Wandererzählung Pferdskopf

Guckaisee – Wasserkuppe – Pferdskopf: Wandererzählung von Waltraud Röding, mit Fotos von Waltraud & Martin Röding

16. Juni 2001 – Heute starten wir mit unserem Sohn Andreas und Schwiegertochter Natascha, zwei „Schwäbele“, die aus Stuttgart zu Besuch bei uns sind, Richtung Rhön. Längst haben wir sie mit unserem Schwärmen für die einmalige Landschaft der Rhön und von unseren begeistert geschilderten Wanderungen neugierig gemacht.

Und die vielen Rhönfotos, die sie schon über sich ergehen lassen mussten, haben das ihre dazu beigetragen. Da muss man doch endlich mal einen persönlichen Bezug dazu bekommen. Ein bisschen skeptisch sind sie allerdings schon, vier Stunden und länger laufen??? Aber sie kommen in der Früh überraschend schnell aus ihren Betten und sind, wie wir, guter Dinge, obwohl heute das Wetter mehr an ein gemischtes Doppel erinnert.

Als wir in Würzburg losfahren, beginnt es leise zu nieseln. Aber wir sind überzeugt: in der Rhön ist das Wetter besser! Schließlich haben wir ja den Rhönline-Wetterbericht vorhin noch abgerufen und es war zwar von Wolken die Rede, aber nicht von Regen. Und daran wollen wir glauben.
Dass der Wetterbericht – zwar nicht direkt gelogen – aber uns zumindest etwas verschwiegen hat, das erkennen wir spätestens bei der Kreuzung Richtung Gersfeld.

Die Wolken jagen wie eine wild gewordene Schafherde über den Himmel und es gießt wie aus Eimern. Unsere Stimmung schwankt zwischen Hoffnung, Belustigung und Frust. Hoffnung macht uns, dass Dunst und Wolken in rasendem Tempo nach oben ziehen. Vielleicht haben wir ja doch noch Glück. Martin fährt auf jeden Fall gelassen weiter, fest daran glaubend, dass es nur eine einsame (wenn auch dicke) Regenwolke ist, die uns dieses Wasserdesaster beschert.

Als wir nach Gersfeld links zum Guckaisee abbiegen wird es etwas heller und sofort steigt das Hoffnungsbarometer. Wachtküppel und Eube stehen schon im Licht und als wir am Parkplatz Guckaisee ankommen fällt kein Tropfen mehr vom Himmel. HA! Vorsichtshalber ziehen wir doch unsere Regenjacken an, bzw. packen sie in den Rucksack und dann geht’s los.

Andreas und Natascha, absolute Rhönfrischlinge, sind schon jetzt von der Landschaft um uns herum, und das trotz des trüben Wetters, sehr angetan.
Bäume, Sträucher und Wiesen sind noch mit abertausend kleinen funkelnden Regentropfen geschmückt. Trotz dieser funkelnden Schönheit hoffen wir doch, dass es für heute die letzten Regentropfen waren.

Der Weg führt vom Parkplatz aus, oberhalb der beiden Seen, auf einem Naturlehrpfad durch lichten Wald und Wiesen, die in bunter Farbenpracht explodieren. Weiß, blau, gelb und rosa leuchtet es zwischen dem saftig grünen Gras, dass es eine Freude ist. Unsere „Jungen“ schreiten zügig voran und wir müssen sie bremsen, nicht dass wir sie dann heimwärts huckepack nehmen müssen. War bei unserer Ankunft der Pferdskopf hinter dicken Wolken verschwunden, präsentiert er sich uns jetzt in hellem Licht.
Wir sagen mal vorsichtshalber gleich, dass wir da drüber wollen. Die Zwei schauen sich an, da hinauf? – schluck! Aber vorher geht’s noch in die andere Richtung.

Unser Weg führt stetig bergauf, vorbei an freundlich blickenden Rindviechern, die, gelassen wiederkäuend, sich zum 2. Mal an ihrem Frühstück erfreuen (welch ein Privileg!)

Dann haben wir einen guten Blick auf den idyllisch gelegenen ‚doppelten Guckaisee‘, nämlich den kleinen Badesee und den durch einen Weg abgetrennten See zum Boot fahren und Angeln und auf den Berg daneben, die Eube, die sich von hier von ihrer sanftsten Seite zeigt und auf deren frischem Grün weitere Kühe gemächlich vor sich hin grasen, was natürlich optisch für Wanderer und Touristen schon was bringt. Ganz klar, Idylle pur!

