Abgesiedelte Heimat rund ums Dammersfeld

Ein Stück Rhön und seine Geschichte

Das im Sperrgebiet des Truppenübungsplatzes liegende Dammersfeldmassiv mit seinen umliegenden Bergen ist eines der schönsten Gebiete in der Rhön. Weitgehend von der Öffentlichkeit abgeschottet liegt es im Truppenübungsplatz Wildflecken und kann nur zu seltenen Anlässen betreten werden.

Anlass zur Errichtung neuer Truppenübungsplätze in Deutschland war die fortschreitende Entwicklung der Waffentechnik und die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht am 21. Mai 1935.

Im Jahre 1936 wurde vom Oberkommando des Heeres das Gelände zwischen Gersfeld im Norden und Bad Brückenau im Süden, Motten im Westen und Wildflecken im Osten ausgewählt, um dort einen neuen Truppenübungsplatz zu errichten.

Durch den Ausbau zum Truppenübungsplatz 1939 wurden die sich darin befindlichen Dörfer abgesiedelt und viele Rhöner mussten ihre Heimat verlassen.

Hier findest du Informationen zu den abgesiedelten Dörfern und Weilern. Außerdem stellen wir dir die wichtigsten Berge und Kuppen in dieser einzigartigen Landschaft vor.

Wie bedanken uns bei Frau Regina Rinke, Herrn Alfred Schrenk und Herrn Bürgermeister Gutmann, für die freundliche Genehmigung, Bilder und Texte aus dem Buch „Unvergessene Heimat rund um’s Dammersfeld“ zu verwenden. Vielen Dank auch Herrn Oberstleutnant Gehrlein, der es möglich machte, aktuelle Fotos von den Örtlichkeiten aufzunehmen.

Abgesiedelte Dörfer im Gebiet des Truppenübungsplatzes

Altglashütten

höchstes Dorf Hessens

Zu Altglashütten zählte man die Ortsteile Brücke, Harfenmühle, das Wiesenhaus und das Haus Franken am Dammersfeld. 1938 waren es 216 Einwohner.

Altglashütten

Altglashütten lag im Tal der Kleinen Sinn in 568 m Höhe lang hingestreckt zwischen Dammersfeld, Steinküppel und dem Kleinen Auersberg. Mitten durch das Dorf führte die Straße von Reußendorf nach Kothen. Etwas oberhalb, am Weg zum Wiesenhaus, lag der Ortsteil Brücke.

Die Gründung des Dorfes erfolgte im Jahre 1609 mit der Errichtung einer Glashütte durch den Fürstabt von Fulda Johann Friedrich von Schwalbach. Diese Glashütte war bis zum Ende des 18. Jahrhunderts in Betrieb.

1763 – 1765 wurde die Kirche erbaut, die der Empfängnis Mariä geweiht war, 1912 wurde sie umgebaut. Der Friedhof befand sich vor dem Dorfe an der Straße nach Neuglashütten, Reste sind heute noch zu sehen, erhaltenswerte Grabsteine wurden vor einigen Jahren auf den Friedhof von Reußendorf gebracht.

Wirtshaus

Seit dem Jahre 1777 bestand in Neuglashütten eine Sommerschule, die auch von den Kindern aus Altglashütten besucht wurde. 1781 wurde auch in Altglashütten eine Schule eröffnet.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts wanderten einige Bewohner nach Ungarn aus, ließen sich dort als Bauern nieder und gaben ihrer neuen Siedlung den Heimatnamen Altglashütten. Sogar Flur- und Bergnamen waren von den Auswanderern in die neue Heimat verpflanzt worden (z.B. Steinküppel)

Räumungstermin war der 01.04.1938, viele Bewohner verließen ihre Heimat jedoch schon 1937. Sie verblieben in der Rhön (Einraffshof, Reußendorf, Oberbach, Kothen, Wernarz, Großenbrach, Magdlos, Schmalnau, Gersfeld, Oberebersbach, Dirlos, Struth, Flieden), andere verzogen in den Raum Offenbach (Dietesheim, Lämmerspiel, Hainhausen, Hausen, Welzheim, Stockheim, Mainflingen) und nach Niederbayern (Straubing, Deggendorf).

Der Bauer Ludwig Wiegand (Hausnummer 19) weigerte sich, sein Haus zu verlassen. Am 10.05.1938 wurde er mit Gewalt entfernt. Die Familie Hohmann (Hs. Nr. 5) verließ Altglashütten als letzte am 25.05.1938, da Maria Hohmann wegen Krankheit nicht transportfähig war. Der Übungsplatz wurde in dieser Zeit schon in vollem Umfang genutzt.

Friedhof und Rhönerzaun

Die Häuser befanden sich noch bis 1945 in einem guten baulichen Zustand. Die Fenster waren ausgebaut und durch Sperrholzatrappen ersetzt, wurden jedoch numeriert zur Wiederverwendung in den jeweiligen Gebäuden gelagert.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges fasste man zunächst den Plan der Wiederbesiedlung, doch gab man bald dieses Vorhaben wieder auf. So holten sich die Bewohner der Umgebung das verwertbare Baumaterial. In den Jahren 1946 – 1948 wurden die dadurch zu Ruinen gewordenen Gebäude von den zuständigen Behörden zum Abbruch freigegeben und verkauft.

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Dalherda
die Dalherdakuppe

höchstes Dorf Hessens!

Die Anfänge des Dorfes Dalherda liegen im Dunkeln. In einer Grenzbeschreibung des Klosters Fulda aus dem Jahre 1011 wird die Gemarkung Tugilhubed genannt. Eine Urkunde aus dem Jahr 1363 nennt erstmals ein Tilherda. Neuerdings ist man der Ansicht, dass der Name von „Herd“ (Vogelherd) an der Döllbach herrührt. Andere sind der Ansicht, der Name stamme vom ersten Gehöft, dem Dählerhof, auch Thalhof geheißen, der in der Nähe der Schule gestanden haben soll.

