Anton Kaiser † gehört zu den Pionieren der Rhönfotografie. Seine Aufnahmen, die bis in die 60er Jahre zurückreichen, sind heute Teil des kulturhistorischen Erbes dieser Landschaft. Neben dem dokumentarischen Wert seiner Arbeit, ist es seiner poetischen Bildsprache zu verdanken, dass viele die Rhön kennen und lieben gelernt haben.
Er hat die stille Schönheit und Verletzlichkeit dieses herb-schönen Mittelgebirges wie kein anderer mit der Kamera festgehalten und in meisterlichen Aufnahmen wiedergegeben. Seine über Jahre erschienen Fotokalender „Rhön-Impressionen“ stehen dafür beispielhaft. Sie erfreuten sich großer Beliebtheit und fanden weite Verbreitung. Aber auch mit seinen beiden Bildbänden über die Rhön hat er sich als sensibler Biograph dieser Landschaft einen Namen gemacht. Mit etlichen weiteren landschaftsbezogenen Bildbänden festigte er seinen Ruf als Naturfotograf mit Blick für das Wesentliche. Vor allem auch der Tierfotografie galt seine Liebe. Während seines stundenlangen Ansitzens oft bei bitterer Kälte gelangen ihm Aufnahmen, die auch heute noch durch ihren Ausdruck und ihre Lebendigkeit beeindrucken.
Die Arbeiten von Anton Kaiser erschienen in Fotojahrbüchern, Fotozeitschriften, Bildbänden, Magazinen und Kalendern im In- und Ausland und erhielten zahlreiche Auszeichnungen. Sein größter Erfolg war der 1. Preis beim Leica-Fotowettbewerb unter Tausenden von Einsendungen von Berufs- und Amateurfotografen. Der Rhönclub ehrte ihn mit der Justus-Schneider-Medaille für seine Verdienste um die Pflege der Rhöner Kultur. Der Rhöner Schriftsteller und Dichter Josef Kuhn widmete dem „Fotografen der Rhön“ ein eindringliches Porträt unter dem Titel „Zum Sehen geboren, zum Schauen bestellt“.
Anton Kaiser, 1926 in Unterfranken geboren, fing bereits im Alter von 14 Jahren an zu fotografieren – damals noch mit der Boxkamera seines Onkels. Als Autodidakt bildete er sich ständig weiter und wurde Mitglied des Fotoclubs Bad Kissingen, wo er bereits in den 50er Jahren erfolgreich auf Fotoausstellungen vertreten war. 1960 kam er in die Rhön und arbeitete als Photoinstructor im amerikanischen Lager in Wildflecken. Er weckte in zahlreichen seiner Schüler die Liebe zur Fotografie, Kontakte über den großen Teich bestehen heute noch.
Anton Kaiser verstarb am 7. Juli 2013 und wurde auf Friedhof von Bischofsheim beerdigt. In seiner Schaffenskraft und seinem Einfallsreichtum ist er uns Vorbild, wir würdigen seine immense Lebensleistung und danken ihm für seinen besonderen Blick auf die Rhön. In seinen Bildern wird er weiterleben.
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