Wir machen einen kleinen Abstecher zur Lütterquelle und müssen dabei eine mehr oder weniger (eigentlich mehr mehr) matschige Kuhweide überqueren, auf der sich tausende schwarzer Fliegen an Kuhfladen laben. Ländlich zünftig sag i, na dann Mahlzeit!
So recht gelohnt hat es sich nicht für das müde Quellchen, aber das Amazonasfeeling mit Sumpf und Mücken war da, zweifellos!

Immer weiter führt der Weg bergan und erfreut uns mit seiner Blütenvielfalt am Wegesrand. Um die nächste Biegung herumgekommen sehen wir bereits den „Golfball“, wie unsere Freunde Sasja und Ken ihn immer nennen, auf der Wasserkuppe. Bereits hier stellen Andreas und Natascha Überlegungen an, ob man sich nicht richtige Wanderschuhe für künftige Rhönwanderungen anschaffen sollte. Es scheint Ihnen zu gefallen, das Herumlaufen in der Rhön-Landschaft.

Nun führt unser Weg, stetig bergauf, an einer kleinen Schutzhütte rechts am Waldrand vorbei, Richtung Fliegerdenkmal. Wir laufen über weites, freies Gelände mit einem herrlichen Blick in die Berg- und Hügelwelt. Manchmal bleiben wir stehen um zu schauen und uns an dieser Superaussicht zu erfreuen.
Jede Wiese hat andere Farben, ist die eine gelb von Butter- und Trollblumen, zeigt sich die nächste im weißen Margaritenkleid. Dort kokettiert sie in pink und violett und weiter hinten dominiert ein leuchtendes Blau, unterbrochen von bizarren, windzerzausten Bäumen.

Das Ganze wird in der Ferne umrahmt von Wäldern, Bergen und Hügeln in dunstigem Graublau.
Es ist ein prächtiger Augenschmaus, der uns hier geboten wird.

Oben biegt der Pfad links ab zum Fliegerdenkmal, während rechterhand die Radom-Kuppel, ein Überbleibsel des Kalten Krieges und Wahrzeichen der Wasserkuppe zu sehen ist. Als wir den Adler des Fliegerdenkmals auf seinem Felsenmonument sehen, umrahmt vom blau-weißen Himmel, sind wir doch beeindruckt.

Doch genau so beeindruckt uns auch hier der grandiose Rundblick. Ein Berg sticht uns besonders ins Auge und von anderen Wanderern erfahren wir, dass das die Milseburg ist, die wir schon lange einmal erwandern wollten. Nun wird dieser Vorsatz erneuert.

Es ist noch ein Tisch mit Bänken frei, deshalb nutzen wir die Gelegenheit zu einer ‚Rast mit Nahrungsaufnahme‘. Dabei lassen wir unsere Blicke in die Ferne schweifen und überlassen uns dem puren Genuss.

Nachdem unsere Essensvorräte ganz erheblich abgenommen haben und im Moment tatsächlich niemand auf dem Fliegerdenkmal herumkraxelt (was ja bekanntlich äußerst selten ist), nutzen Natascha und Andreas die Gelegenheit, das Monument zu besteigen.

Vom Fliegerdenkmal weg führt uns nun der Weg nach links, vorbei an einem großen Steinfeld, welches man allerdings nur sehen kann, wenn man eine kleine Anhöhe besteigt, was wir heute zum ersten Mal tun, obwohl wir schon so oft hier gewandert sind. Es gibt immer noch Neues zu entdecken.
Über weite freie Flächen, mit einem herrlichen Blick auf den Pferdskopf, der vielleicht allem Möglichen ähnelt, nur keinem Pferdskopf, geht es weiter. Auch ein Blick zurück lohnt sich, er zeigt uns die Radom-Kuppel und das Fliegerdenkmal, die sich malerisch von einem weiß-blauen Himmel abheben.

Jetzt laufen wir ein kleines Stück nach rechts, wo der Weg auch zum Heckenhöfchen führt, aber wir wenden uns zum Waldrand, gehen dort wieder links, Richtung Pferdskopf. Rechterhand begleitet uns der Wald und linkerhand eine wunderschöne wild blühende Wiese.

Vor uns gerät nun der imposante Lerchenküppel in unser Blickfeld. Andreas und Natascha sind gut in Form, inzwischen schon absolut rhöninfiziert (und voraussichtlich unheilbar, wie diese Ansteckung meist ist) und ‚bezwingen‘ mühelos diesen Felsen.

