Oechsen

Der Öchsen fungiert als Vorposten der nördlichen Kuppenrhön und bietet dem Besucher eine geradezu grandiose Rundumsicht.

Mit seinen steilen bewaldeten Hängen und 630 Metern Höhe ist der Öchsen im Norden der Rhön in jeder Hinsicht ein herausragender Berg. Hat man ihn erst einmal erstiegen, bietet sich dem Besucher eine geradezu grandiose Rundumsicht:

Im Westen das Hessische Kegelspiel und im Osten das Panorama des Thüringer Waldes lassen den Naturfreund, der die Aussicht genießt, die Schönheiten dieser Gegend bewusst werden.

Doch mag der erste Eindruck nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch im real existierenden Sozialismus der DDR zugunsten des Profits nur wenig Rücksicht auf die Natur genommen wurde. Der ehemalige Aussichtsturm und große Teile der keltischen Ringwallanlage sowie eine Berggaststätte fielen dem Basaltabbau zum Opfer.

Allerdings muss man auch berücksichtigen, dass es in der Rhön schon immer ein Problem war, einen vernünftigen Kompromiss zwischen Naturschutz und Wirtschaft zu finden. Andererseits sind die freien Hochflächen, die heute der Rhön ihr charakteristisches Aussehen verleihen, ebenfalls das Ergebnis von großflächigen Rodungen.

Nur noch wenige Reste der vorgeschichtlichen Befestigung zeugen von ihrer einstigen Macht und lassen aufgrund ihrer Lage vermuten, dass auch der Öchsen damals Teil eines ausgedehnten keltischen Befestigungsgürtels gegen den germanischen Ansturm gewesen sein muss.

Ende der 1980er Jahre wurde der Basaltabbau eingestellt und der Öchsen zum Naturschutzgebiet erklärt.

Für geologisch Interessierte bilden seither die durch den Abbau freigelegte Schlote und die Basaltblockhalden ein lohnendes Ausflugsziel; aber ebenso kommt der Naturfreund, bedingt durch die sehr artenreiche Flora und Fauna hier auf seine Kosten.