Aus der Eigenart der Bewohner mutmaßt man, dass um 1600 durch den Fürstbischof von Würzburg, Julius Echter von Mespelbrunn, eine große Anzahl Familien von Tirol hier angesiedelt worden sind. Man nimmt auch an, dass von den Schweden, die von 1634 bis 1648 auf der Schwedenschanze am Reesberg hausten, ein teil als Ansiedler in Dalherda blieb. Der Überlieferung nach sollen auch Bewohner der Dörfer „Moor“ und „Poppenrode“, die beide im Gebiet des Roten Moores lagen und im Dreißigjähringen Krieg zerstört worden sind, im Gebiet von Dalherda gesiedelt haben.

Um die Mitte des 16. Jahrhunderts wird Dalherda evangelisch, wird aber 1624 wieder katholisch. Bald wendet es sich aber erneut der „neuen“ Lehre zu. Im Jahr 1635 wütet im Dorf die Pest.

1843 und noch einmal 1881 vernichten große Brände fast das ganze Dorf. Beim zweiten Brand bleiben nur vier Gehöfte verschont. Durch diesen Brand herrschte im Ort große Not.

Durch die militärische Anlage des Truppenübungsplatzes Wildflecken musste Dalherda zunächst aufgelöst werden. Als Tag der Auflösung wurde der 1. April 1938 festgelegt.

Die meisten Familien wurden nach Fulda umgesiedelt. Nur sieben Familien blieben während des Zweiten Weltkrieges im Ort.

Als der zweite Weltkrieg beendet war, glich Dalherda einem „Geisterdorf“. Doch dieser Zustand sollte sich bald ändern, denn fast täglich kamen Flüchtlinge und Heimatvertriebene aus den deutschen Ostgebieten in die Gegend der Rhön und suchten eine neue Bleibe.

Das Kuppenmännchen mit Dalherda im Hintergrund heute.

Bald waren fast alle Häuser wieder bewohnt. Aus der Vielzahl der Volksstämme mit ihren eigenen Sitten und Gebräuchen entstand sehr bald eine neue Dorfgemeinschaft.

Bis zum Jahr 1967 war das ganze Dorf Eigentum der Bundesrepublik Deutschland, d.h. alle Einwohner lebten „zur Miete“.

Nach jahrelangen Verhandlungen, der Ort war inzwischen aus dem Gebiet des Übungsplatzes ausgeklammert worden, konnte jeder Mieter endlich Eigentümer werden. Ein emsiges Umbauen und Anbauen begann. Dalherda bekam ein neues Gesicht. Es ging wieder aufwärts im höchstgelegenen Dorf Hessens.

Durch die Nähe des Truppenübungsplatzes sind leider viele schöne Wandergebiete, wie die Dreifeldskuppe, das Dammersfeld, die Dalherdaer Kuppe und die Ottersteine verloren gegangen, aber dennoch bietet die Gemeinde einiges für den Fremdenverkehr. Das Dorf hat ein Freischwimmbad und immer noch viele lohnenswerte Wanderwege.

Die 450 Einwohner Dalherdas gehören verwaltungsmäßig zur Stadt Gersfeld. Da der Ort überwiegend evangelisch ist, gibt es dort eine evangelische Kirche mit einem Pfarramt. Die katholischen Einwohner gehören zur Pfarrei Schmalnau.

Disbachmühle
Die Disbachmühle früher...

nur noch Reste

Diese zu Rothenrain gehörige Mühle lag am Disbach Richtung Röderhof/Riedenberg.

Die Disbachmühle heute...

Heute kann man noch, wenn man den Wanderweg zu den Langen Steinen läuft, die Reste der Disbachmühle finden.

Dörrenberg

ehedem Straßendorf…

Dörrenberg

Dörrenberg, ehemals Weiler der Gemeinde Kothen, war 1938 die Heimat von 47 Einwohnern.

Der Weiler Dörrenberg erstreckte sich nördlich von Neuglashütten am Südhang des Dammersfeldes in 550 m Höhe.

Zu dem Weiler führte ein Seitenweg der Straße Reußendorf – Kothen. Die Häuser lagen zu beiden Seiten dieses Weges. Dörrenberg war seit jeher ein Gemeindeteil von Kothen.

Die Ursprünge gehen bis ins 18. Jahrhundert zurück.

Gehöft von Dörrenberg

Lange Zeit bestand der Weiler nur aus einem Hof. Glasreste, die in der Nähe gefunden wurden sowie eingestürzte Schächte deuten darauf hin, dass das Gebiet um Dörrenberg sowohl beim Betrieb von Glashütten als auch beim Abbau von Eisenerz eine Rolle gespielt hat.

Die Kinder von Dörrenberg besuchten zunächst die Schule in Neuglashütten, die im Jahre 1777 gegründet worden war. Nach der Schließung mussten auch sie nach Altglashütten zur Schule gehen. Dabei blieb es auch bis zur Absiedlung.

Da der Weiler keine eigene Kirche besaß, besuchten die Bewohner die Gottesdienste in Kothen. Nach der Errichtung der Lokalkaplanei in Altglashütten ging man dort zur Kirche.

Der Räumungstermin war der 1. April 1938. Die Bewohner bleiben im Landkreis Bad Brückenau (Breitenbach, Bad Brückenau, Reußendorf) oder verzogen in den Raum Offenbach (Hausen, Hainhausen), Gerolzhofen (Donnersdorf) und Fulda (Haimbach).

Schon bald nach der Absiedlung waren ihre ehemaligen Anwesen durch Artilleriebeschuss zerstört.

Ebertshof
Ebertshof

einsam & abgeschieden

Der Ebertshof war ein Gehöft zwischen Rothenrain und Werberg.

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Fuchsmühle
Fuchsmühle

Die Fuchsmühle war ein Teil Reußendorfs.

Harfenmühle

musikalische Behausung?

Harfenmühle

Die Harfenmühle gehörte zu Altglashütten.

Haus Franken

Vom Pferdelazarett zum Wanderheim

Haus Franken

1917 wurde am Nordhang des Dammersfeldmassivs ein Haus gebaut, welches kranken Pferden des Ersten Weltkrieges als Pferdelazarett dienen sollte.

1920 erwarb dieses inzwischen nutzlos gewordene Haus der Rhönklub-Zweigverein Würzburg zusammen mit dem Zweigverein Frankfurt/Main.

Blick auf das Haus Franken

Das Haus wurde zum Wanderheim umgebaut und erhielt den Namen „Haus Franken“. Unter diesem Namen ging es in die Rhönklubgeschichte ein.

1938 musste auch dieses Haus geopfert werden, aber es wurde noch nicht abgerissen.