Es gibt nun keine Bedenken mehr wegen der ‚Pferdskopfbesteigung‘. Also dann, aufi geht’s!

Hier ist die Steigung dann schon etwas heftiger. Oben sehen wir den recht spitz wirkenden Gipfel, umrahmt von Himmel und Wolken, und man bekommt den Eindruck, dass es dort droben nicht mehr weiter geht, sozusagen: Pferdskopf-End.

Je näher wir dem Gipfel kommen, desto ruhiger wird Natascha und den Andreas hält sie fest an der Hand. Dann sind wir ganz oben und ein neuerliches grandioses ‚Fern-Sehen‘ präsentiert sich uns jetzt in hellem Licht. Wir sagen mal vorsichtshalber gleich, dass wir da drüber wollen. Die Zwei schauen sich an, da hinauf? – schluck! Aber vorher geht’s noch in die andere Richtung.

Unser Weg führt stetig bergauf, vorbei an freundlich blickenden Rindviechern, die, gelassen wiederkäuend, sich zum 2. Mal an ihrem Frühstück erfreuen (welch ein Privileg!)

Nun führt unser Weg, stetig bergauf, an einer kleinen Schutzhütte rechts am Waldrand vorbei, Richtung Fliegerdenkmal. Wir laufen über weites, freies Gelände mit einem herrlichen Blick in die Berg- und Hügelwelt. Manchmal bleiben wir stehen um zu schauen und uns an dieser Superaussicht zu erfreuen.

Jede Wiese hat andere Farben, ist die eine gelb von Butter- und Trollblumen, zeigt sich die nächste im weißen Margaritenkleid. Dort kokettiert sie in pink und violett und weiter hinten dominiert ein leuchtendes Blau, unterbrochen von bizarren, windzerzausten Bäumen.

Das Ganze wird in der Ferne umrahmt von Wäldern, Bergen und Hügeln in dunstigem Graublau.
Es ist ein prächtiger Augenschmaus, der uns hier geboten wird.

Oben biegt der Pfad links ab zum Fliegerdenkmal, während rechterhand die Radom-Kuppel, ein Überbleibsel des Kalten Krieges und Wahrzeichen der Wasserkuppe zu sehen ist.

Als wir den Adler des Fliegerdenkmals auf seinem Felsenmonument sehen, umrahmt vom blau-weißen Himmel, sind wir doch beeindruckt.
Macht optisch schon was her, das Vogerl dort droben.

Doch genau so beeindruckt uns auch hier der grandiose Rundblick.

Ein Berg sticht uns besonders ins Auge und von anderen Wanderern erfahren wir, dass das die Milseburg ist, die wir schon lange einmal erwandern wollten. Nun wird dieser Vorsatz erneuert.

Es ist noch ein Tisch mit Bänken frei, deshalb nutzen wir die Gelegenheit zu einer ‚Rast mit Nahrungsaufnahme‘.

Dabei lassen wir unsere Blicke in die Ferne schweifen und überlassen uns dem puren Genuss.

Nachdem unsere Essensvorräte ganz erheblich abgenommen haben und im Moment tatsächlich niemand auf dem Fliegerdenkmal herumkraxelt (was ja bekanntlich äußerst selten ist), nutzen Natascha und Andreas die Gelegenheit, das Monument zu besteigen.

Vom Fliegerdenkmal weg führt uns nun der Weg nach links, vorbei an einem großen Steinfeld, welches man allerdings nur sehen kann, wenn man eine kleine Anhöhe besteigt, was wir heute zum ersten Mal tun, obwohl wir schon so oft hier gewandert sind.

Es gibt immer noch Neues zu entdecken. Über weite freie Flächen, mit einem herrlichen Blick auf den Pferdskopf, der vielleicht allem Möglichen ähnelt, nur keinem Pferdskopf, geht es weiter.

(Unter rhoenline/Berge und Kuppen werden da Überlegungen angestellt über einen Schafskopf, der möglicherweise in alkoholisiertem Zustand… aber das würde jetzt zu weit führen.)

Auch ein Blick zurück lohnt sich, er zeigt uns die Radom-Kuppel und das Fliegerdenkmal, die sich malerisch von einem weiß-blauen Himmel abheben.

Jetzt laufen wir ein kleines Stück nach rechts, wo der Weg auch zum Heckenhöfchen führt, aber wir wenden uns zum Waldrand, gehen dort wieder links, Richtung Pferdskopf. Rechterhand begleitet uns der Wald und linkerhand eine wunderschöne wild blühende Wiese.

