Dammersfeld

Trotz seiner großen Ausdehnung ist der zweithöchste Berg der Rhön nicht sehr bekannt: Das Dammersfeld liegt im Truppenübungsplatz Wildflecken.

Viele Tränen hat man schon der alten Heimat nachgeweint, als 1938 die Dörfer rund ums Dammersfeld im Zuge des Ausbaus zum Truppenübungsplatz abgesiedelt wurden. Es waren dies:

  • Rothenrain
  • Werberg
  • Silberhof
  • Kippelbach
  • Reußendorf
  • Altglashütten
  • Neuglashütten
  • Dörrenberg
  • Dalherda und die beiden Häuser am Dammersfeld
  • Haus Franken und das
  • Wiesenhaus.

Dalherda ist als einziges Dorf erhalten geblieben. 1967 wurde es aus dem Sperrgebiet des Truppenübungsplatzes herausgenommen und wieder angesiedelt. Abgesehen von der sehr abgelegenen Lage und einer sehr langen Anfahrt hat der Ort auch noch Hessens höchstgelegenes Freibad zu bieten.

Die anderen Dörfer waren zu Übungszwecken mehr oder weniger dem Erdboden gleich gemacht worden. Dorfstellen sind teilweise noch erhalten geblieben und Friedhöfe, gepflasterte Straßen und Fundamente erinnern an Zeiten, als hier noch Menschen lebten.

Zentraler Punkt dieses riesigen Geländes ist die Dammersfeldkuppe, die mit 932 Metern die höchste Erhebung der bayerischen Rhön (10 cm höher als der Kreuzberg!) und die zweithöchste der ganzen Rhön (nach der Wasserkuppe, 950,2 Meter) ist. Diese zentrale Lage machte sie nahezu ideal als Zielscheibe und führte dazu, dass sie von allen Seiten kräftig zu Übungszwecken beschossen wurde.

Sie wird wahrscheinlich auf alle Zeiten unzugänglich bleiben, es sei denn jemand macht sich die Mühe, alle potentiellen Blindgänger ausfindig zu machen und zu eliminieren. Am 1. Juli 1994 war das Gebiet nach 40 Jahren Nutzung durch Amerikanische Truppen an die Bundeswehr übergeben worden.

Zu den Traditionen, die die Bundeswehr nach den Amerikanern nun weiterpflegt, gehört einmal jährlich (meist im Juli) ein so genannter „Volksmarsch“ durch das Sperrgebiet. Diese Chance eines Besuchs des Dammersfeldes und der umliegenden Berge sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen.

Dabei kann das Gebiet auf vorgeschriebenen Wanderwegen erwandert oder manchmal auch erradelt werden, wobei man die Wahl zwischen einer kurzen und einer langen Strecke hat. Gestartet wird von Wildflecken aus. Mit dabei auf der Strecke sind immer ein Aussichtsberg und mehrere Raststätten. Darüber hinaus gibt es verschiedene andere Termine, an denen begrenzter Zugang erlaubt ist (z.B. den Besuch des Werberger Friedhofs am Totensonntag).

Weitere Berge im Truppenübungsplatz Wildflecken

Ein weiterer interessanter Berg ist der Eierhauck. Dieser kecke Zacken dominiert linker Hand den Horizont, wenn man das Obere Sinntal hinauffährt. Mit seinen 910 Metern hebt er sich deutlich von seinem Umfeld ab.

Er wird gelegentlich bei den Volkswandertagen der Bundeswehr als Aussichtsberg genutzt. Diese seltene 360° – Aussicht sollte man schon einmal erlebt haben! Auf seinem kahlen Gipfel befindet sich ein alter Bunker.

Erwähnenswert ist auch die 801 Meter hohe Dalherdakuppe. Hier steht das sogenannte Kuppenmännchen – eine basaltene, ausbalancierte Gesteinsgestalt.

Der Große (818 Meter) und der Kleine (808 Meter) Auersberg befinden sich westlich von Oberbach. Auf den Kleinen Auersberg fährt man direkt zu, wenn man auf der A7 nach der Abfahrt Wildflecken in nördlicher Richtung unterwegs ist. Auch er wurde schon bei Volkswandertagen für Besucher freigegeben. Die Aussicht vor allem nach Süden sucht ihresgleichen.

Der Große Auersberg ist komplett bewaldet. Alten Geschichten nach ist er ein guter Wetterprophet.

Der Steinküppel (746 Meter) ist noch ein markanter Berg, der die Dammersfeldkuppe von Süden her flankiert. Auf seinem Gipfel befand sich einmal ein Kreuz, das allerdings umgeschossen wurde.

Die übrigen Berge in diesem Gebiet seien hier nur kurz erwähnt:

  • Reesberg (851m), durch Basaltabbau halb ausgehöhlt. Hier verschanzten sich die Schweden im 30jährigen Krieg.
  • Zornberg (838m)
  • Rückberg (870m)
  • Dreifeldskuppe (838 m)
  • Schachen (857m), hervorragend geeignet zur Errichtung von Windkraftanlagen…
  • Beilstein (865m)