Als die Amerikaner 1951 den Truppenübungsplatz übernahmen, verschwand auch das Haus Franken von der Bildfläche.

Hintergichenbach

Zu diesem Ort liegen uns leider keine Informationen vor.

Kippelbach

altes Bergwinkeldorf

Kippelbach war ein echtes Bergwinkeldorf und lag ziemlich abgeschieden in 700 m Höhe an den steilen Nordhängen von Reesberg, Mittelberg und Rommerser Berg.

1938 zählte der Ort immerhin 170 Einwohner.

Die erste urkundliche Erwähnung findet sich in einer im Schlossarchiv von Gersfeld aufbewahrten Dorfordnung, die Otto Heinrich von Eberberg genannt von Weyhers im Jahr 1542 erlassen hat. Hier wird es „Kyppenbach“ genannt. Im Türkensteuer-Register des Jahres 1552 sind ebenfalls 12 Namen aufgeführt, wovon der Erste Eintrag auf „Gueth, Hanß, Schulheis“ lautet.

Der Dreißigjährige Krieg brachte über das abgelegene Rhöndorf Hunger, Mord und Pest, lagen doch in unmittelbarer Nähe Schwedenwall und Schwedenschanze.

Die Bewohner lebten von der Landwirtschaft, Forstarbeit, von Tagelohn und Hausiererhandel. Gewerbliche Nebenbetriebe waren: Köhlerei, Kalkbrennerei, Glashütte und Ziegelei. In Heimarbeit wurden Holzschnitzerei und Weberei betrieben.

Ausschnitt aus Kippelbach

Wenige Jahre vor der Absiedlung kam durch Fremdenverkehr ein ansehnlicher Nebenverdienst ins Dorf, nachdem besonders die Skiläufer das schöne Wintersportgelände zwischen Reesberg und Dammersfeld erkannt hatten.

Am 31. Oktober 1937 rief der Rhönklub-Zweigverein Gersfeld, unter seinem damaligen Vorsitzenden, dem Lehrer und Heimatforscher Erwin Volze, das gesamte Dorf in die Turnhalle von Gersfeld zu einer Abschiedsfeier zusammen, die für alle unvergessen blieb. Die Abschiedsrede hielten der letzte Bürgermeister Rudolf Leuber, Ortslandwirt Johann Müller u.a.

Maria Ehrenberg

altes Bergwinkeldorf

Wallfahrtskirche Maria Ehrenberg vor ihrer Renovierung

Unweit der alten Bischofsstraße von Fulda nach Hammelburg liegt der Wallfahrtsort „Maria Ehrenberg“.

Mitten im Wald, auf einer Höhe von 674 m, steht der schlichte Kirchenbau. „Himmlische Ruhe“ findet der einsame Pilger. Kein Wirtshauslärm stört die friedliche Stille.

Schon im Jahr 1521 errichtete die Gemeinde Kothen auf dem „Orensberg“ einen „Heyligenstock“. Sofort setzte eine eifrige Wallfahrt auf diesen Berg ein.

Schon ein Jahr später, also 1522, ließ die Gemeinde eine hölzerne Kapelle errichten. Die Zeit war aber für eine neu aufblühende Wallfahrt sehr ungünstig, denn im nahen Thüringen brandmarkte Martin Luther jeglichge Wallfahrt und „Bilderverehrerei“. Das hölzerne Gnadenbild ist die Arbeit eines unbekannten Meisters aus dem 14. Jahrhundert und wird damals schon auf dem Berg gewesen sein (siehe Legende !).

Die 254 Stufen bis zur Kirche

Ein Anhänger der neuen Lehre Martin Luthers, ein Mann namens Hans Schram aus Motten, startete sofort eine Kampagne gegen die Wallfahrt auf den „Orensberg“. Es kam zu gerichtlichen Verhandlungen in Brückenau. Die Gemeinde Kothen hatte 50 Gulden Strafe zu zahlen, was für damalige Verhältnisse ein Vermögen war. Hans Schram bot sich an, die „Capelln aus dem Erdereich zu verbrennen“.

Der Streit ging bis hinauf zum Landesherrn, an den sich die Gemeinde Kothen mit ihrem Schultheiß und ihrem Kaplan wandten. Für lange Zeit bleibt es dann ruhig um den Maria Ehrenberg. Erst zum Ende des 17. Jahrhunderts kommt der Wallfahrtsort wieder ins Gespräch. Es wurde eine steinerne Kirche gebaut. 4 Fuldaer Fürstäbte haben an der gesamten Anlage mitgebaut.

Begonnen wurde 1666 unter Fürstabt Joachim von Grafenegg, sein Nachfolger Placidus von Droste vollendete die Kirche. Adolph von Dalberg begann 1731 die Treppenanlage, die Armandus von Buseck zu Ende führte.

Erst 200 Jahre nach Armandus von Buseck, inzwischen gehörte das Territorium zum Bistum Würzburg, wurde die Kirche erweitert und umgebaut. Am 06. September 1959 konnte Bischof Josef Stangl das neue Gotteshaus weihen.

Als 1937 der Truppenübungsplatz Wildflecken in der Planung vorlag, sollte auch der Wallfahrtsort Maria Ehrenberg geopfert werden. Die kleine Marienstatue sollte zum Kloster Volkersberg gebracht werden, ebenso die großen Treppenfiguren.

Im Oktober 1937 fand bereits eine ergreifende Abschiedsfeier statt. Man hatte sich mit der Aufgabe des fast 300 Jahre alten Wallfahrtortes abgefunden.

Die Wallfahrtskirche Maria Ehrenberg heute

Der Mottener Pfarrer Engelbert Kreuzer und der Oberstleutnant Fleischhauer kämpften jedoch um die Erhaltung des Gotteshauses. Obwohl Fleischhauer evangelisch war, vertrat er die Meinung, man könne solch einen ehrwürdigen Wallfahrtsort nicht einfach verlegen.

General Dollman als zuständiger Kommandeur verfügte, dass trotz bereits abgeschlossener Verträge der Wallfahrtsort erhalten bleiben soll.

So hat sich auch in unseren Tagen die Legende erfüllt, dass das Gnadenbild stets wieder auf den Berg zurückkehrt.

