In den Wirren der Nachkriegszeit kam es zu einem folgenschweren Ereignis, welches das Basaltwerk für Jahre stillegen sollte. Auf dem Industriegleis, das heißt, auf dem Gleis des Basaltschotterwerks Oberriedenberg, stand noch ein deutscher Munitionszug aus dem Krieg, der entweder von der Muna Wildflecken gekommen oder für sie bestimmt war. In den etwa 20 Waggons waren Panzerfäuste, MG-Munition und viel anderes hochbrisantes Kriegsmaterial untergebracht. Amerikanische Soldaten bewachten den Zug rund um die Uhr und dabei ereignete sich am 27. Juli 1945 das Unglück.
Laut Zeitzeugen sollen die Wachposten zusammen mit deutschen Frauen Zielübungen gemacht haben. Dabei soll eine Frau mit der Pistole in den Munitionszug geschossen haben. Dieser explodierte und richtete verheerenden Schaden an. 10 Wohngebäude, 14 Scheunen und 9 Nebengebäude brannten ab. Bei vielen weiteren Häusern waren die Dächer abgedeckt und die Fensterscheiben zerborsten. Die Explosionen dauerten Stunden. An allen Ecken des Dorfes brannte es und die Trümmer des Zuges wurden bis ans andere Ende des Dorfes geschleudert. Die amerikanische Armee riegelte die gesamte Ortschaft ab, sodass niemand mehr hinein konnte, während noch Explosionen stattfanden. Es konnte auch niemand voraussehen, wie lange sie noch anhalten würden.
Bei den Landwirten waren viele Kühe, Schweine und anderes Viehzeug in den Ställen umgekommen, wie durch ein Wunder wurde nur eine Frau am Bein verletzt. Das Basaltschotterwerk, in dessen unmittelbarer Nähe der Munitionszug gestanden hatte, war am schlimmsten in Mitleidenschaft gezogen worden. Von ihm existierte nichts mehr. Es war vollständig zerstört, und somit war ein Weiterverwerten des Basalts vom Gebirgsstein nicht mehr möglich. Das ganze Werk musste zwangsläufig auf Jahre hinaus stillgelegt werden. Auch das Betriebsgebäude des Basaltwerks das in der Nähe stand, war ziemlich stark beschädigt und nicht mehr bewohnbar.
Die Erste Bayerische Basaltstein AG errechnete daraus einen Schaden von 665.000 DM. Als nach dem 2. Weltkrieg und der Währungsreform im Jahre 1948 langsam die Kriegsschäden behoben wurden, und der wirtschaftliche Aufschwung begann und so auch wieder Basaltschotter zum Straßen- und Bahnbau gefragt war, wurde auch die Erste Bayerische Basaltstein AG am Gebirgsstein wieder aktiv. Ingenieur Günter M. Trimborn wurde 1951 von Direktor Karl Kirschner beauftragt, das Werk wieder aufzubauen und in Betrieb zu nehmen. Ihm zur Seite stand Philipp Siller, der von 1950 bis 1970 Betriebsleiter war. Da das Brecherwerk und die Verladestation in Oberriedenberg zerstört waren, wurde das Vorbrechergebäude am Gebirgsstein umgebaut, so dass die gesamte Brecheranlage darin Platz fand. Auch eine Verladestation wurde geschaffen, denn auch die Seilbahn war ja außer Betrieb, und die Holzstützen vermorscht und unbrauchbar geworden, so dass der Schotter vom Gebirgsstein abgefahren werden musste. Das umgebaute Schotterwerk ging noch im zweiten Halbjahr 1951 in Betrieb und produzierte in diesem Jahr noch 8.204 Tonnen Schotter.
Ein Jahr später, 1952, konnte man schon 24.802 Tonnen liefern, obwohl man im Steinbruch noch keinerlei Maschinen hatte und alles Handbetrieb war. Selbst die Loren mussten noch zum Vorbrechersilo geschoben werden, da es noch keine Lok für diese Arbeit gab. Im Jahr 1952 ging man daran, die Seilbahn neu aufzubauen. Auf der Streckenlänge von vier Kilometer, vom Steinküppel zum Gebirgsstein, wurden von der Firma Pohlig aus Köln unter Mithilfe der Arbeiter vom Gebirgsstein neue Stahlstützen und eine Spannstation erstellt sowie neue Stahlseile aufgelegt. Richtmeister Lomak leitete zeitweise diese Arbeiten.
