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Maria Ehrenberg

altes Bergwinkeldorf

Wallfahrtskirche Maria Ehrenberg vor ihrer Renovierung

Unweit der alten Bischofsstraße von Fulda nach Hammelburg liegt der Wallfahrtsort "Maria Ehrenberg".

Mitten im Wald, auf einer Höhe von 674 m, steht der schlichte Kirchenbau. "Himmlische Ruhe" findet der einsame Pilger. Kein Wirtshauslärm stört die friedliche Stille.

Schon im Jahr 1521 errichtete die Gemeinde Kothen auf dem "Orensberg" einen "Heyligenstock". Sofort setzte eine eifrige Wallfahrt auf diesen Berg ein.

Schon ein Jahr später, also 1522, ließ die Gemeinde eine hölzerne Kapelle errichten. Die Zeit war aber für eine neu aufblühende Wallfahrt sehr ungünstig, denn im nahen Thüringen brandmarkte Martin Luther jeglichge Wallfahrt und "Bilderverehrerei". Das hölzerne Gnadenbild ist die Arbeit eines unbekannten Meisters aus dem 14. Jahrhundert und wird damals schon auf dem Berg gewesen sein (siehe Legende !).

Die 254 Stufen bis zur Kirche

Ein Anhänger der neuen Lehre Martin Luthers, ein Mann namens Hans Schram aus Motten, startete sofort eine Kampagne gegen die Wallfahrt auf den "Orensberg". Es kam zu gerichtlichen Verhandlungen in Brückenau. Die Gemeinde Kothen hatte 50 Gulden Strafe zu zahlen, was für damalige Verhältnisse ein Vermögen war. Hans Schram bot sich an, die "Capelln aus dem Erdereich zu verbrennen".

Der Streit ging bis hinauf zum Landesherrn, an den sich die Gemeinde Kothen mit ihrem Schultheiß und ihrem Kaplan wandten. Für lange Zeit bleibt es dann ruhig um den Maria Ehrenberg. Erst zum Ende des 17. Jahrhunderts kommt der Wallfahrtsort wieder ins Gespräch. Es wurde eine steinerne Kirche gebaut. 4 Fuldaer Fürstäbte haben an der gesamten Anlage mitgebaut.

Begonnen wurde 1666 unter Fürstabt Joachim von Grafenegg, sein Nachfolger Placidus von Droste vollendete die Kirche. Adolph von Dalberg begann 1731 die Treppenanlage, die Armandus von Buseck zu Ende führte.

Erst 200 Jahre nach Armandus von Buseck, inzwischen gehörte das Territorium zum Bistum Würzburg, wurde die Kirche erweitert und umgebaut. Am 06. September 1959 konnte Bischof Josef Stangl das neue Gotteshaus weihen.

Als 1937 der Truppenübungsplatz Wildflecken in der Planung vorlag, sollte auch der Wallfahrtsort Maria Ehrenberg geopfert werden. Die kleine Marienstatue sollte zum Kloster Volkersberg gebracht werden, ebenso die großen Treppenfiguren.

Im Oktober 1937 fand bereits eine ergreifende Abschiedsfeier statt. Man hatte sich mit der Aufgabe des fast 300 Jahre alten Wallfahrtortes abgefunden.

Die Wallfahrtskirche Maria Ehrenberg heute

Der Mottener Pfarrer Engelbert Kreuzer und der Oberstleutnant Fleischhauer kämpften jedoch um die Erhaltung des Gotteshauses. Obwohl Fleischhauer evangelisch war, vertrat er die Meinung, man könne solch einen ehrwürdigen Wallfahrtsort nicht einfach verlegen.

General Dollman als zuständiger Kommandeur verfügte, dass trotz bereits abgeschlossener Verträge der Wallfahrtsort erhalten bleiben soll.

So hat sich auch in unseren Tagen die Legende erfüllt, dass das Gnadenbild stets wieder auf den Berg zurückkehrt.

Die Legende um die Erbauung Maria Ehrenbergs

Auf dem steilen Basaltkegel drei Kilometer südöstlich von Motten fand einst ein Schäfer in einer Dornenhecke eine Marienfigur aus Holz. Auf dem Arm trug sie das Jesuskind. Der Schäfer besann sich nicht lange und schleppte die Holzplastik in die Kirche zu Kothen. Am nächsten Morgen jedoch lag der Fund wieder auf dem Berg am alten Platz. Diesmal stellte der Schäfer das Marienbild in der Kirche zu Motten auf, im Glauben, dass es dort verbliebe.

Aber auch diesmal musste er feststellen, dass anderntags die wertvolle Statue wieder ihren Platz in der Dornenhecke auf der Bergkuppe eingenommen hatte. Nun wurde diese Begebenheit dem damaligen Fürstabt zu Fulda gemeldet, der den Bau eines Kirchleins veranlasste.

Nach einer anderen Version habe der fromme Schäfer selbst ein kleines Kapellchen zu Ehren der Gottesmutter gebaut, und schon bald seien Hirten und Bergbewohner zu stiller Andacht auf den steilen Basaltkegel gestiegen. Bald darauf erhielt er den Namen Maria Ehrenberg.

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