Auf dem steilen Basaltkegel drei Kilometer südöstlich von Motten fand einst ein Schäfer in einer Dornenhecke eine Marienfigur aus Holz. Auf dem Arm trug sie das Jesuskind. Der Schäfer besann sich nicht lange und schleppte die Holzplastik in die Kirche zu Kothen. Am nächsten Morgen jedoch lag der Fund wieder auf dem Berg am alten Platz. Diesmal stellte der Schäfer das Marienbild in der Kirche zu Motten auf, im Glauben, dass es dort verbliebe.

Aber auch diesmal musste er feststellen, dass anderntags die wertvolle Statue wieder ihren Platz in der Dornenhecke auf der Bergkuppe eingenommen hatte. Nun wurde diese Begebenheit dem damaligen Fürstabt zu Fulda gemeldet, der den Bau eines Kirchleins veranlasste.

Nach einer anderen Version habe der fromme Schäfer selbst ein kleines Kapellchen zu Ehren der Gottesmutter gebaut, und schon bald seien Hirten und Bergbewohner zu stiller Andacht auf den steilen Basaltkegel gestiegen. Bald darauf erhielt er den Namen Maria Ehrenberg.

Neuglashütten

Fuldische Glashütte am Kleinen Auersberg

Für das Jahr 1938 wurde die Einwohnerzahl von Neuglashütten mit 128 angegeben.

Neuglashütten lag in 474 m Höhe am Nordhang des Kleinen Auersberges im Tal der Kleinen Sinn. Durch das Dorf führte die Hauptstraße Reußendorf – Kothen.

Die Häuser standen meist verstreut ober- oder unterhalb dieser Straße und an dem Weg, der bergwärts zum Kleinen Auersberg führte.

Der Ursprung von Neuglashütten liegt im Jahre 1684. Zu diesem Zeitpunkt wurde die alte Glashütte von Altglashütten nach Neuglashütten verlegt, wo sie bis 1704 bestand. In diesem Jahre wurde sie wieder nach Altglashütten an ihren Ursprungsort zurückversetzt. In den Kirchenbüchern zu Motten wurde zum ersten Male im Oktober 1730 zwischen der „alten“ und „neuen“ Glashütte unterschieden, bis dahin lautet die Eintragung „ex vitriaria fuldensi“ (aus der fuldischen Glashütte).

Im Jahre 1777 wurde in Neuglashütten eine Sommerschule eröffnet, die auch von den Kindern aus Dörrenberg und Altglashütten besucht wurde. Seit 1781 war nur in Altglashütten eine Schule. Ab dem 01.01.1885 lehrte in Neuglashütten ein „Winterlehrer“. Nach der Errichtung des Schulhäuschens etwas abseits am Weg zum Kleinen Auersberg bestand ab 1887 eine ständige Schulstelle in Neuglashütten.

Da Neuglashütten keine eigene Kirche besaß, besuchten die Bewohner die Gottesdienste in Kothen. Nach der Errichtung der Lokalkaplanei in Altglashütten ging man dort zur Kirche.

Der Räumungstermin war der 01.04.1938. Viele Bewohner verließen ihre Heimat jedoch schon 1937. Sie blieben im Landkreis Bad Brückenau (Weißenbach, Kothen, Reußendorf), verzogen in den Raum Fulda (Haimbach, Ried, Neueberg), in den Raum Frankfurt – Offenbach (Eschborn, Obertshausen, Rembrücken, Hausen, Hainhausen), die anderen verstreuten sich in Süddeutschland (Salz, Geroldswind, Rückshofen).

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fasste man den Plan, Neuglashütten wieder zu besiedeln. Nachdem eine Kommission den Zustand der Gebäude begutachtet und als baulich minderwertig qualifiziert hatte, gab man diese Absicht jedoch bald wieder auf. So holten sich die Bewohner der Umgebung das verwertbare Baumaterial.

In den Jahren 1946 – 1948 wurden die dadurch zu Ruinen gewordenen Gebäude von den zuständigen Behörden zum Abbruch freigegeben und verkauft.

Reußendorf

einst höchstgelegenes Dorf Unterfrankens

Reußendorf war mit 690 m das am höchsten gelegene Dorf Unterfrankens. Das Dorfbild ähnelte dem eines Straßendorfes und ließ einen einheitlichen, großzügigen und praktischen Dorfplan erkennen.

Zu der politischen Gemeinde Reußendorf gehörte auch der Weiler Silberhof mit seinen Einzelhöfen Adamshof, Sarahof, Heinrichshof und Fuchsmühle.

Mit den o.g. Weilern zählte Reußendorf 1938 434 Einwohner. Reußendorf allein war die Heimat von 263 Menschen.

Reußendorf mit den Schwarzen Bergen im Hintergrund

Die Ursprünge des Dorfes liegen in der Gründung des Reußenhofes im Jahre 1579.

Dieser war Teil der Bestallung des Bischofsheimer Amtmannes. Wie auf der fuldischen Seite des Dammersfeldes das Wiesenhaus, so war der würzburgische Reußenhof eine sogenannte „Schweizerei“.

Die ersten Schritte in der Entwicklung vom Reußenhof zum Reußendorf unternahm im Jahre 1687 der Würzburger Fürstbischof Johann Gottfried II. von Guttenberg (1684 – 1698):

Dorfbrunnen

„Er ließ den Bewohnern von Wildflecken das benachbarte Tabersfeld, wo sich seit langem ein bischöfliches Ökonomiegebiet, der Reußenhof, befand, zur Begründung eines neuen Dorfes, Reußendorf, anbieten. Aber trotz der „Annahme“ verstrichen fast 5 Jahre, ohne dass die Besiedlung ernstlich in Angriff genommen worden wäre. Nunmehr erboten sich die Oberbacher, das Dammersfeld erblich zu übernehmen. Sie wollten daselbst ein Dorf von 24 Häusern anlegen. Erneute Verhandlungen mit den Bewohnern von Wildflecken führten nicht zum Ziele, und so wurden die Oberbacher endgültig mit der Kolonisation betraut.“

In dem 1691 abgeschlossenen Vertrag wird bestimmt, dass 18 „Hofstätten“ errichtet werden sollen.

