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Peterchens Mondfahrt Wasserkuppe

Der Pilster

sagenumwobener Basaltgipfel

Dieser große Basaltfelsen wacht über die kleine Ortschaft Kothen an der hessischen Grenze.

Am Ortsausgang Richtung Motten liegt er auf der rechten Seite.
Am Fuße des Pilsters entspringt der Sauerborn, der sich durch gute Trinkwasserqualität auszeichnet. Das Wasser ist allerdings sehr eisenhaltig und nicht jedermanns Geschmack.

Der Pilster
Der Pilster

Seine Quelle ist schön gefasst und bietet eine nette Sitzgelegenheit.
Von hier hat man eine nette Aussicht auf den Truppenübungsplatz und auf Maria Ehrenberg.

Der Pilster

Um den Pilster rankt sich zudem eine Sage:

Ganz nahe bei Kothen erhebt sich der Pilster, ein schöner Basaltfelsen. Die Basaltsäulen sind fiedrig gestellt, d.h. sie stehen zueinander wie die Fiedern zum Schaft der Vogelfeder. Am Fuß des Pilster sprudelt eine muntere Quelle. In alter Zeit hatte man eine geheime Scheu vor ihr und niemand wagte sich dahin, um Wasser zu holen, denn jedes im Orte wußte von den geheimnisvollen Wesen, die in der Quelle lebten und sie Tag und Nacht beschützten. Manche Leute erzählten, dass sie wirklicht eine Gestalt dort gesehen hätten. Wenn die Sonne am Abend hinter den bewaldeten Basaltkuppen verschwunden wäre und die Schatten des düsteren Felsengesteins über den silberklaren Wassern lägen, dann erschiene eine weiße Frau im flatternden Gewande und bleibe bis zum Morgen.

Einmal geschah es nun, dass ein Kothener Mädchen sich in Glashütten verspätet hatte. Der Kürze halber schritt es über den Wiesengrund und kam auf den näheren Weg. Dieser führte aber hart am Pilster und der sagenumwobenen Quelle vorbei. Wer beschreibt den Schrecken des Mädchens!

Da saß auf einem Stein die weiße Frau. Voller Angst sank das Mädchen auf die Knie und betete: "Alle Guten Geister loben Gott den Herrn!"

Die weiße Frau erhob sich. Sie reichte dem zitternden Mädchen einen silbernen Becher und sprach mit leiser Stimme: "Gib mir von der Quelle zu trinken!" Das Mädchen schöpfte von dem Wasser und die Frau trank. Dann aber gab sie den Becher zurück mit der Weisung: "Nun trinke auch Du! Du wirst nach keinem anderen Wasser mehr verlangen, es wird dich gesund erhalten und du wirst sehr alt werden!" - Die weiße Frau verschwand. Das Mädchen aber hatte den kostbaren Becher noch in Händen. Durch ihn konnte es den Dorfleuten seine Begegnung mit der weißen Frau bezeugen.

Der Pilster

Am anderen Tage wagten sich einige beherzte Männer mit dem Mädchen zur Quelle. Sie tranken von dem wunderbaren Wasser, das zwar sonderbar schmeckte, aber wohlbekömmlich und erfrischend war. Etwas Schreckhaftes widerfuhr ihnen nicht. Nun vergaßen auch die übrigen Hüttner ihre Scheu vor der Quelle und sprachen ihr fleißig zu.

Wohin der silberne Becher gekommen ist, das weiß heute niemand. Merkwürdig geformte und bemalte Tonkrüge, mehrere in jedem Kothener Hause, dienen als Hol- und Trinkgeschirre. Die Quelle am Fuße des Pilsterfelsens ist jetzt hübsch gefasst und von breitkronigen Bäumen beschattet. Als ein natürlicher milder Strahlbrunnen, der im Volksmunde den Namen Sauerborn führt, spendet sie schon seit Jahrhunderten den Bewohnern Kothens ihr heilkräftiges Wasser.

Nach Karl Straub; nacherzählt von Edi Hahn
(mit freundlicher Genehmigung)


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