Mit Basaltblockmeeren, Blockgletscher und Urwald gehört der Schafstein zu den heimlichen Highlights der Hochrhön.
Der Schafstein ist ein überaus bemerkenswerter Berg östlich der Wasserkuppe. Abgesehen von seinen Basaltblockmeeren, die zu den größten der Rhön zählen, ist er komplett be(ur)waldet.



Man erreicht den Schafstein entweder über die B 284 (zwischen Gersfeld und Wüstensachsen), wenn man links Richtung Reulbach abbiegt und den Parkplatz nach ca. 299 m rechts benutzt (steil!).
Oder man erwandert diesen wunderschönen Berg von der Wasserkuppe aus. Hier startet man am unteren Ende des Parkplatzes P5 und folgt dem Wanderweg, der parallel zur Start- und Landebahn von Deutschlands höchstgelegenem Flugplatz verläuft. Am Ende der Start- bzw. am Anfang der Landebahn biegt man rechts ab und erblickt nach wenigen Metern auf etwa 11 Uhr den Schafstein. Die restliche Wegführung erschließt sich dann vor Ort.
Da das Gebiet als Naturwaldreservat ausgewiesen wurde, darf der Mensch forstwirtschaftlich nicht eingreifen; Äxte und Motorsägen sind hier tabu. Das führte im Lauf der Zeit dazu, das auf dem gesamten Schafstein ein urwaldähnlicher Bewuchs entstand.
Über das Gipfelplateau führt ein Rundweg, der an den alten Baumriesen und umgefallenen, pilzbewachsenen Stämmen vorbeiführt.
Blockgletscher-gekühlte Basaltblockhalde
Die eigentliche Attraktion des Schafsteines, seine ausgedehnten Basaltblockhalden, erstreckt sich teilweise bis ins Tal hinein.
Unter dem Blockhalde des Schafsteins befindet sich ein Blockgletscher. Selbst an Tagen mit 30 Grad Lufttemperatur fließt am Fuße dieses Blockhalden-Gletschers die Luft mit einer Temperatur leicht unter dem Gefrierpunkt heraus.
g-o.de, das Internet-Magazin für Geo- und Naturwissenschaften (heute scinexx.de), wusste über den Schafstein zu berichten:
Basaltblockmeere gestatten einen Blick in die vulkanische Vergangenheit der Rhön. Das Naturschutzgebiet auf dem Schafstein, der mit einer Höhe von 832 Metern zu der oberen Gipfel-Höhenklasse der Hochrön gehört, ist 127 Hektar groß.
Die 77 Hektar große Kernzone liegt in Höhe zwischen 700 und 800 Metern. Neben den charakteristischen vegetationsarmen und baumfreien Basaltblockmeeren sind hier die alten Waldbestände der Nord- und Osthänge von besonderer Bedeutung.
Die sonst so häufige Buche hat an diesen rauheren Standorten kaum eine Chance und wird von anderen Laubgehölzen verdrängt. Hier wachsen unter anderem Karpatenbirke, Eberesche und Bergahorn, deren Bestände bald 150 Jahre alt sind und in ihrer Artenzusammensetzung dem natürlichen Potential entsprechen.

