid tun – und seine Familie auch.

Di weäss neäss mer, boss se reädd.
Sie weiß gar nicht mehr, was sie redet.

Doos oarm Luuder!
Das arme Luder!

Dar is ganze goar nawe di Kabbe!
Er ist ganz und gar „neben der Kappe“ (unzurechnungsfähig)

Dar orm Däüwu!
Der arme Teufel!

Di is dinn di Joor, di hoaddr ainen fromme Waan. Ich moi, “di badd en Herrgodd a nou di Füäss ro.”
Die ist in den (Wechsel-)Jahren, sie hat einen frommen Wahn. Ich meine, “sie betet dem Herrgott noch die Füße ab.“

10. Di hoad orich di Hoikranked.
Sie hat arg Heimweh.


Boos muass di a fuadd vo ir Muidd un emuädd anneschd hi un zegoar noach Ameriga mach!
Warum muss sie auch fort von ihrer Mutter und woanders hin und sogar nach Amerika ziehen!

Doa degeäiche is koi Kraut gewosse!
Dagegen ist kein Kraut gewachsen.

Off di Hauffe Wüärder un Ausdröügg hönn sich besunne:

di Audschemeäichuds Rosamunde (*1913),
di Dellerts Gertrud (*1926),
di Elke vo Gooadz (*1940),
dr Ernst voun Öüwere Beck (* 1941),

iich, di Hoaddschnaidersch Rita (*1942)
un iich, di Poust Ilse (*1945).

Mi zweä hönn doos a gereädd.  Bar nouch öbbeds dezu weäss, konn jo oogeruaff odr konn mer doos zugemeäil: Symbol: E-Mail Linkpoust-ilse(at)rhoenline.de . Ich deäd mich oarich freä.


| nach oben |
Geschichte & Geschichten

Geschichte & Geschichten

Weitere Artikel zum Thema

© by rhoenline & rhoenline-media