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Die Brauerei der Gebrüder Stolle in Aschach, ehemals fürstbischöfliche Brauerei - Teil II

Von Alfred Saam

Achter Besitzer der Gastwirtschaft mit Metzgerei: Ernst Körblein

Im Jahre 1955 übernahm der am 09.02.1932 geborene Metzgermeister Ernst Körblein als nächster Besitzer von seinem Großonkel Gustav Körblein den Betrieb.

Er hat in den folgenden Jahren die Gastwirtschaft und die Metzgerei mit Verkaufsladen nach dem neuesten, modernen Stand umgebaut. Er verstarb aber sehr früh am 02.01.1979 im Alter von nur 47 Jahren. Er hinterließ seine Frau Inge mit den Kindern Ernst Rudolf und Marion.

Die Gaststätte zur alten Brauerei 1962
Die Gaststätte zur alten Brauerei und der Rest der ehemaligen Brauerei im Jahr 1962

Neunter Besitzer der Gastwirtschaft mit Metzgerei:
Ernst Rudolf Körblein

Nach dem Tod von Ernst Körblein, trat Inge Körblein, geborene Landsteiner, die Witwe von Ernst Körblein, mit ihrem Sohn Ernst Rudolf das Erbe an. Auch sie starb sehr frühzeitig im Januar 1992, so dass jetzt Metzgermeister Ernst Rudolf und seine Frau Hedi, geb. Hochgesang, die ehemals fürstbischöfliche Gaststätte und die Metzgerei weiterführen.

Sechster Besitzer der Brauerei:
Josef Brey

Als Barbara, die Witwe von Johann Körblein, nach seinem Tod im Jahre 1880 das gesamte Erbe antrat, übernahm sie die Gastwirtschaft zur Krone. Das Brauereianwesen Hs. Nr. 108 mit seinen landwirtschaftlichen Gebäuden aber verkaufte sie am 5. Juli 1888 zum Preis von 50.000 Mark an Josef und Franziska Brey. Seit dieser Zeit waren nun das Anwesen der Gastwirtschaft zur Krone und das Brauereianwesen getrennte Besitztümer.

Siebter Besitzer der Brauerei:
Bernhard Ignaz Stadler

Der nächste Besitzer ließ nicht lange auf sich warten. Schon vier Jahre nach dem Erwerb des Brauereianwesens, im Jahre 1892, verstarb Johann Brey. Seine Witwe Franziska heiratete 1893, Ignaz Bernhard Stadler, der nun die Brauerei weiterführte und im Jahre 1894 hinter dem Wohnhaus das erste separate Kessel- und Maschinenhaus für eine 4-PS-starke Dampfmaschine erbaute.

Achte und letzte Besitzer der Brauerei:
Die Gebrüder Karl Heinrich und Ludwig Stolle

Diplombraumeister Karl Heinrich Stolle (geb. 24. Februar 1870 in Neustadt a.S) sowie sein Bruder Ludwig (geb. 17. November 1868 in Neustadt a.S), von Beruf Kaufmann, waren Vertreter aus sehr gutem Hause und gehörten dem evangelischen Glauben an. Ihr Vater Dr. med. Karl Martin Stolle, im Jahr 1838 geboren, war praktischer Arzt in Neustadt a.S., bevor er mit seiner Familie nach Gochsheim wechselte, wo er das schöne Erthalschlösschen erwarb und sich als praktischer Arzt niederließ. Ihre Mutter, Johanna geb. Marx, kam aus Frankfurt a.M.

Der Großvater von Karl Heinrich und Ludwig, Dr. Heinrich Carl Stolle, war ebenfalls praktischer Arzt. Dessen Vater, Georg Christoph Stolle war als Jurist Stadtgerichtsrat in Schweinfurt. Dessen Vater, Dr. Georg Balthasar Stolle, war fürstlicher Fuldaischer Hofrat und dessen Schwiegervater war schließlich Bürgermeister der Stadt Schweinfurt. Und so ging es weiter, wieder mit einem Arzt und sogar mit einem Oberpfarrer, der den Professortitel trug.

Selbst der Schweinfurter Farbenfabrikant Jens Sattler, der im Jahre 1861 das Schloss Aschach von seinem Vater Wilhelm mit der Manufakturfabrikation übernahm, gehörte zur Sippe der Stolles, in dem er Susanne Stolle, die Großtante von Karl Heinrich und Ludwig Stolle geheiratet hatte.

Wie und warum die Gebrüder Stolle nach Aschach kamen, ist leider nicht überliefert. Bekannt ist, dass der ledige Diplom-Braumeister Karl Heinrich Stolle am 7. August 1896 die Brauerei mit allen Objekten, die landwirtschaftlichen Gebäude, 3,8 ha Ackerland, 0,5 ha Wiesen und 1,5 ha Wald zum Preis von insgesamt 80.000 Mark von Ignaz Bernhard und Franziska Stadler übernahm. Bald darauf heiratete er Elise Christiana Dörr vom Tugendorfer Hof bei Donnersdorf. Mit ihr hatte er fünf Kinder: Hanna, Lydia, Karl, Maria und Johann Ambros, der Oskar gerufen wurde.

Am 29. Dezember 1896 behandelte der Gemeinderat mit Bürgermeister Vey in Aschach, den Antrag der auf Ladung erschienenen Herren Karl Heinrich Stolle, Brauereibesitzer, und Georg Anton Treutlein, Gastwirt (Georg Anton Treutlein war Besitzer einer Wirtschaft, die gegenüber der Brauerei, auf der anderen Seite der Straße neben dem Aufgang zum Aschacher Schloss lag). Als dritte Person erschien, Michael Cosmas Seufert, Gastwirt zur Krone.

Alle drei Personen, ein Brauer und zwei Wirte, hatten den Antrag um eine Straßenbeleuchtung bei ihrem Anwesen gestellt.


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