Schule

Nach 1803 wurde eine Schule eröffnet, 1885 erfolgte ein Neubau. 1885 wurde mit dem Bau der neuen Kirche begonnen, sie war dem heiligen Jakobus geweiht. Die Toten wurden bis zum Jahre 1897 im Oberbacher Friedhof beigesetzt. Erst zu diesem Zeitpunkt wurde ein Friedhof zwischen Reußendorf und Silberhof angelegt.

Der Räumungstermin für die Bewohner von Reußendorf war der 01.04.1938. Diejenigen, die sich als Platzarbeiter für den Bau des Truppenübungsplatzes meldeten, konnten im Dorf zurückbleiben. Die übrigen blieben in der Rhön, verzogen in den Raum Frankfurt oder weiter nach Süddeutschland.

Auch von den anderen abgesiedelten Dörfern zogen viele Bauern und Handwerker nach Reußendorf, versahen zum Teil die Landwirtschaft und wurden Arbeiter und Angestellte der Kommandantur. In den kommenden Jahren war Reußendort ein echtes „Frontdorf“.

Laden

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges mussten die Bewohner ihre Habe gegen Übergriffe von „Displaced Persons“ aus dem Truppenlager verteidigen.

Am 01.04.1951 wurde Reußendorf nach Auflösung des Heeresgutbezirks in die neue Gemeinde Neuwildflecken eingegliedert. Das Dorf hatte zu dieser Zeit noch 259 Einwohner.

Rothenrain

einst höchstgelegenes Dorf Unterfrankens

Rothenrain und der Kleine Auersberg

Mit Disbachhof und Disbachmühle hatte Rothenrain 1938 186 Einwohner.

Rothenrain lag im Süden des Truppenübungsplatzes am Südhang des Kleinen Auersberges in 630 m Höhe relativ ungeschützt auf einer Hochebene.

Das Dorfbild ähnelte dem eines Straßendorfes.

Die Gründung geht auf das Jahr 1557 zurück, als der Würzburger Fürstbischof Melchior Zobel von Giebelstadt zu Guttenberg (1544 – 1558) 12 Oberbacher Siedlerfamilien „Am Rothen Rain“ unmittelbar an der fuldischen Grenze ansiedelte um „etwaige Übergriffe und Annexionsgelüste der fuldaischen Nachbarn“ zu verhindern. Im gleichen Jahr wurde auch die Grenze zwischen den Hochstiften Würzburg und Fulda durch Grenzsteine festgelegt.

Rothanrain und die Schwarzen Berge

Den 12 Siedlern wurden 300 ha Ödland zugestanden. Die Zahl der Familien wuchs rasch: 1623 waren es 47. Doch dieser raschen Entwicklung machte der Dreißigjährige Krieg wie überall in der Rhön ein jähes Ende.

Im Jahre 1673 gab es nur noch 15 Familien in Rothenrain. Im Jahre 1738 wurden eine Schule und eine Kapelle errichtet, die dem heiligen Schutzengel geweiht war. Rothenrain gehörte zur Pfarrei Oberbach.

Um die Jahrhundertwende wurde die Kapelle erweitert und restauriert. Gottesdienste wurden dort am Schutzengelsfest und einmal wöchentlich durch den Kaplan von Oberbach gehalten.

Die Bewohner lebten überwiegend von der Landwirtschaft und Landarbeit.

Der Katzenstein am Kleinen Auersberg

Ein Rhönwanderer berichtet im Jahre 1854 über die Bewohner von Rothenrain:

„Außer Sauerkraut und Rüben hat freilich der ärmere Teil dieser Leute keine andere Nahrung, als Kartoffeln in verschiedener Zubereitung, meistens aber in der Montur, und als Getränk Wasser, ein schlechtes Bier und Schnaps, der eine Hauptrolle spielt.“

Der Räumungstermin für Rothenrain war der 15.04.1938. Viele Bewohner verließen ihre Heimat jedoch schon 1937. Sie verblieben meist im Landkreis Bad Brückenau, andere verzogen in den Raum Offenbach, die übrigen verstreuten sich in Süddeutschland.

Das Dorf wurde nach 1945 nicht wiederbesiedelt.

Schmelzhof

Hier wurde es richtig heiß…

Schmelzhof

Der Weiler Schmelzhof war eine Eisenschmelze und gehörte zur Gemeinde Kothen.

Silberhof

enttäuschte Hoffnung auf Reichtum

Silberhof lag am Nordwesthang des Großen Auersberges in 666 m Höhe. Die Häuser lagen sehr verstreut.

Zu dem Weiler gehörten der Adamshof, der Sarahof, der Heinrichshof und die Fuchsmühle. Dazwischen befanden sich noch einige Einzelgehöfte (z.B. Anwesen Henz, Forsthaus).1696 wird ein Hof „Silberloch“ genannt, später hieß er Fröbelshof nach seinem Besitzer. Man hatte hier begonnen, nach Silber zu graben, fand aber Schwerspat.

Räumungstermin für Silberhof war der 01.04.1938, viele Bewohner verließen jedoch schon 1937 ihre Heimat. Sie verblieben in der Rhön, zogen in den Raum Frankfurt – Offenbach und an andere Orte in Süddeutschland.

Nach der Räumung wurden Bunker in der Nähe des Weilers Silberhof errichtet, deren Reste noch heute zu sehen sind. Die Zerstörung der Wohnhäuser setzte nach 1945 ein.

Die Dorfglocke Silberhofs

Seit 1859 besaß Silberhof eine Schule, die zunächst nur als Winterschule diente, später jedoch auch als Sommerschule ausgebaut wurde. Eine eigene Kirche hatte der Weiler nicht. Die Bewohner besuchten zusammen mit den Reußendorfern die Kirche in Oberbach, bis im Jahre 1885 ein neues Gotteshaus in Reußendorf erbaut wurde.

Die Toten wurden bis zum Jahre 1897 auf dem Oberbacher Friedhof beigesetzt. Erst zu diesem Zeitpunkt wurde ein Friedhof zwischen Reußendorf und Silberhof angelegt.

Dorfansicht Silberhof

Die Bewohner betrieben Landwirtschaft, Waldarbeit, stellten in Heimarbeit hölzerne Küchenartikel her, handelten mit irdendem Geschirr und Holzwaren, die sie zusammen mit den Tonwaren der Krugbäckerei in Eckartsroth in Planwagen ins Franken- und Hessenland transportierten.

