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3.2. Von der Streu über die Haßberge in den Bamberger Raum

Für die Fortsetzung des alten Weges von Salz weiter über die Haßberge nach Hallstadt (bei Bamberg) kommt für seine unmittelbare Fortsetzung nur die Strecke durch den Bildhäuser Forst infrage. Tatsächlich gibt es im Rahmen der Erforschung der Haßberge - Hochstraße deutliche Hinweise auf eine solche Verbindung. Sie führte von der Salzburg über den Dürrnhof, als Kammweg über den Kieshügel und durch Groß-Bardorf und den Streitrangen nach Sulzfeld, wo sie sich dem Haßberge-Rennweg anschloss.

Noch im Sommer 1796 wurde diese Verbindung von französischen und österreichischen Soldaten als Aufmarsch- bzw. Rückzugsweg genutzt. Im Bildhäuser Forst hatte man ein Lazarett aufgeschlagen. Gräber französicher Soldaten und ein Erinnerungsmal erinnern daran. Bereits in einer Chronik der Haßberge von Ernst Solger aus dem 1894 wird die alte Verbindung erwähnt: "Von Fulda führte bis Bamberg eine uralte Straße. Von Königshofen kommend erstieg sie bei der Wildburg die Bun und lief auf dem südöstlich der Baunach bleibenden Kamme derselben oberhalb Königsberg ..."

Hermann Mauer hat sich bei der Erforschung der Haßberge - Hochstraße auch mit ihrer Fortsetzung über ihr westliches Ende bei Sulzfeld hinaus nach Westen, dem o.g. Teilstück, beschäftigt. Bereits vor seiner Arbeit gab es aus den 20er und 50er Jahren stammende Aufsätze über dieses Thema. Auch der Haßberge Verein brachte in seiner Zeitschrift "Die Haßberge" 3/1976 eine Gemeinschaftsarbeit von K. Eisentraut und H. Mauer dazu.

H.P. Schäfer, der der Theorie der Hochstraßen eher skeptisch gegenüberstand, hielt "Mauers Annahme, wonach die Haßberge Hochstraße um 1000 n.Chr. ziemlich sicher benutzt worden sei, für gar nicht so abwegig". Mauer ist darüber hinaus der Auffassung, dass auch schon vor dem Jahre 1000 ein Verkehrsbedürfnis zwischen dem Mündungsgebiet der Regnitz und dem Mittellauf der Saale einerseits sowie aber auch wegen der zahlreichen Besitzungen des Klosters Fulda am oberen Main mit dem Raum Fulda bestand. Er schließt daraus m.E. zu Recht auf einen durchgehenden Verkehrsweg aus dem Raum Fulda in den Bamberger Raum zu karolingischen Zeiten.

Ob die Wegstrecken auch schon in vorgeschichtlicher Zeit begangen wurden, kann heute nicht mehr sicher nachvollzogen werden. Mauer hält die Haßberge - Hochstraße auch schon für im vorgeschichtlichen Jahrtausend für existent und führt dafür zunächst das Prinzip der Kontinuität an, das seiner Meinung nach auch im Bereich der Altstraßenforschung Gültigkeit hat. Damit steht er durchaus im Einklang mit dem Grundsatz der Altstraßenforschung, wonach "zu allen Zeiten stets dieselben von der Natur vorgezeichneten Höhenwege entlang den Wasserscheiden benutzt werden." Im bislang jüngsten Aufsatz zu diesem Thema, in der Haßberge Vereinszeitschrift, führen Eisentraut und Mauer einige Belege für das vorgeschichtliche Alter der Straße an, wie sie heute im Allgemeinen für den Verlauf solcher Straße anerkannt sind:

  • eine Viereckschanze über Eichelsdorf aus der Urnenfelderzeit,
  • die vorgeschichtliche Fliehburg auf dem Judenhügel bei Klein-Bardorf,
  • Hügelgräber im Verlaufe der Straße.

Für die (Verbindungs-) Strecke zwischen der Salzburg und Sulzfeld gibt es ebenfalls solche Indizien. So befinden sich am "Kieshügel" in der Nähe des Weges, etwa auf halbem Wege zwischen der Salzburg und Groß-Bardorf, einige Hügelgräber und am Übergang der Haßberge in den Bildhäuser Forst in der Gemarkung von Groß-Bardorf wurden Bodenfunde gemacht, die auf eine Besiedelung der Gegend schon seit der Jungsteinzeit (Bandkeramiker) hinweisen. Allerdings sind solche Funde hier keine Seltenheit und lassen natürlich auch den Schluss auf die frühe Besiedelung zu. Trotzdem erscheint eine solche Verbindung auch zu dieser Zeit geradezu zwingend.

Dass die Verbindung von Bamberg nach Fulda noch bis ins 19.Jh. eine Verkehrsbedeutung hatte und diese Strecke als (Neben-) Fernverbindungsweg genutzt wurde, lässt sich aus zwei Beispielen ersehen:

Bei einer Wanderung in den 20er Jahren von Bamberg über Hallstatt nach Bischofsheim wurde eine topografische Karte aus dem Jahre 1852 benutzt, in der der "Haßberge - Rennweg" als "Hochstraße von Bischofsheim nach Bamberg" bezeichnet wurde.

Im Sommer 1796 wurde diese Verbindung von französischen und österreichischen Soldaten genutzt.


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