... bis 1866 bayrisch!
Schon von Weitem erkennt man auf dem 738 m hohen Auersberg einen kleinen Dachvorsprung. Allerdings ist dies nicht ein Relikt aus vergangener Zeit, sondern ein in den sechziger Jahren errichteter massiver Aussichtsturm auf den Resten der einstigen Burg, von der heute nur noch die Umfassungsmauern und Teile eines Gewölbekellers vorhanden sind. Verteidigungstechnisch liegt die Anlage denkbar ungünstig, da sie sich auf einem Vorderhang befindet. Es ist deshalb anzunehmen, dass sie auch schon ursprünglich nur als Herrschaftssitz konzipiert war.
Die Burganlage liegt auch am Ende eines beliebten Wanderwegs von Hilders über den Struthof und eine kleine Rastanlage lädt zum Verweilen ein.
Erstmals wurde die Burg 1214 urkundlich erwähnt, wonach sie ein Herr von Nithardshusen an das Kloster Fulda verkaufte. Doch vermutlich wurde die Burg schon zu Beginn des zwölften Jahrhunderts als hennebergischer Herrschaftssitz erbaut.
Die folgenden Jahrhunderte gestalteten sich für die kleine Anlage äußerst wechselhaft, da sie sich in einem Grenzbereich verschiedener machtpolitischen Interessenssphären befand. Zum einen war dies Fulda und Würzburg, deren klerikale Gesinnung des öfteren rein weltlichen Machtsicherungsansprüchen wich und zum anderen waren dies verschiedene Adelsgeschlechter, die die Burg zum Lehen erhielten.
1270 erhielten die Herren von Tann die Burg als Lehen und um 1290 bereits, nachdem man die in unmittelbarer Nachbarschaft gelegene Burg Eberstein aufgrund von Dauerzwistigkeiten zerstört hatte, wird das Bistum Würzburg als Besitzer genannt. Um 1325 erwarb erneut ein Henneberger, nämlich Graf Berthold VII. die Auersburg und 1342 wird Würzburg erneut und endgültig Eigentümer. Anscheinend hat zu dieser Zeit bereits ein Verfall der Anlage eingesetzt, denn 1354 beginnt man mit einem vollkommenen Neubau als Amtsschloss durch Fürstbischof Albrecht II. von Hohenlohe, der es trotz innenpolitischer Schwierigkeiten als vordringlich erachtete, die Nordgrenzen des Bistums zu stärken. Pest, Neuverschuldung und Dauerfehden mit den rhöner Adelsgeschlechtern ließen dies zu einem Balanceakt werden.
Aber bereits 1419 wird das Schloss an eines der wohl streitbarsten rhöner Adelsgeschlechter - den Ebersteinern - verpfändet, die 1454 erneuert wird. Um 1477 traten Lehensstreitigkeiten auf und ein Großteil der Hilderser Flur wird Eigentum der Ebersteiner zu Ginolfs, die schon in ihrer Heimat für ein ausgeprägtes Dauerfehdewesen berüchtigt waren.
Der Bauernkrieg von 1525 hinterließ auch auf der Auersburg seine Spuren, denn vom 17. - 25. April werden die Innengebäude von einem Bauernhaufen der sich auf dem Weg von Hilders Richtung Oberelsbach befand, angezündet.
1579 stellte Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn den noch bewohnbaren Teil des Schlosses wieder her und bereits 1585 wird die Anlage als Amtssitz aufgegeben und nach Hilders verlegt. Im Dreißigjährigen Krieg diente das Schloss den Einheimischen öfters als letzte Zuflucht, war aber dem Verfall schon preis gegeben und 1686 wurden bereits Teile planmäßig abgebrochen. Ab dieser Zeit diente die Anlage den Einheimischen als willkommener Steinbruch und nur die Umfassungsmauern blieben noch stehen.
1803 kommt Ruine und Amtsbezirk Hilders im Rahmen der Säkularisation an das Königreich Bayern, das 1848 die Abfuhr von Steinen verbietet und das Schloss vom gröbsten Schutt befreien lässt. In der folgenden Zeit wurden immer wieder kleinere Reparaturen durchgeführt und bereits Burgfeste abgehalten.
Leider fiel nach dem Einigungskrieg der gesamte Amtsbezirk an Preußen und gehörte fortan zum Kreis Gersfeld.
Der 1876 gegründete Rhönklub Sektion Hilders/Tann nahm sich der Ruine an und hält die Reste der ehemaligen Burg seither in Stand.