Mehrmals verfolgte man seit dem Ende des 19. Jahrhunderts im Weiler Silberhof die Loslösung von der Gemeinde Reußendorf. Am 20.12.1918 gab der Gemeinderat von Reußendorf seine Zustimmung zur Abtrennung, doch die Regierung von Unterfranken versagte am 07.03.1921 die Genehmigung.

Als am 07.12.1924 ein Bewohner des Weilers Silberhof zum Bürgermeister der Gemeinde Reußendorf gewählt wurde, wurde ein zweites Mal am 27.01.1926 ein Trennungsantrag gestellt, der ebenfalls erfolglos blieb.

Stollen

Im 18. Jahrhundert hatten sich die Bewohner Silberhofs auf die Herstellung von Pottasche für die Glashütten und auf den Aschenhandel spezialisiert. Das Holz wurde in den umliegenden Wäldern verbrannt, die Asche gesammelt und in eine Pottaschensiederei gebracht.

Durch Auslaugen mit Wasser und anschließendes Eindampfen in großen Töpfen (Pötten) wurde hier die Pottasche gewonnen. Sie wird auch heute noch zur Glasherstellung benötigt.

Infolge des Anstiegs der Holzpreise fand die Pottaschesiederei in Silberhof Anfang des 19. Jahrhunderts ihr Ende.

Werberg

vom Teufel im Galopp verloren

  • 1938 wurden hier 264 Einwohner (mit Weiler Auersberg) gezählt
  • 1946 mit 356 Einwohnern wiederbesiedelt
  • 1966 endgültig abgesiedelt
  • 1973 durch Sprengungen zerstört

Werberg lag in der Südweststrecke des Truppenübungsplatzes in 533 m Höhe. Die Häuser standen teils im Tal des Lachsgrundes, teils an den Hängen der umliegenden Hügel. Der Sage nach hat der Teufel Werberg im Galopp verloren.

Schwimmbad

Das Dorf Werberg stellte die älteste Siedlung im Bereich des Truppenübungsplatzes dar.

Seine Geschichte geht nachweislich bis zum 13. Jahrhundert zurück. Die seit dem Jahre 1000 bestehende Grenze zwischen dem Fürstbistum Fulda und dem Hochstift Würzburg, die sich östlich der Ortschaft Werberg hinzog, war der Anlass für die Errichtung einer fuldischen Schutzburg auf dem heutigen „Burgfelsen“ von Werberg.

Diese Burg sollte das fuldische Grenzgebiet sowohl gegen würzburgische Einfälle als auch gegen das damalige Raubrittertum schützen. Die erste Erwähnung stammt aus einer Urkunde aus dem Jahre 1260, in der der Name „Fridericus de Werberg“ genannt wird.

Zwei Belagerungen der Burg Werberg sind geschichtlich bekannt:

  • 1351 hatte Graf Hermann von Henneberg Krieg mit Fürstabt Heinrich von Fulda, eroberte die Burg Werberg, die jedoch ein Jahr später zurückerobert wurde.
  • 1403 belagerten Truppen aus Würzburg, Fulda und Henneberg die Burg Werberg, die unter den Hutten zum Raubritternest geworden war. Man schloss Frieden und die Hutten sollten 16000 Gulden Entschädigung zahlen.

Da die Hutten in der Folgezeit ihre Raubzüge nicht aufgaben und besonders auf Würzburger Territorium vordrangen, wurde die Burg Werberg 1444 von dem Würzburger Fürstbischof Gottfried IV. von Limpurg im Einverständnis mit dem Fuldaer Fürstabt zerstört.

Heute zeugen noch geringe Mauerreste von der Burg.

1799 wurde eine Schule errichtet. 1928/29 folgte der Bau eines neuen, stattlichen Schulhauses.

1850 wurde eine Kirche in Werberg erbaut, die dem heiligen Kilian geweiht war. Der Friedhof liegt vor dem Dorfe in der Nähe des Burgfelsens. Die Bewohner lebten überwiegend von der Landwirtschaft. Bekannt war Werberg auch durch seinen Obstanbau.

Räumungstermin für Werberg war der 15.04.1938. Die meisten Einwohner blieben im Landkreis Bad Brückenau (Oberleichtersbach, Volkers, Weißenbach, Speicherz, Römershag, Unterriedenberg, Oberbach, Modlos, Bad Brückenau, Breitenbach, Kothen, Reußendorf, Platz), viele verzogen in den Raum Offenbach (Obertshausen, Dietesheim, Hausen, Mühlheim, Lämmerspiel, Kleinwelzheim, Hainhausen), manche siedleten in Niederbayern (Höhenrain, Plattling, Deggendorf), die übrigen verstreuten sich in Süddeutschland.

Friedhof von Werberg
Wiesenhof
Wiesenhaus

steinerne Schweizerei

Im Jahr 1670 ließ der Fuldaer Fürstabt Joachim von Gravenegg am Westhang des Dammersfeldes ein stattliches Steinhaus errichten.

Auf den weiten Wiesenmatten wuchs nämlich ausgezeichnetes Futter. Der Fürstabt gründete so auf den Höhen eine „Schweizerei“ mit fast 200 Stück Vieh.

Aus dieser Schweizerei flossen der Hofhaltung in Fulda beträchtliche Einnahmen zu, z.B. jährlich mindestens 30 Zentner vorzügliche Butter.

Mit dem Erlös konnten die fuldischen Weinberge bei Hammelburg ständig verbessert werden.

Die Einwohner mussten bis Mai 1938 ihre Heimat verlassen. Viele Bewohner erhielten Land und Gebäude in Einraffshof, Roßbach, in Rothof bei Würzburg, Winkelhof – Wässerndorf bei Marktbreit, in Trätzhof, Haimbach, Neuenberg bei Fulda, im Raum Schweinfurt, Frankfurt Offenbach, in Wildflecken, im Bereich der Fränkischen Platte (Bad Neustadt – Schweinfurt, Karlstadt), im Steigerwald, Gerolzhofen, in Niederbayern (Raum Deggendorf), in Oberfranken (Seßlach) und Hessen.

Berge und Kuppen im Gebiet des Truppenübungsplatzes

Blick zum Dammersfeld
Beilstein
Basaltfelsen am Beilstein

Basalt pur

Der Beilstein ist ein basaltener Küppel zwischen Eierhauck und den Rabensteinen. Er ist immerhin 865 m hoch. Auf seinem Gipfel befindet sich ein etwa 3×2 m großes Loch unbekannter Ontogenese.

