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 Startseite > Rhoenline > Geschichte(n) > Rhöner Musikanten in aller Welt > Rhöner Musikanten Teil III >

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Rhöner Drachen- und Gleitschirm-Flugschulen

Dietershausen

1864 beantragte der Musikant Adam Müller aus dem kurhessischen Dietershausen bei der Regierung in Würzburg eine Musik-Lizenz für den bayerischen Bezirk Gersfeld, weil er "an der Grenze zum bayerischen Ausland wohne, dort spielen wolle und auch die vorgeschriebene Musikprüfung abgelegt habe". Er wirkte dann in der Folgezeit bei zahlreichen Tanzveranstaltungen in Bayern mit.

Eckweisbach

Hier bestand zu Anfang des 19. Jahrhunderts die "Sauersche Musikgesellschaft", die erfolgreich auch in Bayern auftrat. 1844 reisten Musikanten aus Eckweisbach und Hilders nach Belgien und Frankreich. Später spielten sie in England, Holland und Russland zusammen mit Kollegen aus Wickers und Ostheim. Um 1850 gingen vier Eckweisbacher Musikanten nach Nordamerika: Hartmann (Vorname unbekannt), Johann Wingenfeld, Magnus Möslein und Christian Krick. Letzterer, etwa 1817 geboren, kehrte bald wieder nach Eckweisbach zurück, wurde dort Schulmeister und unternahm gelegentlich "Musikreisen". Vor allem stand er seinem Bruder beim Glockengießen als technischer Experte zur Seite. Christian Krick spielte Orgel, Geige, Klarinette und Althorn. Unter seiner Leitung wurden in Eckweisbach sogar Werke von Bach und Haydn aufgeführt. - In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts haben Musikanten aus Eckweisbach auch in der Kapelle des Hilderser Musikers Florentin Seifert "in ganz Europa" mitgewirkt.

Erbenhausen

Mitte des 19. Jahrhunderts werden folgende Musikanten aus Erbenhausen genannt, die bayerische Lizenzen besaßen: Johann Dreßler, Johann Adam Dreßler, Johannes Gumpert, Johannes Reich, Heinrich Schmitt und Heinrich und Matthäus Schmuck. - Johann Dreßler und Heinrich Schmuck hatten ihre Musikprüfung bei Lehrer Tell in Hilders mit "sehr gut" bestanden und wurden "im bayerischen Ausland häufig angefordert".

Fischbach

Ernst Herbs, Friedrich Dreßler, Andreas Hössel und Georg Limpert aus dem damals sächsischen Fischbach besaßen Mitte des 19. Jahrhunderts bayerische Musizierlizenzen. Andreas Hössel und Georg Limpert hatten 1855 die Musikprüfung bei Schullehrer Kalb in Hundsbach abgelegt. Ernst Herbs war anscheinend der Leiter dieser Musikgruppe; von Beruf war er Schreiner, spielte Geige und Horn und hatte ebenfalls bei Lehrer Kalb seine Prüfung abgelegt. Da diese Musikanten sowohl ein Blas- als auch ein Streichinstrument beherrschten - wie viel Musikanten damals - hatten sie häufig in Bayern zu musizieren.

Gehaus

Bayerische Musiklizenzen besaßen Heinrich Baumbach, Kaspar Baumbach, Valtin Baumbach, Georg Kaiser, Nikolaus Kirchner, Andreas Nordheim, Georg Schäfer, Adam Schäfer, Johann Schlotzhauer und Kaspar Röllich. In den Akten heißt es, sie seien "geprüfte Musiker und Mitglieder des hiesigen Musikchores, die oft ins bayerische Ausland geholt" wurden.

Geisa

Das alte fuldische Städtchen Geisa hat eine lange musikalische Tradition. Bereits im Jahre 1614 werden hier in den Akten Musikanten mit "Drometen, Pfeiffen und Trummeln" erwähnt. 1862 und in der Folgezeit wird der Geisaer Musikant Franz Hennig häufig genannt, der eine Spiellizenz für den damals bayerischen Amtsbezirk Gersfeld besaß, wo er mit dortigen Musikanten zusammen regelmäßig aufspielte.

Gersfeld

Peter Streck wurde am 23. April 1797 als Sohn eines Schuhmachers in Gersfeld geboren. Bei einem Auftritt der Gersfelder Musikanten in Bad Brückenau wurde er vom bayerischen König Ludwig I. entdeckt und als Militärmusiker nach München geholt. Hier wurde Streck General-Musikmeister der Bayerischen Armee. Wegen seiner volkstümlichen Walzer-Kompositionen nannte man ihn bald den "bayerischen Strauß". Nach 47jähriger Dienstzeit starb Streck 1864 während eines von ihm geleiteten Konzerts (mit Werken von Richard Wagner) auf Schloss Hohenschwangau, wo er auch beigesetzt wurde. 1841-43 unternahmen einige Musikanten aus Gersfeld und Johann Kümmel aus Hettenhausen eine dreijährige Musikreise nach Russland. Wir erfahren darüber einiges aus den Aufzeichnungen des Klarinettisten Johann Müller. Die Gersfelder haben allerdings nicht vor dem Zaren gespielt, wie oft behauptet wird. Müller berichtet darüber lediglich: "Am 13ten Juli war 4 Meilen von Petersburg weg im Peterhof, wo der Kaiser und die ganze kaiserliche Familie wohnt, ein großes Fest, welches jährlich gefeiert wird. So strebten wir, auch dorthin zukommen. Wir wurden auf einem Dampfschiff kostenlos bis hin und wieder retour gebracht. Wir mußten blos während der Auf- und Abfahrt einige Stücke spielen. Auch im Peterhof haben wir gespielt und Spenden gesammelt." 1845 unternahm Müller dann eine Musikreise in die Schweiz. Vier namentlich nicht genannte Gersfelder Musikanten waren damals auch Mitglieder der Hilderser Kapelle des Florentin Seifert, die jahrelang im Ausland aufgetreten ist.

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