Wegen seiner Reisetätigkeit war Karl der Große auf die Kurierdienste angewiesen. Sie waren von Pfalzen und Feldlagern aus unterwegs um ihm über die Verhältnisse im Reich Bericht erstatten zu können. Deshalb gab es schon während der Karolingerzeit eine Art Kurierdienst.
Die älteste fränkische Staatsverfassung enthielt die Verpflichtung, dem König und seinen Beamten und Kurieren unentgeltlich Verpflegung und Unterkunft zu gewähren. Bei dem Versuch der Beschreibung einer frühzeitlichen Verbindung beginnt man am besten mit der Frage nach dem Ausgangspunkt und dem Verkehrsziel.
Im Falle der vermuteten Königsstraße der Karolinger ist davon auszugehen, dass die Verbindung kaum für den Handel, eher als Heerstraße oder für die Verwaltung des Reiches von Bedeutung war. Die Bedeutung der Städte Frankfurt, Mainz und Worms zu Zeiten der Karolinger muss man nicht mehr hervorheben. Dass von dort Reisen der Kaiser und Könige nach Mitteldeutschland ausgingen, ist vielfach belegt. Neben den Landreisen sind wohl auch Etappen mit dem Schiff auf Main und Fränkischer Saale zurückgelegt worden.
In der neueren Literatur ist die Schiffbarkeit der Saale allerdings umstritten, (27) wenngleich aufgrund neuester Ausgrabungen am Mainufer im Bereich Karlburg ein Handelsverkehr auf dem Main zu Zeiten der Karolinger angenommen werden muss. Allerdings dürfte der Main aufgrund seiner stark differierenden Wasserstände nur wenige Wochen im Jahr schiffbar gewesen sein.
Über die Bedeutung der Pfalz Salz als Aufenthaltsort der Herrscher geben die Königsitinerare Auskunft. So findet man bei den Reisen immer wieder die Pfalz Salz als Zwischenaufenthalt:
Auch Aufenthalte in den Jahren 947, und 948 sind bekannt.
Kurt (30) befasste sich intensiv mit einer Verbindung aus dem Rhein-Main-Gebiet zum Thüringer Wald. Er war der Auffassung, dass zumindest bei der Reise von König Heinrich I im Jahre 927 und den Reisen von Otto I in den Jahren 940 und 941 nach Salz der über den Spessart und die Rhön ziehende Straßenzug benutzt worden ist und bezog sich dabei auf das Archiv Urkundenforschung.
Durch das Studium der Königsitinerare des 9. und 10. Jahrhunderts gelangt er zu dem Schluss, dass die über Höhen des Spessarts und der Rhön verlaufende Straße des Königs, er nennt sie Birkenhainer Straße, in karolingischen und ottonischer Zeit die wichtigste Verbindung des rhein-mainischen Raumes nach Thüringen und Sachsen gewesen sei.
Für den Verlauf einer solchen Straße des Königs gibt es zwei Ausgangspunkte: Von Worms durch die Rheinebene über Aschaffenburg zum Spessart sowie vom Übergang über den Rhein bei Mainz-Weisenau zur Furt durch den Main zwischen Hanau-Steinheim und Hanau-Großauheim und weiter auf zwei Bahnen zum "Franzosenkopf" (Berg in der Nähe von Geißelbach), nach Flörsbach-Lohrhaupten im Hochspessart. Von dort entweder weiter
Beide Strecken gelten in der Altstraßenforschung als gesichert.
Aufgrund politischer Veränderungen in der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts erscheint die Pfalz Salz nicht mehr als Rastort der Herrscher auf ihren Reisen zwischen dem Rhein-Main-Gebiet und Sachsen.
Stattdessen erscheint in den Itineraren regelmäßig der Ort Fritzlar (958, 973, 1040, 1045, 1073). (32) Kurt schließt daraus, dass die alte Königsstraße durch den Spessart und die Rhön allmählich ihre Bedeutung zugunsten der Straße durch das Kinzig- und Fuldatal sowie der Straße über Fritzlar verloren habe.
Dass sie aber weiter existierte und auf dem Weg aus dem Rhein-Main-Gebiet nach Mitteldeutschland genutzt wurde, zeigen die urkundlichen Erwähnungen:
Das Erzstift Mainz hatte im 14. Jahrhundert in der Nähe des heutigen Bad Neustadt Besitz: Die Veste "Walpach" gehörte dem Erzbischof von Mainz. Am 29. Januar 1344 wurde Ritter Heinrich IV, Marschalk von Walbach "Diener und Helfer" des Erzbischofs von Heinrich von Mainz, dem dieser in derselben Urkunde das Öffnungsrecht auf seiner Veste einräumte. Nun liegt Burgwallbach an zwei alten Verkehrswegen durch den Salzforst:
Auch später hatte zumindest eine Teilstrecke der Verbindung noch ihre Bedeutung als Heerstraße: Im Oktober 1813 überholte der russische General Orlow mit tausend Kavalleristen die durch das Kinzigtal zurückflutende französische Armee, um den bayerischen General Wrede in Hanau von Napoleons Rückzug in Kenntnis zu setzen.