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Landhaus Hubertus

Hans Leimbach musste für das Basaltwerk Sodenberg-Morlesau 75.000,- DM bezahlen. Wieviel die Erste Bayerische Basaltstein AG für ihre drei Basaltwerke bezahlen musste, ist nicht bekannt. Jakob Stein verzog am 5. Mai 1936 nach Berlin-Wilmersdorf, Hildegardstraße 2a. Im Dezember 1937 emigrierte er über St. Gallen (Schweiz) nach St. Louis (USA). Dort verstarb er im Mai 1963. Nachdem, wie man in nationalsozialistischen Kreisen zu sagen pflegte, die Basaltstein GmbH "arisiert" war, wurde Friedrich Ludwig Biermann Direktor, alleiniger Geschäftsführer und auch Liquidator der Basaltstein GmbH. Als Liquidationsfirma wurde der größte bayerische Schotterbetrieb, die "Erste Bayerische Basaltstein AG", eingesetzt. Sie hat schließlich auch die Basaltwerke Nordheim, Fladungen und Oberriedenberg käuflich erworben.

Der Prokurist der liquidierten Basaltstein GmbH, Hans Muff, wurde beim Kauf des Unternehmens mit übernommen. Er sollte später bei der Ersten Bayerischen Basaltstein AG kaufmännischer Direktor werden. Hans Leimbach, der frühere technische Direktor, übernahm am 01.12.1936 das Basaltwerk Sodenberg bei Hammelburg.

Die "Erste Bayerische Basaltstein AG" hatte ihren Sitz in Steinmühle (Oberpfalz) und wurde am 14.10.1880 vom Gasthofs- und Gutsbesitzer Josef Wiendl aus Mitterteich in Bayreuth gegründet. Zum 1. Aufsichtsratsvorsitzenden wurde der Bankier und das Mitglied des Reichstages Friedrich von Feustel gewählt. Über Feustel schrieb die "Saale-Zeitung" am 28.08.1892 folgendes: "Ohne Feustel gäbe es keine Festspiele. Der Bankier Friedrich Feustel hatte wesentlichen Anteil daran, dass Richard Wagner sein Bayreuther Festspielunternehmen überhaupt zustande brachte."

Basaltwerk Steinmühle

Die Gesellschaft erwarb nun vom Gründer Josef Wiendl die Basaltwerke Mitterteich und Steinmühle und verlegte ihren Sitz am 9. April 1920 nach Steinmühle. Der Schotter wurde in Handschlag hergestellt, wodurch allein in Steinmühle 400 Männer und Frauen Arbeit und Verdienst fanden. Mit der beginnenden Industrialisierung wurde aber bereits 1881 mit der maschinellen Herstellung von Straßenschotter versuchsweise begonnen. Bis zum Jahr 1891 waren sämtliche Betriebe auf die maschinelle Herstellung von Schotter und Splitt umgestellt und das Schlagen von Hand wurde, weil unrentabel geworden, ganz eingestellt.

Die nachfolgenden Jahre waren von einer stetigen Aufwärtsentwicklung gekennzeichnet. So konnten bereits 1896 in Maroldsweisach ein großes Basaltvorkommen gepachtet und 1900 zwei weitere Basaltvorkommen erworben werden. Später wurde auch in Schloppenhof in der Nähe von Eger (Tschechei) ein Basaltwerk gekauft und der Basaltsteinbruch gepachtet. Sogar eine Tongrube bei Steinmühle, von der aus man die keramische Industrie belieferte, nannte man sein eigen. Diese auf dem Gebiet der Basaltwerke in Bayern dominierende Firma übernahm nun, wie erwähnt, 1936 auch das Basaltwerk Oberriedenberg. Der damalige Direktor Karl Sudhoff ließ natürlich den Betrieb auf den Stand der Steinmühle AG bringen. Eine seiner ersten Anweisungen war, die Seilbahnwagen und die Loren zu vergrößern, um höhere Leistung zu erzielen, was ihm von Seiten der Arbeiter viel Ärger einbrachte..