Die Strecke Steinküppel - Oberriedenberg war hiervon nicht betroffen, dort hatte man schon vor dem Krieg Stahlstützen eingebaut. Diese wurden nur mit einem neuen Anstrich versehen. Gleichzeitig mit der Seilbahn wurde auch die neue Verlade- und Seilbahnstation in Oberriedenberg von der Baufirma Eugen Gärtner aus Würzburg neu aufgebaut. Ein Brecherwerk wurde nicht mehr errichtet. Dieses blieb am Gebirgsstein und mit ihm die enorme Staub- und Lärmbelästigung für die Ortschaft Oberriedenberg. Im Juli 1953 war die Verlade- und Seilbahnstation und auch die Seilbahn zum Gebirgsstein fertiggestellt und konnte in Betrieb gehen.
Die für die Neuerrichtung aufgewendeten Kosten betrugen einschließlich der neu errichteten Seilbahn rund 800.000 DM. Ab diesem Zeitpunkt wurde am Gebirgsstein kein Schotter mehr verladen. Man produzierte 1953 bereits 62.173 Tonnen Schotter, Edelsplitt wurde erst ab 1954 gewonnen. In diesem Jahr wurden bereits 80.284 Tonnen Basalterzeugnisse in Oberriedenberg verladen. Am Gebirgsstein bereitete man 1954 die zweite und letzte Kammersprengung vor. In einem Stollen von etwa 15 Meter Tiefe und je zwei Kammern links und rechts wurden wieder 120 Zentner Sprengstoff verstaut und gezündet. Die Wirkung war leider nicht die, die man erwartet hatte. Die Sprengung war missraten. Der Berg hatte nicht mehr genug Basalt, und so verpuffte bei der Sprengung die Wirkung im weichen Boden des Berges.
Leider gab es zu dieser Zeit auch zwei Tote. Am 6. April 1954 kam der 25-jährige Arbeiter Ewald Schmitt aus Stangenroth in Oberriedenberg zwischen einen Lastwagen und dessen Anhänger. In der kurzen Ecke wurde er beim Ankuppeln zerdrückt und war sofort tot. Am 8. April wurde er beerdigt, am 10. April wurde sein Sohn von seiner Frau Agnes geboren.
Am 5. August 1955 geschah ein folgenschwerer Unfall am Gebirgsstein. Der 32-jährige Arbeiter Josef Kessler aus Langenleiten wurde vom Bruchmeister Reidelbach beauftragt, in der Wand loses Basaltgestein abzubrechen. Bei diesen Arbeiten stürzte Kessler von der etwa 20 Meter hohen Wand ab. Er hatte schwerste Kopfverletzungen und er verstarb um 9.05 Uhr an dieser Stelle. Er hinterließ seine Frau und Zwillinge im Alter von zwei Jahren.
Am Gebirgsstein arbeiteten zu dieser Zeit ca. 120 Personen in zwei Schichten. Die erste Schicht ging von 3 bis 12 Uhr, die zweite von Schicht von 12 bis 21 Uhr. Allein von Langenleiten kamen etwa 60 dieser Arbeiter. Bis 1955 mussten sie jeden Tag die etwa sieben Kilometer zum Gebirgsstein zu Fuß gehen und dieselbe Strecke wieder zurück. Ab 1955 verkehrte dann ein Firmenbus. Am Abend mussten fast alle Langenleitner noch Feldarbeit verrichten. Auch an Samstagen wurde bis Mittag gearbeitet.
Für ihre mühevolle Arbeit erhielten sie pro Rollwagen, den sie zum Silo schoben, 0,87 DM, das waren in der Woche etwa 40 - 45 DM. Das Bier in der Kantine kostete aber auch schon 0,52 DM, und als einmal der Bierpreis um zwei Pfennige erhöht wurde, tranken die Arbeiter kein Bier mehr, bis der alte Preis wieder galt. Da der Gebirgsstein in einer Höhe von etwa 800 Metern liegt, und der Winter dort länger anhält, wurde im Jahr ungefähr neun Monate lang gearbeitet, die übrige Zeit war man arbeitslos.
So wurde bis 1956 bei Wind und Wetter mit Handbetrieb hart gearbeitet, erst dann wurde ein Bagger angeschafft, mit dem das Rohgestein aufgeladen wurde. Die Loren im Steinbruch wurden durch einen LKW der Firma Witzel aus Oberbach ersetzt, so dass man erheblich weniger Mitarbeiter brauchte. Durch den maschinellen Basaltabbau am Gebirgsstein nahm natürlich zwangsläufig das Basaltvorkommen schneller ab und, so berichtet Ingenieur Günter M. Trimborn von der Ersten Bayerischen Basaltstein AG, hat im Jahr 1962 urplötzlich der Gebirgsstein ausgelassen und das Vorkommen war zu Ende. Man war darauf jedenfalls nicht vorbereitet. Nun sollte ein Ersatzvorkommen "aus dem Boden gestampft" werden und am naheliegendsten war das Basaltwerk Stangenroth.