Vor uns gerät nun der imposante Lerchenküppel in unser Blickfeld. Andreas und Natascha sind gut in Form, inzwischen schon absolut rhöninfiziert (und voraussichtlich unheilbar, wie diese Ansteckung meist ist) und ‚bezwingen‘ mühelos diesen Felsen. Es gibt nun keine Bedenken mehr wegen der ‚Pferdskopfbesteigung‘. Also dann, aufi geht’s!

Hier ist die Steigung dann schon etwas heftiger. Oben sehen wir den recht spitz wirkenden Gipfel, umrahmt von Himmel und Wolken, und man bekommt den Eindruck, dass es dort droben nicht mehr weiter geht, sozusagen: Pferdskopf-End.

Je näher wir dem Gipfel kommen, desto ruhiger wird Natascha und den Andreas hält sie fest an der Hand. Dann sind wir ganz oben und ein neuerliches grandioses ‚Fern-Sehen‘ präsentiert sich uns.

Natascha hat einen Moment Probleme, muss sich erst mal setzen und die Höhe und den Blick, der tief in die weiten Täler hinunter fällt, in den Griff bekommen. Aber dann steht sie entschlossen auf mit der Aussage: „Ich bin doch kein Weichei!“ Natürlich nicht. Wenn jemand noch nie auf Höhen gewandert ist, dem kann hier das Herz schon mal schneller schlagen. Erst wegen der Schrecksekunde, aber dann weil man einen 360°-Superblick in die Rhön hat.

Ein Tipp für alle die unter Höhenangst leiden: Vielleicht nicht direkt über den Gipfel gehen, sondern versuchen rechts außen herum zu laufen. Da ist dieser Berg-trifft-auf-Himmel-Effekt zwar ein schöner Anblick, aber es erspart einem den Wanderer-trifft-auf-Himmel-Effekt.

Nachdem Natascha sich gefangen hat, genießen wir alle dieses Rundherum-Panorama in vollen Zügen.
Ein einsamer Wanderer sitzt am Gipfel und blickt ins weite Land und ich hoffe, wir haben uns nicht zu lautstark gefreut. Am End war’s gar der rhoenline-Fotograf Jürgen, den wir nur von Fotos kennen, weswegen wir uns da nicht ganz sicher sind.

Abwärts, dem Gedenkkreuz entgegen, führt uns nun der Pfad. Von hier oben sehen die Bergkuppen wie wuschelige Hügel aus, über die man mit der Hand streichen möchte. Hier machen wir nochmals eine kurze Rast zum Schauen und durchatmen.

Weit ins Land können wir sehen und uns an unserer geliebten Grün-Blau- Berg-Tal-Komposition erfreuen. Verträumt liegen kleine Dörfer inmitten grüner Wiesen und Felder, eingesäumt von sattgrünen Wäldern und Hecken.

Wir kommen an einer Stelle vorbei, an der es recht steil abwärts geht. Im Hinblick auf die zu erwartenden steigenden Touristenzahlen und die damit verbundenen eventuellen unliebsamen Folgen, vermuten wir hier eine ‚Touristenentsorgung‘, sozusagen eine natürliche Auslese (bei denen ohne Gleitschirm o.ä. könnt’s klappen).

Wir halten natürlich brav Abstand.

Dann sind wir an den felsigen Ausläufern des Pferdskopfes. Bizarr und massig ragen sie in den Himmel, Sturm und Wetter trotzend. Ein Hauch von Ewigkeit geht von ihnen aus, unnahbar, abweisend wirken sie auf uns.

Wir klettern um sie herum, fühlen und erkennen, dass sie uns Halt geben; wir lehnen uns an den warmen Stein, be-greifen ihn, und was vorher noch beängstigend war wird jetzt Wärme und Freund.

Doch hält dieses Gefühl bei mir gerade so lange an, bis ich sehe, dass meine Familie ganz am Rand herumklettert. Ein Adrenalinstoss versetzt mich sofort in Alarmbereitschaft und dahin ist alle Besinnlichkeit und Poesie. Ich bitte die Drei eindringlich aufzupassen, mit dem Ergebnis, dass ich leise ob meiner Sorge belächelt werde. Es kann ja gar nix passieren! Außer dass vielleicht einer abrutscht und sich alle Knochen bricht.

Aber es ist ja bekannt, dass so etwas immer nur den anderen passiert.

