KUNST UND STADTGESCHICHTE in GEISA
Wie gelangen bedeutende Werke der berühmtesten deutschen und französischen Verteter bildender Kunst des 20. Jahrhunderts nach Geisa in der Rhön?
Hinter diesem wohl beispiellosen Wunder steht das Ehepaar Werner und Anneliese Deschauer, erfolgreiche Unternehmer in Bochum, die den Bau des Gebäudes finanzierten. Werner Deschauer verbrachte seine Kindheit und Jugend in Geisa und floh gemeinsam mit seinem Bruder Hubert 1957 in den Westen. Mit viel Fleiß und Gespür bauten sich die Geschwister im Ruhrgebiet im Lebensmitteleinzelhandel ein florierendes Unternehmen auf. Aber die Liebe zu ihrer Heimatstadt Geisa ließ die beiden niemals los. Mit dem Fall der Mauer war die Familie Deschauer helfend zur Stelle.
Mit der Aufforderung "Sie haben jetzt Ihr Objekt, machen Sie etwas daraus!" übergab Werner Deschauer die ANNELIESE DESCHAUER Galerie am 27.05.2018 der Öffentlichkeit.
Der gesamte Gebäudekomplex, auf der einen Seite die ANNELIESE DESCHAUER Galerie und auf der anderen Seite das STADTMUSEUM, stellt eine gelungene Verbindung zwischen architektonischen Gegensätzen dar.
Im futuristisch anmutenden dreigeschossigen Kubus präsentieren sich die neu konzipierten Ausstellungen "Anneliese Deschauer Kunstsammlung" und die "Geisaer Lebensgeschichten".
Die Außenwände der Eingangshalle in Richtung Osten und Westen reichen bis unter das Dach und bestehen vollständig aus Glas. So entfaltet sich eine lichtdurchflutete Leichtigkeit. Das Städtische mit den Schlossplatz sowie die Natur mit dem herrlichen Blick über das Ulstertal und dem Schleidsberg werden in die Ausstellung einbezogen.
Das gesamte Erdgeschoss ist den Kunstwerken aus der Sammlung von Anneliese Deschauer gewidmet. Klangvolle Namen wie Gabriele Münter, Marc Chagall, Gustav Deppe oder Salvador Dalí ziehen magnetisch die Kunstinteressierten in das Städtchen Geisa, das mit der ANNELIESE DESCHAUER Galerie ein kulturelles Schwergewicht ins Spiel bringt.
Umfangreiche Auskunft über die ausgestellten Künstler der klassischen Moderne geben die Medienterminals im Foyer.
Das Atelier im Untergeschoss bietet Erwachsenen und Kindern die Möglichkeit, über den Förderverein Kunst, Kultur und Wissenschaft Geisa e.V. selbst künstlerisch tätig werden.
Der "Blaue Bereich" zeigt die Familien- und Firmengeschichte der Deschauers.
Im Alter von nur 19 Jahren legte Anton Deschauer am 05.05.1917 mit der Anmeldung des Gewerbebetriebes den Grundstein für die Firma, die durch die beiden Söhne Werner und Hubert Deschauer viele Jahre später und durch unermüdliches Wirken zu einem sehr erfolgreichen Unternehmen aufgebaut wurde.
Am Beispiel der Familie Deschauer lässt sich nachvollziehen, welche Auswirkungen Diktaturen, der frühe Tod des Vaters und Firmengründers Anton und die Flucht aus der Heimat auf einen Familienverband haben.
Im "Roten Bereich" des Obergeschosses werden Lebensgeschichten bemerkenswerter Geisaer Bürger und deren besondere Verdienste vorgestellt.
Im Stadtmuseum Geisa, das über die ANNELIESE DESCHAUER Galerie zu erreichen ist, veranschaulichen zahlreiche Exponate die Stadtgeschichte.
Als besonderes Highlight wird die Replik der keltischen Schnabelkanne, deren Fragmente Schatzsucher in den Hügelgräbern der Borscher Aue nördöstlich vom Schleidsberg fanden, gezeigt.
Juni bis September | |
Dienstag, Donnerstag, Freitag | 11 - 15 Uhr |
Sonntag und Feiertag | 11 - 16 Uhr |
Oktober bis Mai | |
Dienstag, Donnerstag, Freitag | 11 - 15 Uhr |
Zusätzliche Öffnungstage im Veranstaltungskalender der Stadt Geisa
ANNELIESE DESCHAUER Galerie
Schlossplatz 1+2
36419 Geisa
Tel. 036967 69115
Eintritt
4 € für Erwachsene
2 € für Kinder/Jugendliche von 6-18 Jahren sowie für Schwerbehinderte (50 %)
Führungen
KUNST UND STADTGESCHICHTE in der ANNELIESE DESCHAUER Galerie
bis 25 Personen = 30 € zuzüglich 3 € Euro pro Person Eintritt
Führungen nur nach Anmeldung (Tourismusbüro Stadt Geisa, Tel. 036967-69115) möglich!