... Erdgeschichte sowie Flora und Fauna der Rhön
Seit 1983 gibt es in dem Rhönstädtchen Tann dieses einzigartige und beachtenswerte Naturmuseum, das eine Fülle an Tierpräparaten beherbergt, die man in liebevoll eingerichteten Dioramen betrachten kann.
Beim Betreten des Museums fällt dem Besucher unwillkürlich und sofort ein überaus gewaltiges Exemplar der Gattung Elch auf. Sicherlich wird sich der eine oder andere wundern: was hat denn ein Elch in einem Rhöner Naturmuseum zu suchen?
Nun, von der letzten Eiszeit bis etwa 1000 n. Chr. war die Rhön nicht nur eine urwüchsige Waldlandschaft, sondern sie war auch ausgesprochen dünn besiedelt. Dies hing vor allem mit den unwirtlichen Höhenlagen der Rhön, in denen auch damals schon ein raues Klima vorherrschte, zusammen. Relativ spät wurden diese Bereiche vom Menschen besiedelt und nicht selten sind Überlieferungen bekannt, nach denen viele Dörfer kurz nach ihrer Gründung wieder eingegangen sind, da in diesen Lagen das Getreide nicht richtig reifte.
Bis zu diesem Zeitpunkt eben, gab es auch in der Rhön einen überaus großen Artenreichtum an Pflanzen und Tieren. Doch sind diese heute nahezu fast vollständig ausgestorben oder verdrängt worden.
In der letzten Eiszeit lebten hier Wisent, Auerochse und Elch; später kamen noch Bären, Wölfe und Luchse hinzu. Alle fanden ausreichend Nahrung und in den sumpfigen Flussniederungen lebten Biber und Fischotter. Dies wird nicht nur durch die ausgestellten Großtiere verdeutlicht, sondern auch durch lebensgroße Nachbildungen eiszeitlicher Jäger.
Bereits im Frühmittelalter setzte eine rege Rodungstätigkeit ein, die bis etwa Mitte des 14. Jahrhunderts andauerte und uns eine von Menschenhand geschaffene Kulturlandschaft hinterließ, die sich bis in jüngster Zeit ständig veränderte.
Um den Ansprüchen der Laien gerecht zu werden und um eine geeignete Ausstellungsweise zu finden, hat man die naturgetreu präparierten Pflanzen und Tiere in der Wirklichkeit entsprechenden Landschaftsdarstellungen eingebunden. Hinter Glas findet der Besucher sogenannte Dioramen, die durch meisterhaft gefertigte Hintergrundmalereien und durch geschickte Ausleuchtung verblüffend echt wirkende Biotope mit Tiefenwirkung darstellen. Auch die verschiedenen Landschaftstypen bzw. Lebensräume hat man dabei berücksichtigt. Feld- und Weidelandschaft sowie die verschiedenen Waldpartien sind nur einige Beispiele die man in akribischer Kleinarbeit nachempfand. Die Flora und Fauna der heutigen Zeit nimmt mit unzähligen Exponaten den größten Teil der Ausstellung ein. So bekommt der Besucher neben Fuchs, Hase und Reh, Sperber, Stockente und Rebhuhn auch Seltenheiten wie Auer- und Birkwild, Dachs und den in der Rhön heute kaum noch vorkommenden Rothirsch, neben einer Vielzahl anderer Präparate, zu sehen.
Der erdgeschichtlichen Vergangenheit der Rhön trägt man anhand von Schautafeln und einem Landschaftspanorama Rechnung.
Die jüngste Erweiterung des Museums ist eine ständige vogelkundliche Ausstellung des heimischen Ornithologen Dr. Werner Sunkel, die sich im obersten Stockwerk befindet.
Als weitere Besonderheit gibt es in einem monatlichen Turnus Sonderausstellungen, in der heimische Künstler ihre Werke der Öffentlichkeit zugänglich machen können.
April bis Oktober | Di - So und Feiertag von 10 - 17 Uhr |
Adresse
Naturmuseum
Schlossstraße 3
36142 Tann
Tel. 06682/8977 (während den Öffnungszeiten)
Informationsseite der Stadt Tann
Auskunft und Kontakt
Touristinformation Tann (Rhön)
Marktplatz 9
36142 Tann (Rhön)
Telefon: 06682/9611-11 und -12
tourist-info(at)tann-rhoen.de
www.tann-rhoen.de