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Kirchenburg Walldorf bei Meiningen

Kirchenburg Walldorf bei Meiningen

... besterhaltene Kirchenburg Thüringens

Walldorf liegt an der Einmündung der Herpf in die Werra. Der Ort wird zum ersten mal 982 als "Walchdorf" erwähnt und ging vermutlich aus einem karolingischen Königshof hervor. Jedoch weisen Funde auf eine Nutzung in weit früherer Zeit zurück.

So fand man bei Grabungen Feuersteinwerkzeuge aus der Jungsteinzeit und Hakenspiralen aus der Bronzezeit. Sie belegen, dass der Platz schon in vorgeschichtlicher Zeit genutzt wurde. Tonscherben und Reste anderer Gebrauchsgegenstände sind ab dem frühen Mittelalter reichlich vorhanden und deuten darauf hin, dass die Stelle, an der sich die Kirchenburg heute befindet, intensiv besiedelt war.

Die Anlage misst heute etwa 150 x 65 m und wird von 5 Rundtürmen umgeben, die mit der 4 bis 8 m hohen Umfassungsmauer und unzähligen Schießscharten der Burg einen sehr wehrhaften Charakter verleihen. Hinzu kommen die Gräben und felsigen Abhänge, die einen Angriff auf die Anlage aus süd-östlicher Richtung von vornherein vereitelten. Ebenso sind die Reste der Wehrgänge noch gut erkennbar.

Von den Gaden sind nur noch geringe Reste vorhanden. Doch ist davon auszugehen, dass auch hier die Bauern des Ortes je einen Keller oder Schuppen nutzen konnten, um bei Gefahr ihre Habseligkeiten in Sicherheit zu bringen. Außerdem dienten diese auch als Vorratskammern für Belagerungszeiten.

Kirchenburg Walldorf bei Meiningen
Kirchenburg Walldorf bei Meiningen

Um 1008 übernahm das Bistum Würzburg den Ort Walldorf und gestaltete die Burg zur bischöflichen Festung um und es ist anzunehmen, dass um diese Zeit die erste Kirche entstand. Sicherlich wurde die Kirche ständig erweitert bzw. umgebaut. Dies ist jedoch nicht urkundlich belegbar. Sicher ist, dass im Dreißigjährigen Krieg nicht nur der Ort Walldorf sondern auch die Kirchenburg der brandschatzenden Soldateska zum Opfer fiel.

Dabei brannte das Innere des heutigen Gotteshauses, dass seinen Ursprung um 1587 hat, völlig aus und ein Großteil des Ortes ging in Flammen auf. Die heutige Inneneinrichtung entstand ab dem Jahr 1650 und ist einheitlich im Renaissance- und Barockstil gehalten. Eine Vielzahl von Wappen und Grabplatten schmücken den Innenraum, die zum Teil den 1906 zugemauerten Grüften entnommen wurden.

Der Kirchturm, so nimmt man an, entstand aus dem ehemaligen Bergfried der Burg. Als weiterer Bau befindet sich auf dem Plateau die alte Kirchschule aus dem Jahr 1646.

Die Anlage kann zu jeder Zeit besucht werden. Allerdings ist das Gotteshaus nur zu den Gottesdienstzeiten geöffnet.



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