Gedenkstätte Point Alpha

Gedenkstätte Point Alpha bei Rasdorf: An der Grenze zwischen Freiheit und Unfreiheit

Der historische US-Beobachtungsstützpunkt erinnert an die Zeit, als hier im sogenannten „Fulda Gap“ jederzeit der Beginn eines Dritten Weltkriegs erwartet wurde und Point Alpha der wichtigste Vorposten der NATO war.

Nur einen Steinwurf vom Camp entfernt markieren der DDR-Grenzturm und die Rekonstruktion der Sperranlagen die Unmenschlichkeit  der Grenze, die vierzig Jahre lang Deutschland, Europa und die Welt teilte. Im Grenzmuseum sind die Mechanismen des Unterdrückungsapparates zu sehen, während eine multimediale Ausstellung die Erinnerung an die Friedliche Revolution bewahrt, die die SED-Diktatur beendete.

Point Alpha

Geschichte des „Observation Post Alpha“

„Point Alpha“, Außenstelle des 11. Armored Cavalry Regiments (ACR) „Blackhorse“ war von 1972 bis zur Wende 1989 eine der markantesten Beobachtungsstationen der US-Streitkräfte in Europa.

Das Camp lag im Zentrum der NATO-Verteidigungslinie Fulda Gap (Fuldaer Lücke), in der im Ernstfall die Invasion der Truppen vom Warschauer Pakt zu befürchten war. Diese Linie hatte ihren nördlichsten Punkt im Raum Herleshausen/Gerstungen, den südlichsten etwa bei Bad Neustadt/Mellrichstadt.

Die Beobachtungsstationen wurden im wesentlichen von drei Einheiten (Schwadronen) des „Blackhorse“- Regiments kontrolliert. Die Schwadron „Workhorse“ besetzte den nördlichen Sektor im Raum Herleshausen/Gerstungen mit den Beobachtungsposten (OP) „Romeo“ und „India“.

In direkter Nachbarschaft der einst am weitesten westlich gelegenen Stadt des Ostblocks, Geisa, erfüllte OP „Alpha“ bis zum Fall des „Eisernen Vorhangs“ eine wichtige Aufgabe im Verteidigungskonzept der NATO.

Die Südflanke bei Bad Neustadt/Mellrichstadt wurde kontrolliert von der Schwadron „Eaglehorse“. OP „Alpha“ im Zentrum der Beobachtungskette wurde bis zum Abzug des 11. ACR von der Eliteeinheit „lronhorse“ besetzt, der am stärksten frequentierte US-Kontrollposten erreichte zeitweilig eine Belegungszahl von etwa 200 Soldaten.

Über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren entstanden 2009 und 2010 vierzehn monumentale Skulpturen auf dem Todesstreifen der ehemaligen Grenze, die mehr als vierzig Jahre lang die Trennlinie von Freiheit und Unfreiheit markierte. Sie greifen den Gedanken des christlichen Kreuzwegs auf und erzählen damit (eine) Geschichte, die ganz unterschiedliche Aspekte umfasst. Willkür und Unterdrückung, aber auch Mut, Hoffnung und Glauber sind Konstanten dieser Geschichte.

Die Point Alpha Stiftung errichtete den „Weg der Hoffnung“ zur Erinnerung an den Widerstand gegen die kommunistischen Diktaturen Mittel- und Osteuropas, unter denen die Menschen Jahrzehnte lang gelitten haben.