Nun habe ich den Drang hier weg zu kommen und wie eine Henne ihre Küken in Sicherheit zu bringen. Da kann ich nichts dagegen tun. Aber weil ja auch ich kein ‚Weichei‘ bin, lenke ich mich mit fotografieren ab. Motive gibt es ja in Hülle und Fülle.

Doch inzwischen hat meine Familie meine Sorge bemerkt und sie kommen heil und unbeschädigt von ihrer ‚Klettertour am Abgrund‘ zurück. Was sind da schon ein paar neue graue Haare?

Jetzt liegt dort noch ein Fels, nämlich der Sorgenfels der mir vom Herzen fiel. (Man sieht ihn natürlich nur in Vollmondnächten, zwischen 0.00 und 1.00 Uhr – und auch nur die können ihn sehen, die dort ähnliche Steine verloren haben. Ehrlich!)

Jetzt gehen wir wieder ein Stückchen zurück, kommen an einer kleinen steinernen Schutzhütte vorbei, die Andreas so gut gefällt, dass er auch so eine in seinem Garten haben möchte. Ein Wunsch bleibt immer…
Wir haben noch einmal einen guten Blick auf den spitzen Gipfel des Pferdkopfes.

Ein schmaler Pfad führt uns nun abwärts, glitschig und nicht leicht begehbar, mit sehr hohen Stufen, die ausgetreten und wackelig befestigt sind. Genau so wackelig ist das Geländer zum Festhalten. Nataschas und meine Beine sind stellenweise fast zu kurz für die hohen Stufen und wir gehen vorsichtig außen herum. Wir sind froh, als wir unten ankommen.

Nun geht der Weg nach rechts, vorbei an einer kleinen Bank und von dort nach links durch den Bergwald abwärts. Dies ist das schlimmste Stück des Weges. Nasses Laub und die Folgen der vergangenen Regentage machen ihn zu einer Rutschpartie.

Gräser Weiter unten ist auf der rechten Seite ein Holzgeländer angebracht. Es ist gut befestigt und macht den Abstieg etwas leichter.

Wir kommen an der Goldbornquelle vorbei und gehen weiter Richtung Guckaisee. Der Weg ist auch hier schmal, rutschig und teilweise steil, aber doch auch wildromantisch und sehr schön.

Unten angekommen wenden wir uns dann auf einem geteerten Wirtschaftsweg nach links, dem Lokal am Guckaisee zu. Und es fängt wieder an zu regnen. Wir schaffen es gerade noch hinein und dann öffnet der Himmel alle Schleusen.

Petrus meint es offensichtlich heute gut mit uns und wir sind ihm dankbar.

Es ist nicht zu glauben, als wir das Lokal verlassen hört nach wenigen Schritten der Regen auf und die Sonne kommt heraus.

Das veranlasst uns, Andreas und Natascha noch den kleinen idyllischen See auf dem Farnsberg zu zeigen, der uns ausnehmend gut gefällt und unter unseren ‚Top Ten der Rhön‘ einen der ersten Plätze belegt.
Die ‚jungen Leut‘, die in der Früh noch von ‚abends noch mal weggehen‘ gesprochen hatten, sitzen jetzt schlafend hinten im Auto.

Doch wir kennen kein Erbarmen: Raus aus dem Auto, Stückchen zum See laufen! Die Beiden kommen auch ohne Murren mit. Der Anblick des kleinen, feinen Sees, malerisch: ‚des Teufels Tintenfass‘ oder einfach: ‚Der Farnsbergsee‘ genannt, macht sie wieder munter.

Wir gehen ein Stück hinunter, sitzen am Ufer des Sees in der Sonne, beobachten Fische und Kaulquappen und fühlen uns in der warmen Stille dieses Juninachmittags rundum wohl.

Zurück am Berghaus Rhön statten wir noch den beiden Biotopen einen Besuch ab. Es wimmelt hier von Tausenden von Kaulquappen. Nirgendwo anders haben wir jemals solche Mengen von ihnen gesehen. Kleine ‚Rhönkrokodile‘ (Molche u.ä.) liegen träge im seichten Wasser. Voll erblühte Seerosen und gelbe Wasserlilien schmücken die Seen.

Es liegt eine stille Verträumtheit über all dem. Durch den vergangenen Regen sind wir die einzigen Wanderer hier oben und sind uns dieses seltenen Privilegs bewusst.

Doch wie immer, der Tag geht zu Ende. Ein schöner Tag, den wir alle im Gedächtnis und im Herzen behalten werden. Und die ca. 100 Fotos werden uns dabei helfen…