Spalt im Basalt
Die Frauenhöhle im Eisgraben ist eine der seltenen Naturhöhlen aus Basalt und durch Erdverschiebungen entstanden. Ihren Namen erklärt man sich dadurch, dass in Kriegszeiten Frauen in ihr Schutz suchten, um marodierenden Soldaten zu entgehen.
Einer Sage nach soll das Fräulein von Hillenberg und all ihre Jungfern bei einem Überfall auf die nahegelegene Hildenburg mitsamt allen Schätzen durch einen unterirdischen Gang geflüchtet sein. Dieser Gang sollte in die Frauenhöhle führen. Sie haben aber den Eingang nie erreicht und niemand hat die Schätze bis heute entdecken können.
Als Hermann Happel aus Mühlbach 1965 neben dem schon bekannten, acht Meter tiefen Gang und sechs Kubikmeter großen Raum einen neuen Eingang entdeckte, bekam die Sage neues Gewicht.
Im unteren Teil der Höhle fand Happel eine schwere Steinplatte, unter der ein Eschenknüppel geklemmt war. Die Höhlendecke war rußgeschwärzt.
Unter dem Stein konnte er einen Gang ausmachen - vielleicht die sagenumwobene Verbindung zur Hildenburg? Leider ist es bis heute nicht gelungen, die Steinplatte zu entfernen.
1972 wurde sie von Düsseldorfer Höhlenforschern untersucht und vermessen. Sie stellten ein Höhlensystem von 50 m Länge und 20 m Tiefe fest.
Die Höhle besteht aus schmalen Spalten, verstürzten Gängen und zwei kleinen Räumen.
Massenweise Spinnen bekrabbeln die Wände und Fledermäuse halten sich hier auch gerne auf.
Der Eingang befindet sich im Boden ein paar Schritte neben dem Wanderweg zum Eisgraben, ist aber mit einem Gitter versperrt. Im Bereich der Höhle sollte der Wanderer vermeiden mit Presslufthämmern oder ähnlichem Gerät zu hantieren, da an einigen Stellen Einsturzgefahr besteht.
Die Höhle nennt man auch "Klefalls" oder "Klefallsloch", was wohl "kleines Feldsloch" im Rhöner Dialekt heißt.