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1. Im Jahre 743...

zog der Mönch Sturmius von Hersfeld die Fulda hinauf. Er war von Bonifatius beauftragt worden, den Platz einer ehemaligen fränkischen Curtis, gelegen im Gebiet "Eiloha", ausfindig zu machen und zu prüfen, ob er sich für die Gründung eines Klosters eignen würde. Sturmius fand nach dreitägigem Suchen den Platz und berichtete später Bonifatius darüber. Aus seiner Lebensbeschreibung, der "Vita Sturmi", die der Mönch Egil am Ende des 8. Jahrhunderts aufgeschrieben hat, geht hervor, dass es zu dieser Zeit bereits einen Handel zwischen Mitteldeutschland (Thüringen) und dem Rhein-Main-Gebiet gegeben hat. Die Händler benutzten dabei uralte Fernwege. Egil schreibt darüber:

"So kam er (Sturmius) eines Tages auf seiner Reise an den Weg, der von der Gegend der Thüringer aus die Handelsreisenden nach Mainz führt wo jene Straße den Fuldafluß überquert ... ... endlich kam er an der Stelle vorbei, wo jetzt das Kloster liegt, doch zog er weiter hinauf, wo ein Bach, der Gysalaha (die Giesel) sich mit dem Fuldafluß vereinigt. Noch ein wenig höher ziehend kam er nach Sonnenuntergang an den Pfad, der mit altem Namen Ortesveca genannt wurde ... ... Der Mann Gottes fragte, woher er komme, und er antwortete, er komme aus der Wedereiba (Wetterau) und führe an der Hand das Pferd seines Herrn Ortis. So miteinander redend, blieben sie diese Nacht dort beisammen. Jener Mann aber kannte sich sehr genau in den Gegenden der Einöde aus. Als ihm der Mann Gottes enthüllte, was er beabsichtige und was er treibe, begann er ihm die Namen der Orte zu bezeichnen und den Lauf der Bäche und Quellen zu beschreiben. Sie befanden sich damals an jenem Ort, der mit dem alten Namen Eihloha (Fulda) benannt wird. In der Frühe brachen sie von da auf, segneten einander und sogleich begann der weltliche Mann seines Weges weiter nach dem Graffeld zu ziehen."

In der "Vita Sturmi" werden somit zwei wichtige Wege genannt:

Der alte Weg, "der von der Gegend der Thüringer aus die Handelsreisenden nach Mainz führt" und

"der Pfad, der mit altem Namen Ortesveca genannt wird."

Auch in der sogenannten "Karlmann-Schenkung", der ältesten bekannten Grenzbestimmung des Stifts Fulda, werden beide Wege zur näheren Erläuterung der Grenzpunkte herangezogen.

Während der Verlauf der Straße von Thüringen nach Mainz, der Antsanvia, durch die Straßenforschung bestimmt werden konnte, blieb der des Ortesweges umstritten.


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