Im Hintergrund baut sich das Wasserkuppenmassiv auf.

Schroff und felsig präsentiert sich der Beilstein vom Weg aus. Bei diversen Volkswandertagen hat man ihn schon so erleben können.

Der Gipfel des Beilsteins

An seinen Hängen befinden sich immer wieder mittlere bis größere Basaltformationen.

Diese hier würde, isoliert an anderer Stelle stehend, sicher einen klangvollen Eigennamen tragen und mehr zur Geltung kommen. So aber verliert er sich im Felsengarten des Beilstein und im Sperrgebiet und bleibt unentdeckt.

Bremerkopf

einzigartiger Säulengipfel

Nordöstlich der Ottersteine befindet sich die unscheinbare Kuppe des Bremerkopfs.

Doch auf dem Gipfel befindet sich eine Basaltgruppe, wie es sie in der Rhön kein zweites Mal mehr gibt. Ungewöhnlich große, runde Basaltsäulen ragen gen Himmel.

Dalherdakuppe

Ausguck ins Hessenland

Die 801 Meter hohe Dalherdakuppe liegt genau südlich vom höchsten Dorf Hessens, Dalherda.

Der Blick nach Norden ins Fuldaer Land sucht seinesgleichen.

Dalherda Kuppe Kuppenmänchen
Kuppenmänchen

Das Wahrzeichen von Dalherda, das Kuppenmännchen, ist eine einzigartige, aus Basaltbrocken ausbalancierte Steinfigur.

Wer genau hinsieht, kann zwischen den Steinen Mörtel erkennen. Auch eine Metallverstrebung befindet sich in dem Gebilde.

Aber keine Angst – das Kuppenmännchen ist keine Erfindung von Tourismus-fördern-wollenden Rhönern. Die ursprüngliche Form war vielleicht nur etwas anders.

Unter mysteriösesten Umständen fand man das Kuppenmännchen eines Tages in seine Einzelteile zerlegt. Das konnten die Dalherdaer natürlich nicht auf sich sitzen lassen und protestierten lautstark um ihr Wahrzeichen.

Hier trat dann Adolf Kreuzpaintner wieder in Aktion und ließ die berühmte Steinfigur rekonstruieren.

Dammersfeldkuppe

Ausguck ins Hessenland

Die 801 Meter hohe Dalherdakuppe liegt genau südlich vom höchsten Dorf Hessens, Dalherda.

Der Blick nach Norden ins Fuldaer Land sucht seinesgleichen.

Dalherda Kuppe Kuppenmänchen
Kuppenmänchen

Das Wahrzeichen von Dalherda, das Kuppenmännchen, ist eine einzigartige, aus Basaltbrocken ausbalancierte Steinfigur.

Wer genau hinsieht, kann zwischen den Steinen Mörtel erkennen. Auch eine Metallverstrebung befindet sich in dem Gebilde.

Aber keine Angst – das Kuppenmännchen ist keine Erfindung von Tourismus-fördern-wollenden Rhönern. Die ursprüngliche Form war vielleicht nur etwas anders.

Unter mysteriösesten Umständen fand man das Kuppenmännchen eines Tages in seine Einzelteile zerlegt. Das konnten die Dalherdaer natürlich nicht auf sich sitzen lassen und protestierten lautstark um ihr Wahrzeichen.

Hier trat dann Adolf Kreuzpaintner wieder in Aktion und ließ die berühmte Steinfigur rekonstruieren.

Dreifeldskuppe

Stark umkämpfter Rhönberg: Auf 838 Meter Höhe kommt die Dreifeldskuppe im Nordabschnitt des Truppenübungsplatzes Wildflecken.

Der kahle Berg ist von Schießbahnen durchsetzt und beherbergt einen Trümmerhaufen aus Betonbrocken auf dem Gipfel.

Sonst ziemlich einsam, da im Sperrgebiet vom Truppenübungsplatz Wildflecken gelegen, war dieser Berg zum ersten Mal im Juli 1998 beim Volkswandertag für die Öffentlichkeit zugänglich.

Eierhauck

Der Eierhauck im Truppenübungsplatz Wildflecken ist zwar wohl der schönste, aber auch der einsamste Aussichtsberg der Rhön.

Mit seinen 910 Metern Höhe und seinem kahlen Gipfel ist der Eierhauck einer der schönsten Aussichtsberge der Rhön, zumal er auf dem Höhenzug zwischen Bayern und Hessen wurzelt.

Man überblickt nach Norden hin das Wasserkuppenmassiv und das Fuldaer Land. Richtung Süden liegen die Kreuzberggruppe und das Obere Sinntal mit den Schwarzen Bergen. Auch ein Bunker befindet sich auf bzw. im Eierhauck.

Allerdings ist der Eierhauck ein ziemlich einsamer Berg, da er mitten im Truppenübungsplatz Wildflecken liegt.

Den meisten Besuchern bleibt wohl nichts anderes übrig, als sich den Eierhauck aus der Ferne, genauer: von außerhalb des Truppenübungsplatzes zu betrachten. Dank seines markanten Profils ist er gut zu erkennen, zum Beispiel vom Feuerberg oder von der Wasserkuppe aus.

Großer Auersberg

Der Große Auersberg zwischen Oberbach und Wildflecken diente den Rhöner Bauern früher als Wetterprophet.

Großer Auersberg

Der Große Auersberg liegt zwischen den Ortschaften Oberbach und Wildflecken im oberen Sinntal und zum größten Teil im Sperrgebiet des Truppenübungsplatzes. Er ist, von ein paar großen Wiesen abgesehen, komplett bewaldet. Mit seinen 818 m Höhe ist er nur 10 m höher als sein benachbarter Bruder, der Kleine Auersberg.

Kartoffelernte in Oberbach

Durch militärische Nutzung hat sich sein Bild etwas gewandelt. An seinem Nordende befinden sich heute diverse Lagergebäude. Angeblich soll er von Stollen halb ausgehöhlt sein.