Basaltwerk Steinmühle

So wurde am breiten und am spitzen Steinküppel weiter abgebaut, bis 1937 das Basaltvorkommen zu Ende war und man den Abbau an diesen Stellen aufgeben musste. Nun suchte man das nächstliegende Basaltvorkommen und fand es in vier Kilometer Entfernung am Gebirgsstein. Der Gebirgsstein war früher ein Basaltkegel, der nur an der Spitze blankes Basaltgestein zeigte, ansonsten aber bewachsen war. An manchen Stellen lagen Findlinge in Säulenform umher. Das Eruptivgestein hatte zur Zeit seiner Entstehung die in diesem Bereich vorhandene Kalkschicht durchbrochen, und zwar, nach Aussage des dort beschäftigt gewesenen Sprengmeisters und Betriebsrates Ludwig Lieb, in einem Durchmesser von etwa 8 - 10 Metern. Die Masse hatte sich nach oben gedrängt und ausgeweitet, so dass sich als Abschluss ein haubenförmiger Pfropf bildete, der erkaltete und als Basaltkegel erhalten blieb. Zu dieser Zeit, um 1936, gab es schon eine Firma Härtel am Gebirgsstein, die Basaltsäulen abbaute, auf einheitliche Längen brachte und mit Traktoren nach Oberriedenberg zum Bahnhof transportierte. Auch Pflastersteine wurden von dieser Firma produziert. Eine Brecheranlage gab es zu dieser Zeit am Gebirgsstein noch nicht

Gebirgsstein
Gebirgsstein

Diese Firma gab aus wahrscheinlich wirtschaftlichen Gründen wieder auf, und so konnte Direktor Karl Sudhoff von der Ersten Bayerischen Basaltstein AG die Gelegenheit nutzen und vom Forstamt Oberbach den Gebirgsstein in einem Pachtvertrag übernehmen. Zuvor ließ er jedoch Versuchsbohrungen für die Qualität und Quantität durchführen. Nachdem diese zur Zufriedenheit ausgefallen waren, ging man daran, die Seilbahn vom Steinküppel zum Gebirgsstein zu verlängern. Eine Firma aus Mitterteich (Oberpfalz) baute die Holzstützen, die Firma Pohlig aus Köln übernahm den Auftrag für die Errichtung der Seilbahn. Sie hatte vom Steinküppel bis zum Gebirgsstein eine Länge von etwa 4 km. Bis die Seilbahn fertig erstellt war, baute man noch am spitzen und am breiten Steinküppel Basalt ab, dann stellte man dort die Arbeiten ein und verband die neue Seilbahn zum Gebirgsstein mit der von Oberriedenberg zum Steinküppel. So entstand die Winkelstation, die heute noch zu sehen ist. Sie steht in der Nähe des heutigen Basaltsees. In den Jahren 1937-38 war nun die Seilbahn zum Gebirgsstein fertiggestellt worden. Der Antrieb hierfür erfolgte vom Berg aus. Dafür wurde eine Hochspannungsleitung von Oberbach zum Gebirgsstein gebaut, an die auch das Basaltwerk Stangenroth angeschlossen wurde. Eine eigene Transformatorenstation sorgte für die gebräuchliche Stromversorgung.

Brechergebäude am Gebirgsstein
Das Brechergebäude am Gebirgsstein

Gleichzeitig mit dem Bau der Seilbahn baute die Firma auch ein Silo, in welches das Rohgestein kam, das mit Loren vom Steinbruch herantransportiert wurde. Vom Silo kam das Gestein in den Vorbrecher und von da mit den Loren der Seilbahn ins Brecherwerk nach Oberriedenberg, wo es weiterhin zu Schotter und Splitt gebrochen wurde.


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