Im Jahr 1964 wurde mit dem Basaltabbau am Kellerstein begonnen. Die Seilbahn, die inzwischen auch mit modernster Technik fertiggestellt war, lief laut Zeitzeugen völlig störungsfrei und endete am Gebirgsstein mit einer vollautomatischen Entladestation. Dort fiel der Rohbasalt in ein Silo, vom Silo aus auf ein Förderband und dann in die Brecheranlage. Ein Seilbahnbehälter war vom Kellerstein zum Gebirgsstein etwa 20 Minuten unterwegs. Die Strecke war, wie erwähnt, 2,2 Kilometer.
Die Fahrt vom Gebirgsstein über die Winkelstation am Steinküppel nach Oberriedenberg dauerte etwa 40 Minuten. Die Seilbahn war 5,4 km lang. Am Tag liefen etwa 800 Seilbahnbehälter in die Verladestation Oberriedenberg ein, das waren ca. 400 Tonnen. Für die damalige Zeit war dies eine gewaltige Menge. Das Basaltwerk Stangenroth produzierte zu dieser Zeit 180 Tonnen Basalterzeugnisse am Tag. Über das ganze Jahr gesehen, erzeugte man in den letzten Jahren, ab Inbetriebnahme des Kellersteins:
Da in dieser hohen Lage die Winter sehr streng und lange waren, wurde im Jahr ungefähr 9 Monate gearbeitet. Die übrige Zeit wurde der Betrieb stillgelegt und notwendige Reparaturarbeiten durchgeführt. Um die betriebliche Sicherheit zu gewährleisten, musste die Seilbahn das ganze Jahr über gewartet werden. Zweimal in der Woche musste eine Streckenkontrolle durchgeführt werden, um die Seilbahnanlage betriebssicher und vorschriftsmäßig zu erhalten. Aus einer Aufstellung des Betriebsleiters Philipp Siller aus dem Jahr 1970 kann man ersehen, wie aufwendig die gesamte Anlage und speziell die Seilbahn war. Die Erste Bayerische Basaltstein AG beschäftigte im Jahr 1970 an der gesamten Basaltwerkanlage 23 Mitarbeiter, davon:
Emil Bick aus Oberriedenberg war nach dem krankheitsbedingten Ausscheiden von Philipp Siller im Februar 1970 der letzte Betriebsleiter und erhielt pro Stunde einen Pfennig mehr. Anhand dieser Aufstellung kann man erkennen, wie aufwendig der Seilbahnbetrieb war, was schließlich auch zur Betriebsstilllegung führte. In der Zwischenzeit war Günter M. Trimborn zum technischen Direktor der Ersten Bayerischen Basaltstein AG ernannt worden und somit für alle Basaltwerke der Firma im technischen Bereich zuständig. Der kaufmännische Direktor zu dieser Zeit war Dipl.Kaufm. Dr. Lothar Bäumler. Laut Zeitzeugen war er der Initiator für den Verkauf des Basaltwerkes Oberriedenberg. Die unwirtschaftliche Seilbahn und die langen, strengen Winter in dieser Gegend, die es nicht zuließen, dass länger als neun Monate im Jahr gearbeitet wurde, veranlassten ihn zusammen mit seinem Kollegen Günter M. Trimborn den Betrieb gegen Ende des Jahres 1970 stillzulegen.
Mit dem Basaltwerk Oberriedenberg stellte zur gleichen Zeit auch das große Basaltwerk Nordheim/Rhön seinen Betrieb ein. Auch hier gab es eine sehr lange Seilbahn, die den Basalt vom Steinbruch zum Brecherwerk an den Bahngleisen transportierte. Zur Jahreswende 1970/71 verkaufte die Erste Bayerische Basaltstein AG den gesamten Basaltbetrieb Oberriedenberg und auch das Werk Nordheim an die Kasseler Basaltwerke AG. Diese Firma hatte aber am Fortbestand dieser Betriebe kein Interesse. Sie hatte lediglich die Konkurrenzwerke aufgekauft, um sie stillzulegen. Da die Erste Bayerische Basaltstein AG in dieser Gegend keine weiteren Betriebe mehr besaß, in denen die Arbeiter weiterbeschäftigt werden konnten, wurde allen Mitarbeitern zum Jahresende 1970 gekündigt.
Im Frühjahr 1971 begann die Kasseler Basaltwerke AG sofort mit der Demontage der Seilbahnanlage. Emil Bick, der inzwischen in einer anderen Firma Arbeit gefunden hatte, baute mit einem Arbeitertrupp der Kasseler Basaltwerke AG die gesamten Stahlseile der beiden Seilbahnen ab. Die dazugehörigen Stahlstützen wurden von einem Schrottverwertungsbetrieb abgebaut.
Zur gleichen Zeit wurden auch in Oberriedenberg, am Gebirgsstein und am Kellerstein Brecher, Motoren und andere wiederverwendbare Maschinen ausgebaut.
Die Gebäude am Gebirgsstein wurden 1973 gesprengt und eingeebnet. Sämtliche Mauern und Holzteile wurden in die Mulde, in der das Brecherwerk zuvor stand, geschoben und mit Erde überdeckt. Der Basaltsteinbruch wurde einige Jahre von der Gemeinde Wildflecken als Erdaushubdeponie genutzt und steht dank der Landkreisbehörde Bad Kissingen jetzt unter Naturschutz.
Das ehemalige Wohn- und Kantinengebäude wurde vom Rhönklubzweigverein Oberbach langjährig gepachtet und renoviert und dient heute als Vereinsheim. Es ist das einzige Gebäude, das am Gebirgsstein übriggeblieben ist.
Am Kellerstein musste das Vorbrechergebäude abgebrochen werden, da es auf Forstgrund gebaut war. Das betonierte Silogebäude ist heute noch zu sehen, da es auf käuflich erworbenem Grund errichtet wurde. Das Sozialgebäude mit der Werkstatt und der Transformatorenstation wurde von der Firma Willi Witzel aus Oberbach gepachtet und dient dem ADAC Oberbach als Vereinsheim.
Der größte Wandel ist im Gebiet des Steinküppels zu sehen. Die Landkreisbehörde Bad Kissingen ließ an dieser Stelle das "Feriengebiet am Farnsberg" erstellen. Das Kantinengebäude dient heute als gutgehende Gastwirtschaft, das sogenannte "Berghaus Rhön". Das ehemalige Zechengebäude musste einem neuen Gebäude weichen, das zum Jugendzeltplatz gehört. Ein kleiner Schlepplift sorgt dafür, dass die Kinder im Winter von einer Anhöhe aus das Skilaufen lernen können. Ein Kinderspielplatz und ein Grillplatz machen den Gästen in dieser malerischen Gegend, in der auch heute noch der Basaltsee bewundert werden kann, viel Freude.
Das Gebäude der ehemaligen Winkelstation sowie zwei Stahlstützen der Seilbahn zeugen heute noch von der großen Geschichte dieser Werksanlage. In Oberriedenberg, an der Stelle, an der im Jahre 1909 alles begonnen hatte, wurde die Verladestation bzw. das Silogebäude vom 07.09. bis zum 29.09.1979 von der Firma Hoffritz aus Schweinfurt für 43.000 DM abgebrochen. Auch das sogenannte Industriegleis der Deutschen Bundesbahn, das zur Verladestation führte, wurde abgebaut.