Schwerspat-Stollen „Grube Marie“

Tatsächlich wurde zwischen Wildflecken und Oberbach in der „Grube Marie“ Schwerspat abgebaut. Ein weiterer Stollen wurde in der Ortschaft Silberhof betrieben. Die beiden Stollen sollten miteinander in Verbindung gestanden haben. Die Grube Marie wurde am 30.Oktober 1970 geschlossen.

Grube Marie

Sagenerzähler Edi Hahn schreibt über den Großen Auersberg:

Der große Auersberg, der sich neben dem Dammersfeld über den Silberhöfen nach Brückenau zu erhebt, ist für die Rhönbewohner einer ihrer vielen Wetterpropheten. Wenn sein Gipfel dampft, ja wenn nur das geringste Nebelwölkchen in Gestalt einer kleinen Rauchsäule aufsteigt, so sagen sie „Aha! Gräfin Karoline kocht wieder Kaffee!“ Das heißt soviel wie: wir bekommen Regen. Wer aber diese Gräfin Karoline gewesen war, darüber lässt sich mit Bestimmtheit nichts ermitteln. Häufiger hört man von diesem Berg den Reimspruch, der ihn zu einem guten Wetterpropheten macht: „Hat der Auersberg einen Dunst, so groß wie ein Butterfass, so macht er den Bauern den Buckel nass“.

Eines Tages wurde am Auersberg eine auffallende und seltene meteorische Erscheinung wahrgenommen, und zwar im Juli 1797, mittags gegen zwölf Uhr. Da bildete sich bei heiterem Himmel fast oben an der Kuppe, auf der Seite des Sinngrundes ein kleiner blauer Dunst, der sich plötzlich unter einem fürchterlichen Knall, gleich dem heftigsten Donnerschlag, entzündete und in einem Augenblick starken Platzregen, den brüllender Sturm begleitete, in das Sinntal goss.

Kleiner Auersberg

Der Kleine Auersberg gilt auch als Wächter über das Obere Sinntal.

Der Kleine Auersberg mit dem abgesiedelten Dorf Rothenrain

Im Süden des Truppenübungsplatzes Wildflecken steht dieser 808 m hohe Berg. Nur 10 m fehlen ihm an Höhe zu seinem „großen Bruder“, dem Großen Auersberg, der nordöstlich anschließt.

Die Aussicht, vor allem nach Süden ist fantastisch. Zuletzt war er 1997 beim Volkswandertag zugänglich.

Am Südende des Kleinen Auersberges lag früher die Ortschaft Rothenrain in 615 m Höhe.

An seinem Nordhang befindet sich der Katzenstein, eine beliebte Felsformation, auf der sich die alten Dammersfeldrhöner gerne fotografieren ließen, wie unser historisches Bild beweist.

Ludwigstein

Kleiner Nachbar des Beilstein

Ludwigstein

Der Ludwigstein ist ein am Nordhang des Beilsteins gelegener Felsen.

Die Aussicht muss früher von dieser Felskanzel einmalig gewesen sein. Heute sieht man fast nur noch Wald.

Ludwigstein
Ottersteine

Kleiner Nachbar des Beilstein

Ludwigstein

Der Ludwigstein ist ein am Nordhang des Beilsteins gelegener Felsen.

Die Aussicht muss früher von dieser Felskanzel einmalig gewesen sein. Heute sieht man fast nur noch Wald.

Ludwigstein
Rabenstein

vergessenes Relikt unserer mittelalterlichen Vorfahren

Im Truppenübungsplatz auf dem südlichen Basaltkopf der beiden Rabensteine gelegen, zeugen nur noch wenige Mauerreste von dem, was hier einmal war.

Durch die Sperrung des Truppenübungsplatzes vor 60 Jahren war nun auch der Zugang zu Ihr versperrt und die Burg geriet vollends in Vergessenheit.

Die Ruine Rabenstein

Seltsamerweise gibt es (nach unseren Informationen) keinerlei Aufzeichnung irgendeiner Art, wer diese Burg einmal baute und sein Eigen nannte. Fuldisch? Würzburgisch? Auch das lässt sich nicht genau bestimmen, da die Grenze genau über die Rabensteine lief.

Heute jedenfalls gehört die Ruine dem Seidelbast, der hier wächst, und den Mufflons die hier im Dammersfeld herumstreifen.

Die Ruine Rabenstein

Interessant sind auch die beiden eindeutig mit Werkzeugen in den Fels gehauenen Löcher. Das große Loch ist mit einem Holzgeländer gegen absturzgefährdete Touristen gesichert, die hier sowieso nie hinkommen.

Die Meißelspuren zeichnen sich deutlich im Fels ab. Ebenso sind Trittstufen nach unten in den Fels gehauen.

Etwas weiter unten, keine 10 m vom großen Loch entfernt, gräbt sich ein kleiner Gang ins Berginnere, der allerdings nach ca. 3 m schon endet.

Da beide Gänge mit Laub und Humus verschüttet waren, stellte sich die Frage, ob sie miteinander in Verbindung stünden, was sich nach genauer Untersuchung nicht bestätigte.

Reesberg

Ex-Skiparadies

Schroffer Basalthang

Der Reesberg überschattete mit seinen 851 m einst den Ort Kippelbach.

Damals war der Reesberg für seine Skiabfahrten berühmt. Heute ist der Berg durch Basaltabbau halb abgetragen.

historische Aufnahme von Kippelbach

Von Kippelbach steht nur noch ein einziges Haus. Ein Gedenkstein erinnert hier an die abgesiedelte Ortschaft.

Wer über die Schwedenschanze an der hessisch-bayerischen Grenze von Gersfeld nach Bischofsheim fährt, passiert diesen eindrucksvollen Berg. Da er im Sperrgebiet des Truppenübungsplatzes liegt, ist er leider der Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Unweit des Reesberges befindet sich die sternförmige Schwedenschanze, die im Bauernkrieg von den Schweden dort angelegt wurde.

Kippelbachs letztes Haus und der Reesberg

Das ist das letzte noch existierende, originale Haus im Truppenübungsplatz. Es gehörte zu Kippelbach und wurde von den Amerikanern als Partyhütte genutzt.

Heute ist es baufällig und verschlossen. Eine denkmalverdächtige Kuriosität, die früher ganz alltäglich war, ist das Plumpsklo im Schweinestall.

Rückberg

Im Rücken von Reußendorf

Rückberg, Rabenstein
Rabenstein

Rückberg
Rückberg